https://www.karl-may-wiki.de/index.php?title=Die_Rache_des_Ehri&feed=atom&action=historyDie Rache des Ehri - Versionsgeschichte2024-03-29T06:50:40ZVersionsgeschichte dieser Seite in Karl-May-WikiMediaWiki 1.34.0https://www.karl-may-wiki.de/index.php?title=Die_Rache_des_Ehri&diff=180607&oldid=prevHermesmeier: KMG-Links angepasst, 2 Weblinks angepasst2018-06-14T10:38:08Z<p>KMG-Links angepasst, 2 Weblinks angepasst</p>
<p><b>Neue Seite</b></p><div>{{Personal|1=[[Anoui (Die Rache des Ehri)|Anoui]]<br>[[Mahori]]<br>[[Manina]]<br>[[Ombi (Die Rache des Ehri)|Ombi]]<br>[[Potai (Die Rache des Ehri)|Potai]]<br>[[Potomba (Die Rache des Ehri)|Potomba]]<br />
|2=[[Südsee]]<br>[[Tahiti]]<br>Papeete<br>Eimeo<br>Tamai}}<br />
'''''Die Rache des Ehri. Ein Abenteuer aus dem südlichen Polynesien von Emma Pollmer''''' ist eine frühe Erzählung [[Karl May]]s.<br />
<br />
== Textgeschichte ==<br />
Das Abenteuer wurde [[1878]] erstmals in der Zeitschrift ''[[Frohe Stunden]]'' unter dem [[Pseudonym]] [[Emma Pollmer (Pseudonym)|Emma Pollmer]] veröffentlicht.<ref>Plaul/Klußmeier, S. 48, Nr. 81.</ref><br />
<br />
[[1894]] wurde der Text dann unter gleichem Titel in vermutlich von fremder Hand [[Bearbeitung|bearbeiteter]] Form in den Sammelband ''[[Der Karawanenwürger]]'' aufgenommen, der zahlreiche Nachauflagen erlebte.<ref>Hermesmeier/Schmatz, S. 432–446, Nrn. UA5–UA9; hier auch die Ausgaben vor [[1913]].</ref><br />
<br />
In den ''[[Karl May's Gesammelte Werke|Gesammelten Werken]]'' findet sich ''Die Rache des Ehri'' seit [[1967]] in Band 71 ''[[Old Firehand (GW71)|Old Firehand]]''.<br />
<br />
In der Reihe ''[[Karl May Taschenbücher]]'' erschien erstmals [[1971]] eine Lizenzausgabe des 71. Bandes.<br />
<br />
Ebenfalls 1971 veröffentlichte die [[Karl-May-Gesellschaft]] als Privatdruck den Band ''Frohe Stunden'' in der Reihe ''Erstdrucke Karl Mays in Faksimile-Ausgaben'', in dem auch ein [[Reprint]] von ''Die Rache des Ehri'' enthalten war.<br />
<br />
[[1987]] brachte der [[Karl-May-Verlag]] einen Reprint der ersten Buchausgabe des ''Karawanenwürgers'' mit einem umfangreichen Nachwort zur Werksgeschichte heraus.<br />
<br />
Im Jahre [[2000]] wurde der Erstdruck im Reprint-Band ''[[Frohe Stunden (Reprint)|Frohe Stunden]]'' der Karl-May-Gesellschaft wiederveröffentlicht.<br />
<br />
[[2009]] veröffentlichte der epubli Verlag den Sammelband ''Erzählungen Band II. Abenteuererzählungen'', der den unbearbeiteten Text im Neusatz beinhaltet.<br />
<br />
Ebenfalls 2009 brachte die Friedrich-Gerstäcker-Gesellschaft ein kommentiertes Sonderheft heraus, das die beiden Erzählungen Gerstäckers und Mays (vgl. unten) enthält. Es trägt den Titel ''Friedrich Gerstäcker: Das Mädchen von Eimeo. Karl May: Die Rache des Ehri. Liebe, Eifersucht und Mord in der Südsee''.<br />
<br />
== Inhalt ==<br />
Als Anoui, ein wohlhabender Händler und ehemaliger Ehri in der Südsee (die alten heidnischen [[Häuptling]]e verlieren ihren Einfluss), von einer Geschäftsreise nach Papetee zurückkehrt, erfährt er, dass seine Frau Manina, die Tochter des Fürsten Potomba, von ihrem zum Christentum konvertierten Vater geholt und mit seinem Nebenbuhler Mahori, einem christlichen Missionar, verheiratet werde soll. Er kann die Hochzeit nicht verhindern, schwört aber Rache.<br />
<br />
Als die Hochzeitsflotte von Eimeo zurückkehrt, bringt er das Boot des Nebenbuhlers zum Kentern, holt seine Frau in sein Boot und lässt den Konkurrenten von herbeigelockten Haien fressen. Anoui und Manina fliehen und niemand hört je wieder von ihnen.<br />
<br />
== Plagiatsvorwurf ==<br />
[[Datei:Gerstaecker May.jpg|thumb|Sonderheft der Gerstäcker-Gesellschaft zum Thema]]<br />
Vorbild war hierbei ein Text von [[Friedrich Gerstäcker]]: ''Das Mädchen von Eimeo'', erstmals [[1868]] veröffentlicht im ''Illustrirten Novellen-Almanach für 1869'', Verlag Heidemann & Co., Berlin.<br />
<br />
[[1910]] publizierte [[Ansgar Pöllmann]] im zweiten Februarheft der ''Halbmonatsschrift für schöne Literatur [[Über den Wassern]]'' einen seiner gegen May gerichteten Artikel mit dem Titel ''Ein literarischer Dieb'', bei dem er einige (nur geografische) Quellen Mays identifiziert.<br />
<br />
Karl May konterte in seiner Autobiografie ''[[Mein Leben und Streben]]'':<br />
:''Ich hatte nämlich in einigen meiner allerersten, ältesten Reiseerzählungen, bei deren Abfassung ich noch nicht die nötige Erfahrung besaß, die Ereignisse, die ich schilderte, vor einem geographischen Hintergrunde spielen lassen, den ich bekannten, Jedermann zugänglichen Werken entnahm. Das ist nicht nur erlaubt, sondern es geschieht sehr häufig. Sich Ortsbeschreibungen anzupassen, kann niemals Diebstahl sein. Literarischer Diebstahl, also Plagiat, liegt nur dann vor, wenn man sich wesentliche Bestandteile eines Gedankenwerkes aneignet und diese in der Art verwendet, daß sie dann wesentliche Bestandteile des Werkes des Plagiators bilden und dabei als seine eigenen Gedanken erscheinen. So Etwas habe ich aber nie getan und werde es auch nie tun. Geographische Werke können, besonders wenn sie geistiges Allgemeingut geworden sind, ganz unbedenklich benutzt werden, sofern es sich nicht um das Abschreiben ganzer Druckbogen oder Seitenfolgen handelt und das Werk des Nachschriftstellers trotz des Abschreibens eine selbständige geistige Arbeit bleibt.'' [...] ''Ich habe, ohne mir etwas dabei zu denken, einige meiner kleinen, asiatischen Erzählungen mit ganz nebensächlichen geographischen und ethnographischen Arabesken verziert, welche ich in Büchern fand, die längst der Allgemeinheit angehören. Das ist erlaubt. Das ist sogar mein gutes Recht.''<ref>Karl May: ''Mein Leben und Streben'', S. 221 ff.</ref><br />
<br />
1910 sprach auch [[Egon Erwin Kisch]] May auf den Plagiatsvorwurf direkt in Hinsicht auf Gerstäcker an und erhielt die Antwort:<br />
:''Das bezieht sich auf die Geschichte "Ehry", die vor vielen Jahren in einer Novellensammlung von mir veröffentlicht worden ist. Es handelt sich um eine Erzählung, zu der mir eine alte Geographie von Indien, in der sie erwähnt ist, Anlass gab, F. Gerstäcker, der selbst nie in Indien war, scheint nun die gleiche Geographie gelesen und in einer Novelle benützt zu haben. Daher die Übereinstimmung.''<ref>Egon Erwin Kisch: ''In der Villa "Shatterhand"''. In: ''[[Bohemia]]'', [[Prag]], vom [[15. Mai]] 1910 (Pfingstbeilage), zitiert nach ''Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 14''/1972, S. 19–22.</ref><br />
<br />
== Sonstiges ==<br />
* Die ''Karawanenwürger''-Variante ist vergleichsweise geringfügig bearbeitet, allerdings stark gekürzt.<br />
* [[1879]] überarbeitete May den Text und ergänzte ein weiteres Kapitel. Unter dem Titel ''[[Der Ehri]]'' wurde die Geschichte dann Anfang [[1880]] im ''[[Deutscher Hausschatz|Deutschen Hausschatz]]'' veröffentlicht und später (1894) in den Band ''[[Am Stillen Ocean (GR11)|Am Stillen Ocean]]'' der [[Karl May's gesammelte Reiseerzählungen|Gesammelten Reiseerzählungen]] übernommen.<br />
* 1880 wurde die – abermals veränderte – Erzählung unter dem Titel ''[[Tui Fanua (Erzählung)|Tui Fanua]]'' ein weiteres Mal veröffentlicht, diesmal in der Zeitschrift ''[[Für alle Welt!]]''<br />
* In der ersten Version ''Die Rache des Ehri'' gibt es – im Gegensatz zu den Folgefassungen – keinen [[Ich-Erzähler]].<br />
<br />
== Anmerkungen ==<br />
<references/><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Manfred Hecker]]: ''Kisch interviewt Karl May''. [mit Faksimile des Interviews von 1910] In: ''[[Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 14]]''/[[1972]], S. 18–22. ([https://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/seklit/m-kmg/014/index.htm Onlinefassung])<br />
* [[Roland Schmid]]: ''Nachwort zur Reprint-Ausgabe.'' In: Karl May: ''Der Karawanenwürger. Reprint der ersten Buchausgabe von 1894.'' Karl-May-Verlag [[Bamberg]] 1987, S. N1–N38, insb. S. N28–N33. ISBN 3-7802-0269-7<br />
* [[Hainer Plaul]]: ''[[Illustrierte Karl-May-Bibliographie|Illustrierte Karl May Bibliographie]]. Unter Mitwirkung von [[Gerhard Klußmeier]]''. Edition [[Leipzig]] [[1988]]. ISBN 3-361-00145-5 (bzw.) K. G. Saur [[München]]–[[London]]–[[New York]]–[[Paris]] [[1989]]. ISBN 3-598-07258-9<br />
* [[Rudi Schweikert]]: ''"Der Ehri" und der "Pierer". Zu Karl Mays Praxis der Lexikonbenutzung.'' In: ''[[Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 99]]''/[[1994]]. ([https://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/seklit/m-kmg/099/index.htm Onlinefassung])<br />
* [[Wolfgang Hermesmeier]]/[[Stefan Schmatz]]: ''[[Karl-May-Bibliografie 1913-1945]].'' Karl-May-Verlag Bamberg–[[Radebeul]] 2000. ISBN 3780201577<br />
* Gerhard Klußmeier: ''"... zu der mir eine alte Beschreibung von Indien den Anlass gab." Quellenwerke zu Karl Mays "Winnetou" und ihre Autoren''. In: ''[[Karl-May-Haus Information Nummer 19]]''/[[2005]], S. 4–15.<br />
* [[Josef Höck]]/[[Thomas Ostwald]]: ''Friedrich Gerstäcker und Karl May. Eine Quellensuche.'' [erweiterte und veränderte Ausgabe des Artikels aus dem ''[[Karl-May-Jahrbuch 1979]]''] In: ''Beiträge zur Friedrich-Gerstäcker-Forschung Nr. 7''/2009.<br />
* [[Hartmut Wörner]]: ''Wandlungen eines Motivs. Christentum und Missionskritik in Karl Mays Südsee-Erzählungen''. In: [[Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 188]], 2016.<br />
== Weblinks ==<br />
* Der Originaltext aus ''Frohe Stunden'' online auf den Seiten der [https://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/primlit/erzaehl/reise/ehri-tui/die-rache-des-ehri.php Karl-May-Gesellschaft].<br />
* Der Originaltext aus ''Der Karawanenwürger'' online auf den Seiten der [https://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/primlit/erzaehl/sammlung/karawanenwuerger/der-karawanenwuerger-1894.php#s117 Karl-May-Gesellschaft].<br />
* Der Eintrag in der [http://karl-may-buecher.de/textdetails.php?_id=90 Bücherdatenbank].<br />
* Onlinefassung von [http://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/abntrlit/primlit/reprints/gerstaecker/index.htm Friedrich Gerstäcker: ''Das Mädchen von Eimeo''].<br />
<br />
[[Kategorie:Erzählungen/Novellen|Rache des Ehri, Die]]</div>Hermesmeier