Felix Dahn

Aus Karl-May-Wiki
Version vom 17. Juni 2018, 15:04 Uhr von Tamarin (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „http://www.karl-may-gesellschaft.de“ durch „https://www.karl-may-gesellschaft.de“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Felix Dahn

Prof. Felix Dahn (Pseudonym: Ludwig Sophus) (* 9. Februar 1834 in Hamburg; † 3. Januar 1912 in Breslau) war ein deutscher Jurist, Schriftsteller und Historiker.

Leben[Bearbeiten]

Bereits in den 1860er Jahren wurde er Hausautor der "Die Gartenlaube" (in der Karl May nichts veröffentlichte). In ihr veröffentlichte er über viele Jahre hinweg zahlreiche Gedichte. Ebenso war er Mitglied in dem auch politisch einflussreichen, unter der Ägide Emanuel Geibels stehenden "Münchner Dichterkreis" sowie in dessen Berliner Pendant "Tunnel über der Spree". Dahns Popularität gründete jedoch vor allem auf einem historischen Roman, der zu den gelehrten Professorenromanen zählt, die sich in den Gründerjahren des Deutschen Reiches außerordentlicher Beliebtheit erfreuten: Ein Kampf um Rom (1876). Der Roman ist eines der einflussreichsten literarischen Werke des auf historische Sinnstiftung bedachten, germanenmythisch konnotierten nationalliberalen Gründerzeitnationalismus. Gleichzeitig finden sich in dem Werk aber auch schon dezidiert sozialdarwinistische Momente, die über die Gründerzeit hinausweisen. Der Roman blieb über Jahrzehnte eine beliebte Lektüre und wurde noch 1968 (mit Orson Welles als Justinian I.) aufwendig verfilmt.

Teilweise zusammen mit seiner Frau Therese, einer Nichte der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff, verfasste er darüber hinaus eine Reihe voluminöser historischer Romane zur deutschen Frühgeschichte und Sammlungen von Sagen und mythologischen Erzählungen, die fast alle ebenfalls das Germanenthema variieren. In den 1880er und 1890er Jahren schrieb er eine umfangreiche Polemik in Vers und Prosa gegen die naturalistischen Schriftsteller, u.a. gegen Gerhart Hauptmann. Sein historisches Hauptwerk ist die Urgeschichte der germanischen und romanischen Völker, erschienen zwischen 1880 und 1889 in vier Bänden. Darin schildert Dahn die Entwicklung der einzelnen Ethnien von ihren Anfängen bis zum Tode Karls des Großen.

Zwischen 1882 und 1901 ließ Dahn in 13 Bänden Kleine Romane aus der Völkerwanderung, zwischen 1890 und 1895 ebenfalls in mehreren Bänden eine etwa dreitausendseitige Autobiografie folgen. Im Jahre 1909 schrieb er das für eine breite Öffentlichkeit gedachte Begleitheft zur Tausendneunhundertjahrfeier der Schlacht im Teutoburger Wald. In seinen letzten Lebensjahren engagierte er sich für den völkisch-germanenmythisch konzipierten Bau des Völkerschlachtdenkmals bei Leipzig, dessen Einweihung im Jahre 1913 er allerdings nicht mehr miterlebte. Mit einem insgesamt ca. 30.000 bedruckten Seiten umfassenden Œuvre zählt Felix Dahn unzweifelhaft zu den fleißigsten Vielschreibern seines Jahrhunderts.

Felix Dahn und Karl May[Bearbeiten]

Felix Dahn lieferte – ebenso wie andere bekannte Autoren – einen Beitrag zu dem Sammelband China (Abteilung Erzählendes und Anderes von und aus China), für den Karl May seinen Text Et in terra pax beisteuerte. Im Gegensatz zu May vertrat Dahn allerdings keine pazifistische Haltung, sondern stieß mit seinem Gedicht "Bayrischer Hunnenbrief" (Bei Taku und Tientsin hat's gekracht!/Die Luft voll chinesischer Granaten!/Und doch so lustig rauften wir dabei,/als wär's daheim zu Garmisch auf der Kirchweih!) in das hurrapatriotische Horn.

Sonstiges[Bearbeiten]

Dahns Werk Ein Kampf um Rom erschien in der Edition Ustad des Karl-May-Verlages.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]