Der schwedische Matrose

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Der schwedische Matrose. Eine Erinnerung ist eine Erzählung von Robert Kraft.

Inhalt[Bearbeiten]

Einem Schriftsteller und früherem Matrosen fällt beim Aufräumen eine silberne Tabaksdose in die Hand. Dabei erinnert er sich, wie er diese einst erhalten hat: 1890 heuerte er in Suez auf einem Pilgerschiff, der "Malakka" an, das über Dschidda nach Konstantinopel unterwegs war und auf dem während dieser Reise die Cholera ausbrach. Zu den Matrosen dieses Schiffes gehörte auch der schwedische Matrose Rolf, ein ehemaliger Pfarrerssohn, hochgebildet, in mehreren Sprachen bewandert und aus Abenteuerlust zur See gegangen. Am Ziel der Reise bricht auch der Erzähler krank zusammen und erwacht erst wieder im deutschen Krankenhaus von Konstantinopel, wohin er gebracht worden ist. Er leidet auch seelisch, wird melancholisch und spielt mit dem Gedanken, sich aufzuhängen, ist aber zu antriebslos, dies zu tun. Sein Zustand bessert sich erst, als er Besuch von Rolf erhält, der ihn mit Früchten versorgt und dem Kranken auch seine Tabaksdose zurücklässt, als dieser ihn um Tabak bittet. Nachdem der Schwede gegangen ist, erfährt der Erzähler, dass dieser in Wahrheit der berühmte Reiseschriftsteller Harry O’Fyr alias Dr. Rolf Samdundsen ist, der inkognito für den New Yorker Herald die Welt bereist. Als sich der Erzähler später beim Herald nach Samdunsen erkundigt, erfährt er, dass dieser seit einer Expedition nach Timbuktu, die er nach dem Krankenbesuch von Kairo aus angetreten hatte, verschollen ist.

Hintergrund[Bearbeiten]

Die Reise auf dem Pilgerschiff "Malakka" und der auf diesem erfolgte Ausbruch der Cholera wurde von Robert Kraft auch in den Erzählungen Drei Monate unter Japanischen Matrosen, Japanische Matrosen (1895), Japanische Matrosen (1914) und Das Totenschiff sowie in Merkwürdige Vorkommnisse aus dem Leben eines früheren Seemannes verarbeitet.

Sonstiges[Bearbeiten]

Der schwedische Matrosen Rolf kommt auch in der Erzählung Drei Monate unter Japanischen Matrosen vor, heißt dort aber Hans.

Editionsgeschichte[Bearbeiten]

Die Erzählung erschien 1914 in Nummer. 6 des 20. Jahrgangs von Die Wochenschau im Verlag W. Girardet in Essen.

Im Dezember 2013 wurde die Erzählung im Rahmen der Edition Braatz & Mayrhofer in Band 11, Schiffs-Novellen Band 2, gemeinsam mit Der Stern des Heils, Wie ich als Schiffskoch fuhr, Drei Monate unter Japanischen Matrosen, Japanische Matrosen (1895), Japanische Matrosen (1914), Das Totenschiff, Auf der Kommandobrücke, Schwimmunterricht bei der kaiserlichen Marine, Fünf Wochen in der Heilsarmee, Die Seeschlange, Das Glück von Colonrock oder Der Seehund und die kluge Frau, Jochen der Taugenichts oder Matrosenliebe zu Wasser und zu Lande, Das Seegespenst und Ein seltsamer Schuß veröffentlicht.