Dein eigener Richterspruch (Gedicht)

Aus Karl-May-Wiki
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Dein eigener Richterspruch ist ein Gedicht von Karl May.

Text

          Dein eigener Richterspruch.
Hast du geliebt? Weißt du wohl, was das heißt?
Denk nach, denk nach, wenn du es noch nicht weißt.
  Die Frage wird dir jeden Tag gegeben;
  Die Antwort hast du jeden Tag zu leben.
Hast du geliebt? Es wird ein Ja verlangt,
Weil Jeder so wie du nach Liebe bangt.
  Was du ihm giebst, sein Engel trägts nach oben,
  Und dort, dort wird es für dich aufgehoben.
Hast du geliebt? So wirst du einst gefragt,
Wenn das Gericht des Allerforschers tagt.
  Das Urtheil hast du dir dann selbst zu geben;
  Es liegt schon da: Es ist dein Erdenleben![1]

Textgeschichte

Am 18. Dezember 1900 erschien ein Gedichtband Mays mit dem Titel Himmelsgedanken im Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld.[2] In dieser Ausgabe ist das Gedicht auf Seite 336 enthalten. Der auf der gegenüberliegenden Seite abgedruckte Aphorismus lautet:

Der Mann, welcher sich bei Allem auf Gottes Hülfe verläßt, ist keineswegs ein frommer Mensch. Thatkraft in Beziehung auf irdische Angelegenheiten ist auch dem wahrhaft Frommen nöthig.[3]

aktuelle Ausgaben

Anmerkungen

  1. Karl May: Himmelsgedanken, S. 336.
  2. Hainer Plaul/Gerhard Klußmeier: Illustrierte Karl-May-Bibliographie, S. 244.
  3. Karl May: Himmelsgedanken, S. 337.

Weblinks