Der Stern des Heils

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Der Stern des Heils ist eine Erzählung von Robert Kraft.

Inhalt[Bearbeiten]

Ein Matrose berichtet von einem Schiffsuntergang, den er miterlebt hat. Im November 1889 lichtet das Schiff, dessen Namen ungenannt bleibt, in Hamburg die Anker und begibt sich auf die Reise nach New York. Zunächst hat das Schiff, das sich in einem schlechten Zustand befindet und dessen Kapitän dem Alkohol verfallen ist, mit widrigem Westwind zu kämpfen und kommt durch Kreuzen nur langsam voran, dann gerät es in einem Sturm aus Osten. Die Masten brechen weg und Wasser dringt ein, die von den Matrosen bediente Pumpe kommt nicht mehr hinterher, das eindringende Wasser aus dem Schiff zu pumpen. Zudem stirbt der Kapitän an einem Schlaganfall, nachdem er zwei Flaschen Rum schnell hintereinander ausgeleert hat. Ein schwedischer Passagierdampfer kommt dem bedrängten Schiff zu Hilfe, kann aber wegen der aufgewühlten See keine Boote aussetzen. Zwar bleibt der Dampfer in der Nähe, um ruhigere See abzuwarten, beide Schiffe verlieren sich aber im Nebel. Das Schiff versinkt allmählich immer mehr, als nach einigen Tagen, am Weihnachtsabend, am Horizont das Toplicht eines weiteren Dampfers wahrgenommen wird. Dieser antwortet auf eine abgefeuerte Rakete mit einer Leuchtkugel – ein Zeichen, dass das bedrängte Schiff bemerkt worden ist und man ihm Hilfe bringt. Dieses Signal wird vom Erzähler als Stern des Heils bezeichnet und mit dem Stern von Bethlehem verglichen. Nachdem zwei Versuche des zu Hilfe kommenden Dampfers, ein Boot auszusetzen, gescheitert sind und dabei ein Matrose ums Leben gekommen ist, begibt sich der Kapitän des zur Rettung gekommenen Schiffes selbst in ein Boot, bringt dieses auch los und kann die Besatzung des untergehenden Schiffes retten.

Hintergrund[Bearbeiten]

Robert Kraft verarbeitete in der Erzählung ein eigenes Erlebnis. Der untergegangene Dampfer war die Shakespeare aus Bremen.

In der Leserzuschrift Merkwürdige Vorkommnisse aus dem Leben eines früheren Seemannes schreibt Kraft, dass der Name des Schiffes Shakespeere und der Name des Kapitäns Müller waren. Dort führt er aus, dass der Kapitän sich vergiftet habe.

Editionsgeschichte[Bearbeiten]

Die Erzählung wurde 1899 in Heft 11 der Zeitschrift Illustrirte Chronik der Zeit veröffentlicht.

1905 erschien der Text in Illustrirtes Sonntags-Blatt. Wochenschrift zur Unterhaltung und Belehrung in den Nummern 50, 51 und 52. Das Sonntags-Blatt war Beilage verschiedener Tageszeitungen. [1]

Eine Übersetzung in einer russischen Zeitschrift erschien 1900.[2]

Im Dezember 2013 wurde die Erzählung im Rahmen der Edition Braatz & Mayrhofer in Band 11, Schiffs-Novellen Band 2, gemeinsam mit Wie ich als Schiffskoch fuhr, Drei Monate unter Japanischen Matrosen, Der schwedische Matrose, Japanische Matrosen (1895), Japanische Matrosen (1914), Das Totenschiff, Auf der Kommandobrücke, Schwimmunterricht bei der kaiserlichen Marine, Fünf Wochen in der Heilsarmee, Die Seeschlange, Das Glück von Colonrock oder Der Seehund und die kluge Frau, Jochen der Taugenichts oder Matrosenliebe zu Wasser und zu Lande, Das Seegespenst und Ein seltsamer Schuß veröffentlicht.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Thomas Braatz: Robert Kraft. Farbig illustrierte Bibliographie. Leipzig & Wien, 2006, S. 144 ff.
  2. Thomas Braatz: Robert Kraft. Farbig illustrierte Bibliographie. Leipzig & Wien, 2006, S. 769.