Egmont Wolf

Aus Karl-May-Wiki
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Egmont Wolf war ein Redakteur in Berlin-Steglitz, der die Zeitschrift Utilitas herausgab.

Egmont Wolf, Karl und Klara May

Hilfe für May gegen Lebius

Vermutlich vermittelte Egmont Wolf, der wohl schon längere Zeit mit Karl May in Kontakt stand, am 15. Juni 1910 den Anwalt Dr. Siegfried Puppe als Rechtsbeistand Mays im Berufungsverfahren gegen Rudolf Lebius in Berlin.[1] Am gleichen Tag sandte Wolf an Karl May ein Telegramm mit folgendem Wortlaut:

Erwartet mich heute nachmittag.[2]

Ob es tatsächlich zu einem Besuch bei Mays kam, ist nicht belegt. Am nächsten Tag folgte ein weiteres Telegramm Egmont Wolfs:

Puppe telefoniert siegeszuversichtlich grüssend.[3]

Karl May hatte vermutlich darauf geantwortet und Egmont Wolf mitgeteilt, dass er in Begleitung seiner Frau Klara May wegen des Prozesses nach Berlin fahren würde. Wolf telegrafierte am 20. Juni an May:

Erbitte Bekanntgabe Tages und Stunde Eures Eintreffens in Berlin mitbringet Photographien.[4]

Mays reisten vermutlich am 21. Juni nach Berlin,[5] wo es wahrscheinlich zu einem Treffen mit Egmont Wolf kam. Nach ihrer Abreise (22. Juni) sandte er ein weiteres Telegramm an Karl May:

heutige frühblätter enthalten vertagungsnotiz.[6]

Utilitas

Am 29. August 1910 informierte Egmont Wolf Karl und Klara May über die neue Zeitschrift Utilitas[7], deren Herausgabe in 20.000er Auflage er vorbereitet. Es handle sich dabei um eine Illustrierte gemeinnützige Zeitschrift, die einen Artikel Karl May's Golgatha und Auferstehung bringen werde. Das Manuskript dazu, das am selben Abend noch durch Wolf und Puppe korrigiert werden soll, zitierte der Redakteur ausführlich. Weiterhin heißt es in dem Brief:

In dem Artikel [...] ist eine Auffassung zur Geltung gebracht, wie sie bisher sonst niemals zum Durchbruch gelangt und gewiß geeignet ist, Ihnen die Sympathie der ganzen Welt zuzuwenden.[8]

In einem nicht datierten Antwortbrief Klara Mays bestellte sie nur 2-300 Stück der ersten Nummer:

Aus verschiedenen Gründen. Unsere Lage ist zu heikel. Ich möchte alle Reklame und alles Marktschreierische vermeiden.[9]

Vermutlich am 3. September schrieb Klara May in einem Brief an "Karl Mays schöne Spionin" Lu Fritsch, die wohl auch mit Egmont Wolf in Kontakt stand:

Brich überhaupt jeden Verkehr ab, mit Ziel, Stempel, Wolf. Diesen Leuten ist's nur ums Geld.[10]

Im September 1910 erschien die erste Ausgabe von Egmont Wolfs Utilitas. Darin war nicht nur der mit Johannes signierte Beitrag Karl May's Golgatha und Auferstehung enthalten, in dem May mit Jesus Christus verglichen wurde, sondern auch ein Artikel Ein Verteidiger wie er sein soll über Siegfried Puppe. Karl May erhielt 300 Exemplare dieser Zeitschrift.[11]

Weitere Kontakte zwischen Egmont Wolf und den Mays sind nicht bekannt.

Anmerkungen

  1. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik V, S. 178.
  2. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik V, S. 178.
  3. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik V, S. 178.
  4. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik V, S. 179.
  5. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik V, S. 180.
  6. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik V, S. 184.
  7. Lateinisch: Nutzen, Gültigkeit, Wirksamkeit.
  8. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik V, S. 289.
  9. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik V, S. 289.
  10. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik V, S. 296.
  11. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik V, S. 306.

Literatur

Informationen über Zeitgenossen Karl Mays finden Sie im Namensverzeichnis Karl May – Personen in seinem Leben von Volker Griese unter Mitwirkung von Wolfgang Sämmer.