D.D.

Aus Karl-May-Wiki
Version vom 11. November 2012, 13:23 Uhr von Martin (Diskussion | Beiträge) (Beleg ergänzt)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

D.D. ist eine Erzählung von Robert Kraft, die im Jahr 1901 erstmals veröffentlicht wurde.

Inhalt

Im Stil der kurzen Einschübe, die Kraft immer wieder in seine Werke einschaltet, wird die Geschichte von Richard Benthley erzählt. Dieser ist der Sohn des Londoner Weinhändlers Nathaniel Benthley. Da ihm die strenge Behandlung durch seinen Vater nicht gefällt, steht in fremden Diensten, bereist die Welt und kehrt erst nach London zurück, nachdem sein Vater verstorben ist. Richard, von den Engländern als Dick abgekürzt, ist ein Stutzer, trägt immer – selbst in der Probierstube seiner Weingroßhandlung - Schnallenschuhe, Spitzenmanschetten und Perücke und trägt eine lächerlich übertriebene Reinlichkeit zur Schau. Da stirbt seine Braut am Tag der Vermählung an einem Herzschlag. Richard schließt seine Weinhandlung, entlässt das Personal und widmet sich nur noch seiner Weinstube. Dabei trägt er stets sein Hochzeitsgewand, wechselt nicht mehr die Wäsche, rasiert sich nicht mehr und benutzt auch nicht mehr Wasser und Seife. Auch sein Lokal wird nicht mehr gereinigt. Die Weinstube verdreckt, Benthley geht in Lumpen und verwahrlost immer mehr. Dirty Dick, wie er fortan genannt wird, wird eine Berühmtheit in England. So lebt Richard die nächsten 40 Jahre bis zu seinem Tod im Jahr 1809. Als die Weinstube eines Tages nicht mehr öffnet, wird die Tür schließlich von der Polizei aufgebrochen und man findet den toten Richard Benthley, der schon stark von Ratten angefressen ist. Auf dem Grundstück wurde später ein neues Haus errichtet, das aber mit den Buchstaben D.D. versehen wurde und ebenfalls eine Kellerwirtschaft beherbergt. An den einstigen "Dirty Dick" erinnern dort aber nur noch einige Ratten- und Katzenfelle, die an die Fässer genagelt sind und einige Skelette auf den Simsen.

Editionsgeschichte

Die Erzählung wurde im dreizehnten Band des Jahrgangs 1901 der Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, erschienen bei der Union Deutsche Verlagsgesellschaft, veröffentlicht.

1904 erfolgte ein weiterer Abdruck in der Nummer 13 von Illustriertes Sonntags-Blatt. Wochenschrift zur Unterhaltung und Belehrung.[1]

Anmerkungen

  1. Thomas Braatz: Robert Kraft. Farbig illustrierte Bibliographie. Leipzig & Wien, 2006, S. 187 ff.