Du hast - - - (Gedicht)

Aus Karl-May-Wiki
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Du hast – – – ist ein Gedicht von Karl May.

Text

          Du hast – – –
Du hast den Kopf zum Sinnen und zum Denken,
Kannst auf- und abwärts dein Bestreben lenken;
  Laß es zur Höhe oder Tiefe gehen,
  Doch harr' des Richters, ob du wirst bestehen.
Du hast das Herz; nie ist's im Leben still;
Es schlägt für gut und bös, wofür es will,
  Doch ob es fleißig, noch so fleißig war,
  Der Schläge Summe wird einst offenbar.
Du hast die Hände, welche wirken sollen;
Sie können nehmen, geben, wie sie wollen,
  Doch selbst was sie verborgen hier getrieben,
  Das findest du einst Alles aufgeschrieben.
Du hast die Füße, welche selten ruhn,
Kannst vorwärts, rückwärts deine Schritte thun,
  Und bist du ungewiß, hast du die Knie',
  O, beug sie zum Gebet, o beuge sie![1]

Textgeschichte

Himmelsgedanken.

Am 18. Dezember 1900 erschien ein Gedichtband Mays mit dem Titel Himmelsgedanken im Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld.[2] In dieser Ausgabe ist das Gedicht auf Seite 150 enthalten. Der auf der gegenüberliegenden Seite abgedruckte Aphorismus lautet:

Der gewöhnliche Mensch vergiebt vielleicht einen Fehler; aber die Folgen eines Fehlers wird er nie vergeben.[3]

Zeitschriftenabdruck

Caspar Schwarz, der Präsident des Katholischen Schulvereins für Österreich, der die Zeitschrift Die christliche Familie herausgab, dankte Karl May am 11. Dezember 1908 brieflich für die Erlaubnis zum kostenlosen Nachdruck von Gedichten aus den Himmelsgedanken. Das Gedicht Du hast – – – erschien dann am 1. Oktober 1909 in der christlichen Familie.[4]

Vertonungen

2006 wurde in Dresden Günter Neuberts Oratorium Wo der Herr nicht das Haus baut uraufgeführt. Es enthält eine Komposition zu Du hast – – – mit dem Titel Schuld-Bekenntnis.

aktuelle Ausgaben

Anmerkungen

  1. Karl May: Himmelsgedanken, S. 150.
  2. Hainer Plaul/Gerhard Klußmeier: Illustrierte Karl-May-Bibliographie, S. 244.
  3. Karl May: Himmelsgedanken, S. 151.
  4. Dieter Sudhoff/Hans-Dieter Steinmetz: Karl-May-Chronik IV. Sonderband zu den Gesammelten Werken. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul 2005, S. 462. ISBN 978-3-7802-0170-6.

Weblinks