Dürerbund

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Dürerbundhaus

Der Dürerbund war eine literarische Organisation im Deutschen Reich zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Er wurde am 1. Oktober 1902 in Dresden von dem Verleger und Schriftsteller Ferdinand Avenarius gegründet, der auch den Vorsitz übernahm.

Der Dürerbund stand im engen Zusammenhang mit dem Kunstwart und kann als Organisation der Kunstwartleser angesehen werden. Der Bund sollte die Tätigkeit des Kunstwarts praktisch unterstützen und an der ästhetischen Erziehung des Volkes arbeiten. Der Name des Bundes ließ die höchste Wertschätzung für Albrecht Dürer erkennen, „des Allerdeutschesten in der Kunst“, dem nachzueifern man die Gegenwart aufforderte.

Um möglichst viele Mitglieder anzuziehen, erfolgte ein Aufruf im Kunstwart: „Jeder Leser und jede Leserin dieser Zeilen vermag Befreundete und Bekannte zu diesem Werke heranzuziehen. Wir brauchen viele, wir brauchen Mitglieder zu Abertausenden, um eine öffentliche Macht zu werden. Ihr Geistlichen und ihr Lehrer, ihr Künstler und ihr Gelehrten, ihr Männer alle des praktischen Lebens, ihr Arbeiter mit Kopf und Hand, ihr Alten und ihr Jungen, ihr Frauen auch, deren Kindern die deutsche Zukunft gehört, ihr Jungfrauen und ihr Jünglinge, die ihr selbst noch Zukunft seid - helft uns, helft euch, helft unserm Volke, wiederzugewinnen und weiterzubauen.“ [1]

Der Mitgliederjahresbeitrag betrug eine Mark, „doch ist dieser Betrag der Mindestbeitrag, der nur ungefähr die Selbstkosten der Zuwendungen deckt, die der Dürerbund seinerseits seinen Mitgliedern macht. Erst der eine Mark übersteigende Beitrag fördert unsere Vereinszwecke.“ [2]

Bereits 1912 gehörten dem Dürerbund mehr als 300.000 Mitglieder an.

Der Dürerbund trat für eine Volksbildung ein und unterstützte dies durch Herausgabe von Büchern, Bildmappen, setzte sich für den Schutz von Kunstdenkmälern ein, gab den Kalender „Gesundbrunnen“ und das „Dürerbundflugblatt“ heraus, organisierte Ausstellungen, den Verkauf und Verleih von Kunstwerken und kunstgewerblichen Erzeugnissen und vieles andere mehr.

Er wurde am 21. Dezember 1935 aufgelöst.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Aus: Ferdinand Avenarius: Zum Dürer-Bunde. Ein Aufruf. In: Der Kunstwart vom 14.1901.24. S. 474.
  2. Aus: Kunstwartarbeit. 1908. S. 67.

Literatur[Bearbeiten]

  • Gerhard Kratzsch: Kunstwart und Dürerbund - Ein Beitrag zur Geschichte der Gebildeten im Zeitalter des Imperialismus. Göttingen 1969.
  • I. Koszinowski: Von der Poesie des Kunstwerks. Zur Kunstrezeption um 1900 am Beispiel der Malereikritik der Zeitschrift „Kunstwart“. Hildesheim - Zürich - New York 1985.