Der Triumph der Finsternis

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Sascha Schneider: Der Fürst der Verdammten (Holzstich)
Sascha Schneider: Der Triumph der Finsternis (Ölbild)

Der Triumph der Finsternis, auch Triumph der Finsternis und Der Fürst der Verdammten genannt, ist ein Bild Sascha Schneiders, von dem mehrere Versionen existieren.

Geschichte

Bei Rolf Günther und Klaus Hoffmann ist ein Holzstich nach dem Originalkarton von 1895 mit dem Titel Der Fürst der Verdammten abgebildet.[1]

Felix Zimmermann nennt einen Karton mit diesem Titel, der 1896 entstanden sei, und als Besitzer einen gewissen Dolle.[2]

Nach Annelotte Range sowie Christiane Starck und Hans-Gerd Röder schuf Schneider das Gemälde (Der) Triumph der Finsternis 1896 mit Öl, Tempera und Kreide auf Leinwand im Format 268,5 × 160,5 cm. Es befindet sich heute in Privatbesitz.[3]

Kritiken

Felix Zimmermann beschreibt das Werk kurz in seiner Monographie:

So bereitet sich immer wieder der   "T r i u m p h   d e r   F i n s t e r n i s":   an der hingestreckten Leiche Christi steht Satan mit schwarzen Schwingen, in der Körperlichkeit eines assyrischen Despoten, mit grimmigem Gesicht den Sieg genießend.[4]

In ihrer Dissertation äußert sich Annelotte Range zum Triumph:

Streng bildparallel liegt im Vordergrund auf einem Sarkophag der Leichnam Christi [...]
Hinter dem Sarkophag ragt die Personifikation der Finsternis auf: ein Bodybuilder par excellence, zu dem der bejahrte kahlköpfig-vollbärtige Schädel in herbem, spannungsvollem Kontrast steht. Von mächtigen schwarzen Schwingen hinterfangen, den rechten Arm lässig auf die Hüfte gestützt, mit dem linken den Schaft der Lanze umfassend, mustert der Siegreiche höhnisch lächelnd den Überwundenen.
[...]
Schneiders Satan ist so eine Macht, "die Macht der Finsternis" (Lk 22,53), von der Jesus in der Stunde seiner Gefangennahme sprach. [...] Schneiders dunkler Triumphator hat [...] erhabene Größe [...]
[...] Schneiders toter Christus indes ist ganz allein. Ihn beweint niemand. Keiner ergreift seine Partei. Noch im Tode ist er seinem Bezwinger ausgeliefert. Ein Bild von großer Einprägsamkeit.

Range erkennt in dem Werk außerdem Parallelen zu den Bildern Christus im Grabe/Pietà von Hans Holbein d. J. (1521/22), Arnold Böcklin (1873), Max Klinger (1890) und Franz Stuck (1891) sowie zu Der Wächter des Paradieses (1889) von Franz Stuck, Zertretene (1900) von Käthe Kollwitz und Der beste Arzt (1901) von Alfred Kubin.[5]

Anmerkungen

  1. Günther/Hoffmann: Sascha Schneider & Karl May, S. 7.
  2. Zimmermann: Sascha Schneider, S. 42; ebenso Hatzig: Karl May und Sascha Schneider, S. 211.
  3. Range: Zwischen Max Klinger und Karl May, S. 20, Anm. 65; Starck/Röder: Sascha Schneider und Karl May, S. 2.
  4. Zimmermann: Sascha Schneider, S. 8.
  5. Range: Zwischen Max Klinger und Karl May, S. 20–22.

Literatur

  • Felix Zimmermann: Sascha Schneider. Kunstgabe 5 der Schönheit. Verlag der Schönheit Dresden o. J. [1924].
  • Hansotto Hatzig: Karl May und Sascha Schneider. Dokumente einer Freundschaft. In: Beiträge zur Karl-May-Forschung Band 2. Karl-May-Verlag Bamberg 1967.
  • Rolf Günther/Klaus Hoffmann: Sascha Schneider & Karl May — Eine Künstlerfreundschaft. Karl-May-Stiftung Radebeul 1989. ISBN 3-910035-03-5
  • Annelotte Range: Zwischen Max Klinger und Karl May. Studien zum Zeichnerischen und Malerischen Werk von Sascha Schneider (1870-1927). [Dissertation Regensburg 1996] Karl-May-Verlag Bamberg 1999. ISBN 3-7802-3007-0
  • Christiane Starck/Hans-Gerd Röder: Sascha Schneider und Karl May. Zwei Künstler des deutschen Symbolismus. Jubiläumsausgabe zum 140. Geburtstag Sascha Schneiders. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul 2010. ISBN 978-3-7802-3074-4