Bruno Volger

Aus Karl-May-Wiki
Version vom 20. Januar 2019, 13:57 Uhr von Tamarin (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Karl Ernst Bruno Volger (* 7. Dezember 1875[1] in Leipzig; † ? [nach 1922]) war Schriftsteller und Verlagsbuchhändler in Leipzig-Gohlis II, Eisenacher Straße 38b.

Leben[Bearbeiten]

Bruno Volger war außerdem Privatdozent, Chefredakteur des Globus und der Handels-Akademie sowie Schriftleiter der Internationalen Literaturberichte.

Zunächst hatte er seinen Literaturwissenschaftlichen Verlag in Oetzsch nahe Leipzig, ab 1908 dann in Gohlis, Jägerstraße 8.

Bruno Volger und Karl May[Bearbeiten]

Im November 1906 traf sich Karl May in Leipzig mit Volger. Für das von Bruno Volger und Dr. Heinz Voss geplante literarische Jahrbuch mit dem Titel Literarische Silhouetten hatte Karl May eine anonymes Selbstporträt verfasst.[2]

Am 25. November schrieb Volger an May, dass er nach den Silhouetten ein Nachschlagewerk mit dem Titel Sachsens Gelehrte, Künstler und Schriftsteller herausgeben wolle.[3] Vier Tage später kündigte er May das Erscheinen der Literarischen Silhouetten für Mitte Dezember an.[4] Die Planung wurde eingehalten, das Werk erschien im Dezember 1906.[5]

In dem Ende 1907 erschienen Lexikon Sachsens Gelehrte, ... hatte Bruno Volger ebenfalls ein anonymes Selbstporträt Karl Mays, das auf einem Fragebogen beruhte, aufgenommen. Am 2. Dezember 1907 schickte Volger Belegexemplare des Werks an May. Außerdem lag der Sendung der Fragebogen für das geplante umfangreichere Werk Deutschlands, Oesterreich-Ungarns und der Schweiz Gelehrte, Künstler und Schriftsteller in Wort und Bild bei, das 1908 bei Bruno Volger erscheinen sollte.[6]

Erwähnung fand Volger in einem Brief, den die mit Mays befreundete Leserin Marie Hannes vermutlich am 4. Oktober 1910 an Karl Mays Ehefrau Klara schrieb. Darin heißt es:

Bruno Volger habe ich leider verfehlt – ich war gestern zweimal da, hätte ihn gerne gesehen, habe ihm einige Worte hinterlassen.[7]

Im Streit um Karl May äußerte sich auch Bruno Volger. Im November 1910 antwortete er in der Leipziger Zeitschrift Das Magazin auf Karl Wilkers Broschüre Karl May – ein Volkserzieher?, dass May

ganz ohne Zweifel einer der genialsten Erzähler [sei,] den keine Literaturgeschichte wird übergehen können.[8]

Sonstiges[Bearbeiten]

In Bruno Volgers Verlag erschien 1911 ein Buch von Lu Fritschs früherem Verlobten Ernst Thiele mit dem Titel Unser Reich ist von dieser Welt.[9]

Bibliographisches[Bearbeiten]

als Verfasser[Bearbeiten]

  • Griechische und Deutsche Wein Lyrik. 1901. (Onlinefassung)
  • Die Kunst der Reklame. 1901.
  • Der Handelsangestellte, sein Rechts und seinen Pflichten. 1903.
  • Die schriftlichen Arbeiten des Gewerbetreibenden und Handwerkers. 1903.
  • Allgemeine Gesetzkunde. 1903.
  • Die Buchführung des Gewerbetreibenden. (zusammen mit Johannes Mertig) 1903.
  • Der praktische Geschäftsbetrieb für den Gewerbetreibenden und Handwerker. (zusammen mit Johannes Mertig) 1903.
  • Das Taschenbuch des Arbeiters. 1905.
  • Das goldene Taschenbuch des Handwerkers. 1906.
  • Das goldene Taschenbuch des Handlungsgehilfen. 1906.
  • Moderne Reklamekunst. 1907.
  • Die deutsche Gewerbepolitik. 1908.
  • Die Sünden der Liebe (allerlei Sünden). Grossstadt-Sittenbilder. 1919.
  • Aus dem Tagebuch einer Verlorenen oder "Kauft Veilchen". o. J.

als Herausgeber[Bearbeiten]

  • Literarische Silhouetten. Deutsche Dichter und Denker und ihre Werke. (zusammen mit Heinz Voss) 1906.
  • Lexikon der gesamten Handelswissenschaften. 1907.
  • Sachsens Gelehrte, Künstler und Schriftsteller in Wort und Bild. Nebst einem Anhang: "Nichtsachsen". 1907–1908. (Onlinefassung)
  • Deutschlands, Österreich-Ungarns und der Schweiz Musiker in Wort und Bild. (zusammen mit Ernst Mann) 1908-1909.


Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. in der Chronik fälschlich 1878 - Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 104.
  2. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 104.
  3. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 107.
  4. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 110.
  5. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 121.
  6. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 326.
  7. Steinmetz/Sudhoff: Leben im Schatten, S. 328.
  8. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik V, S. 346.
  9. Steinmetz/Sudhoff: Leben im Schatten, S. 343.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen über Zeitgenossen Karl Mays finden Sie im Namensverzeichnis Karl May – Personen in seinem Leben von Volker Griese unter Mitwirkung von Wolfgang Sämmer.