Das Leben Old Shatterhands: Unterschied zwischen den Versionen

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(→‎Literatur: Zeitungsartikel erg., Q.: Sudhoff, ''Die Blaue Schlange'', S. 548.)
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* Hubert Neun: ''„Ich war Old Shatterhand!“''. In: ''Berliner Tageblatt'', 18. [[Februar]] [[1936]].
 
* Hubert Neun: ''„Ich war Old Shatterhand!“''. In: ''Berliner Tageblatt'', 18. [[Februar]] [[1936]].
 
* [[Ralf Schönbach]]: ''Karl May - So war sein Leben?! - Die Karl-May-Romanbiographien''. In: [[Die horen (Band 178)]] ([http://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/seklit/horen178/81.htm Onlinefassung])
 
* [[Ralf Schönbach]]: ''Karl May - So war sein Leben?! - Die Karl-May-Romanbiographien''. In: [[Die horen (Band 178)]] ([http://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/seklit/horen178/81.htm Onlinefassung])
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* [[Dieter Sudhoff]]: ''Textnachweise und Biogramme''. In: Dieter Sudoff (Hrsg.): ''[[Die blaue Schlange|Die blaue Schlange und andere Karl-May-Geschichten]]''. Karl-May-Verlag, [[Bamberg]] / Radebeul [[2004]], ISBN 3-7802-0168-2, S. 539-607 (547 f.).
  
 
== Weblinks ==
 
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Version vom 31. Dezember 2021, 11:23 Uhr

Sekundärliteratur

DWORCZAK Das Leben Old Shatterhands.jpg


Karl May – Das Leben Old Shatterhands


  • Inhalt (Seiten): 166

Karl May – Das Leben Old Shatterhands ist eine (Roman-)Biografie von Karl Heinz Dworczak.

Inhalt

Karl Heinz Dworczak übernimmt in seiner Romanbiographie die Angaben Karl Mays aus dessen Autobiographie "Mein Leben und Streben". Da diese vorzüglich als Verteidigungsschrift für seine laufenden Prozesse gedacht war, ist sie als tatsächliche Rückschau zweifelhaft. Auch die Frühreisen-Legenden werden von Dworczak gutgläubig wiedergegeben.

Mit wenig Geld fährt er, nachdem er es daheim nicht mehr aushält, auf einem Überseedampfer nach Nordamerika hinüber, wo er sich ein ganzes Jahr umhertreibt. Zuerst wendet er sich nach St. Louis.[1]

Hier erzählt Dworczak die Fred-Sommer-Geschichte, in der dieser mit Karl durch den Wilden Westen gereist sei und ihm die Kenntnisse eines Westmanns beigebracht habe. Die Erlebnisse als Geometer beim Eisenbahnbau, Auseinandersetzungen mit den Kiowas, Kontakte mit den Apachen und Comanchen, Arbeit als Privatdetektiv - bei Dworczak Tatsachenberichte. Eine zweite Wanderung führt ihn angeblich durch die Schweiz nach Südfrankreich:

Das Hemd und die Hose aus Hirschkalbleder, dazu ein breitkrempiger Filzhut, ein amerikanisches Jagdmesser und zwei Revolver im Gürtel. Die eine Feuerwaffe wird besonders bewundert, weil sie schon Patronen mit Randfeuerung besitzt, was in Europa zur Zeit noch unbekannt ist.[2]

Von Marseille führt diesmal aber noch kein Weg nach Afrika, May kehrt in die Heimat zurück. Bei seiner zweiten Haftstrafe in Waldheim erinnert er sich in Dworczaks Buch an seine zweite Amerikareise:

Und nun ziehen die Bilder der zweiten Amerikafahrt an seinen Augen vorüber. es sind keine angenehmen Erinnerungen, denn er hatte sich in diesen Monaten wie ein Landstreicher fortgebracht.[3]

Nach weiteren Straftaten flieht er

[...] plan- und ziellos auf dem Balkan, in Ägypten und Arabien umher und kehrte über Konstantinopel nach Böhmen zurück, wo er als der langgesuchte Karl May erkannt und verhaftet wurde.[4]

Und bei einer neuerlichen Flucht aus der Haft sei er diesmal sogar über Italien bis Nordafrika gelangt.

Auch die Entstehungszeit einiger Werke wird von Dworzak entgegen den heutigen Forschungsergebnissen oft als sehr viel früher angegeben. Die Geographischen Predigten seien z. B. bei Vorträgen auf seiner angeblichen Schweizreise entstanden. Ein besonders ausführlicher Abschnitt ist auch Mays Verbindung mit Emma Pollmer gewidmet.

Einer großen Leidenschaft, wie sie die Natur Frau Emmas verlangt, ist der in vielen Charakterzügen weiblich Veranlagte vielleicht überhaupt nicht fähig. Es ist dem enttäuschten, weichen Menschen nicht gegeben, sich aufzulehnen. Da liegt dem Langmütigen und Zartbesaiteten das stille Dulden und Verzichten, die Resignation näher, und er läßt es dabei bewenden.[5]

Zu den universellen Fähigkeiten, die May besitzen soll, stellt Dworczak nur fest, dass er sich der englischen Sprache im Privatleben nicht gerne bediene, weil er auf seinen Reisen nur den "Slang", das Kauderwelsch der niedrigen Schichten, gelernt habe. Doch ist in diesen Kapiteln des Buches eine vorsichtig kritische Haltung des Autors zu seinem "Helden" erkennbar.

[Ein] Schritt, der den berühmten Volksschriftsteller, der er nun schon ist, auf einige Jahre noch berühmter machen wird, sich aber dann bitter rächen soll. Sein unbändiger Drang nach Selbstflucht diktiert ihm diesen Schritt; der Einsiedler von Kötzschenbroda gibt die eindeutige Erklärung ab: Ja, ich, Karl May, bin Old Shatterhand, bin Kara Ben Nemsi.[6]

Karl Heinz Dworczak lässt in seinem Werk durchaus erkennen, dass er keine Biographie, sondern einen biographischen Roman verfasst hat - eine idealisierende Darstellung Karl Mays, mit dem unvollständigen Wissen seiner Zeit über dessen Leben.

Deckel der Pfad-Verlag-Ausgabe von 1950

Anmerkungen

  1. Karl Heinz Dworczak: Karl May. Das Leben Old Shatterhands. Pfad Verlag, Salzburg 1950, 1. Teil, S. 37.
  2. Das Leben Old Shatterhands. S. 40.
  3. Das Leben Old Shatterhands. S. 52.
  4. Das Leben Old Shatterhands. S. 53.
  5. Das Leben Old Shatterhands. 2. Teil, S. 79.
  6. Das Leben Old Shatterhands. S. 98.

Auflagen

  • Erstauflage erschienen im Karl-May-Verlag, Radebeul 1935, 166 Seiten
  • überarbeitete Neuauflage erschienen im Pfad Verlag, Salzburg 1950, 241 Seiten

Literatur

Weblinks