https://www.karl-may-wiki.de/index.php?title=Die_sterbende_Menschheit&feed=atom&action=historyDie sterbende Menschheit - Versionsgeschichte2024-03-28T12:24:42ZVersionsgeschichte dieser Seite in Karl-May-WikiMediaWiki 1.34.0https://www.karl-may-wiki.de/index.php?title=Die_sterbende_Menschheit&diff=184096&oldid=prevTamarin: /* Geschichte */2018-12-21T12:10:14Z<p><span dir="auto"><span class="autocomment">Geschichte</span></span></p>
<p><b>Neue Seite</b></p><div>[[Datei:Die sterbende Menschheit 1903.jpg|thumb|Zeichnung ''Die sterbende Menschheit'']]<br />
[[Datei:Winnetou IV Schneider.jpg|thumb|''Winnetou IV'' in der [[Sascha-Schneider-Ausgabe]]]]<br />
'''''Die sterbende Menschheit''''', auch '''''In hoc signo vinces?!''''' genannt, ist ein Bild von [[Sascha Schneider]]. Der Künstler schuf es [[1903]] als Bleistift-Kohle-Zeichnung auf Papier in den Maßen 64 x 54 cm, signierte es unten rechts mit ''S. S. 03'' und gab ihm keinen Titel.<br />
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== Geschichte ==<br />
Am [[17. Oktober]] [[1903]] besuchte Sascha Schneider das Ehepaar [[Karl May|Karl]] und [[Klara May]] in der [[Villa "Shatterhand."|Villa "Shatterhand"]] in [[Radebeul]]. Über diesen Besuch äußerte sich Klara in ihrem [[Klara Mays Tagebuch|Tagebuch]] wie folgt:<br />
:''Sascha Schneider brachte meinem Herzensmanne einen Karton. Die Arbeit soll Schneiders Gedanken wiedergeben, die er beim Lesen von Karls Werken empfand<ref>''Es handelt sich um das'' [...] ''Bild "Die sterbende Menschheit"' [...]</ref>. Wir haben uns innig über diese Gabe gefreut.''<ref>Zitiert nach: Hatzig: ''Karl May und Sascha Schneider'', S. 53; dort auch die vorige Anmerkung.</ref><br />
Karl May selbst versah die Rückseite des Bildes mit dem Zitat ''In hoc signo vinces?!''<ref>Nach Eusebius von Caesarea (* 260/64; † 339/40) war dieser Satz für den römischen Kaiser Konstantin (* zwischen 272 und 285; † 337) schicksalsentscheidend.</ref> (lateinisch: ''In diesem Zeichen wirst du siegen?!'')<br />
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Als im Herbst [[1909]] Mays Verleger [[Friedrich Ernst Fehsenfeld]] die Herausgabe von ''[[Winnetou IV (GR33)|Winnetou IV]]'' (Band 33 der [[Karl May's gesammelte Reiseerzählungen|Gesammelten Reiseerzählungen]]) plante, fragte er am [[25. September]] brieflich bei Karl May bezüglich der Einbandgestaltung nach:<br />
:''Soll das S. Schneidersche Bild der ersten Bände''<ref>Die ersten drei Bände ''[[Winnetou-Trilogie|Winnetou]]'' hatten jeweils ein eigenes Deckelbild von Schneider erhalten. Fehsenfeld meinte hier wohl die Zeichnung ''[[Winnetou III (Schneider)|Winnetous Himmelfahrt]]'', die zum [[Winnetou III (GR9)|dritten Band]] gehört.</ref> ''benutzt werden?''<ref>[[Dieter Sudhoff]]/[[Hans-Dieter Steinmetz]] (Hrsg.): ''[[Briefwechsel mit Friedrich Ernst Fehsenfeld II (GW92)|Karl May. Briefwechsel mit Friedrich Ernst Fehsenfeld. Zweiter Band 1907-1912]]''. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul [[2008]], S. 234. ISBN 978-3-7802-0092-1</ref><br />
Eine Antwort darauf ist nicht überliefert. Karl May sorgte aber dafür, dass der Band, der erst im [[Mai]] [[1910]] erschien, ''Die sterbende Menschheit'' als Deckelbild erhielt. Der Einband zeigt oberhalb des Bildes den Titel ''WINNETOU'' und darunter den Ausspruch ''IN HOC SIGNO VINCES?!''<br />
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[[Datei:IHSV-Chodem-Sphinx.jpg|thumb|left|200px|''Die sterbende Menschheit'' und ''[[Der Chodem]]'' in der Villa "Shatterhand"]]<br />
Nachdem der Karton an May zurückgesandt wurde, erhielt er seinen Platz im Empfangssalon der Villa "Shatterhand".<br />
<br />
In seiner Monographie<ref>''Sascha Schneider. Kunstgabe 5.'' Verlag Die Schönheit Dresden o. J. [1923], S. 43.</ref> nannte Dr. phil. [[Felix Zimmermann]] die Zeichnung ''Die sterbende Menschheit''. Erst seitdem ist sie unter diesem Titel bekannt.<ref>Range: ''Zwischen Max Klinger und Karl May'', S. 95.</ref><br />
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Das Bild kam nach Klara Mays Tod in den Besitzder [[Karl-May-Stiftung]], [[1959]]/[[1960|60]] in den des [[Karl-May-Verlag|Karl-May-Verlags (KMV)]]. 1960 siedelte das Bild mit dem Verlag nach [[Bamberg]] um und kehrte [[1994]] nach Radebeul zurück. Heute ist das Bild als Eigentum der Karl-May-Stiftung im Radebeuler [[Karl-May-Museum Radebeul|Karl-May-Museum]] in der Villa "Shatterhand" zu sehen.<br />
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== Zusammenhang zu ''Und Friede auf Erden'' ==<br />
Sowohl [[Hansotto Hatzig]]<ref>Vgl. Hatzig: ''Karl May und Sascha Schneider'', S. 43.</ref> als auch [[Annelotte Range]]<ref>Vgl. Range: ''Zwischen Max Klinger und Karl May'', S. 94 f.</ref> gehen davon aus, dass Sascha Schneider dieses Bild unter dem Eindruck von Karl Mays Buch ''[[Und Friede auf Erden! (GR30)|Und Friede auf Erden!]]'' gezeichnet hat. Beide zitieren dazu aus folgendem Text des fünften Kapitels ''Der Shen-Ta-Shi'':<br />
:''Ein Strahlenkegel, wie aus einem in Himmelsnähe stehenden Leuchtturme kommend, brach durch und fiel hinüber auf die Berge, grad dahin, wo das Ziel unsers Rittes lag. Da flammte es augenblicklich auf, das Kreuz der Christenheit. "In hoc signo vinces – in diesem Zeichen wirst du siegen." Jawohl, das ist richtig. Aber nicht mit kriegerischen Waffen, durch gewappneten Verrat und Ueberfall, sondern durch das Wort der Liebe und durch die friedliche, versöhnende, ausgleichende Tat des Erlösers, welche er wagte, als er öffentlich sprach: "Die Letzten werden die Ersten und die Ersten die Letzten sein!" Gleichen Raum und gleiches Recht für Jeden, der zur Menschheit gehört auf Erden!''<ref>Karl May: ''Und Friede auf Erden!'' In: ''Digitale Bibliothek Band 77: Karl Mays Werke'', S. 64722.</ref><br />
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Wie aber Uwe Lehmann<ref>Uwe Lehmann: ''"In hoc signo vinces!?"'', S. 10f.</ref> ausführte, war - als Schneider den Karton im [[Oktober]] 1903 Karl May zum Geschenk machte - diese Reiseerzählung noch nicht erschienen. Die Vorfassung ''[[Et in terra pax]]'' von [[1901]] enthält bekanntlich nur die ersten vier Kapitel des späteren 30. Bandes. Aus dem Briefwechsel Karl Mays mit Friedrich Ernst Fehsenfeld und [[Felix Krais]] geht hervor, dass May am 17. Oktober 1903 erst ''das'' [überarbeitete] ''dritte Kapitel zu "Friede"''<ref>Dieter Sudhoff/Hans-Dieter Steinmetz (Hrsg.): ''[[Briefwechsel mit Friedrich Ernst Fehsenfeld I (GW91)|Karl May. Briefwechsel mit Friedrich Ernst Fehsenfeld. Erster Band 1891-1906]]''. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul [[2007]], S. 416. ISBN 978-3-7802-0091-4</ref> als [[Manuskript]] an Krais geschickt hat. Danach erkrankte May und setzte die Arbeit an Band 30 erst am [[2. Februar]] [[1904]] fort.<ref>Vgl. Sudhoff/Steinmetz: ''Briefwechsel mit Fehsenfeld I'', S. 426, Anm. 3.</ref> Uwe Lehmann geht davon aus, dass die zitierten Sätze Mays demzufolge nicht Sascha Schneiders Inspiration zu dem Bild gewesen sein können, der umgekehrte Fall sei aber nicht ausgeschlossen.<br />
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== Kritiken ==<br />
Hansotto Hatzig schreibt [[1967]] in seinem ''Beitrag zur Karl-May-Forschung'':<br />
:''In Karl Mays Nachlaß fand sich ein Blatt Schneiders'' [...] ''das einen aufgebahrten Toten mit gefalteten Händen zeigt. Darüber leuchtet ein Kreuz, dem von allen Seiten mit sehnsüchtigen Gebärden "Seelen" zustreben.''<ref>Vgl. Hatzig: ''Karl May und Sascha Schneider'', S. 43.</ref><br />
<br />
In der Dissertation von Annelotte Range heißt es:<br />
:''Bildparallel, mit dem Kopf nach rechts liegt im Vordergrund ein bärtiger männlicher Körper'' [...]''. Er hat die Hände gefaltet und liegt "wie tot" ausgestreckt.'' [...] ''Ein Strahlenkreuz, zu dem menschliche Schemen jubelnd und anbetend streben, füllt den Raum oberhalb der Lagerstatt des Todkranken.'' [... Der Titel "Die sterbende Menschheit"] ''passt m. E. weder zu der Darstellung noch zu Karl May'' [...]<ref>Range: ''Zwischen Max Klinger und Karl May'', S. 95.</ref><br />
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== Anmerkungen ==<br />
<references/><br />
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== Literatur ==<br />
* Hansotto Hatzig: ''Karl May und Sascha Schneider. Dokumente einer Freundschaft''. [[Beiträge zur Karl-May-Forschung]] Band 2. Karl-May-Verlag Bamberg 1967.<br />
* Annelotte Range: ''Zwischen Max Klinger und Karl May. Studien zum Zeichnerischen und Malerischen Werk von Sascha Schneider (1870-1927).'' [Dissertation [[Regensburg]] [[1996]]] Karl-May-Verlag Bamberg [[1999]]. ISBN 3-7802-3007-0<br />
* Hans-Dieter Steinmetz/[[Hartmut Vollmer]] (Hrsg.): ''[[Briefwechsel mit Sascha Schneider (GW93)|Karl May. Briefwechsel mit Sascha Schneider.]]'' Karl-May-Verlag Bamberg-Radebeul [[2009]]. ISBN 978-3-7802-0093-8<br />
* [[Uwe Lehmann]]: ''"In hoc signo vinces?"'' In: [[Karl May in Leipzig Nr. 88]], [[2012]]<br />
* Peter Hofmann: ''"In hoc signo vinces?!". Eine kleine Motivreise von Sascha Schneider über Friedrich Nietzsche zu Theodor Storm — und zurück zu Karl Mays letztem Roman''. In: [[Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 198]], [[2018]].<br />
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