Fremder

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Werke mit
Fremder
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Der verlorene Sohn (Fragment)

Der Fremde ist (vermutlich) die namenlose Hauptperson im Fragment Der verlorene Sohn. Er wird meist als Wandersmann,[1] aber auch als gelehrte[r] Herr[2] bezeichnet. Er kommt nach Hohenberg, angeblich um beim Tannenmüller zu wohnen und nach Pflanzen und Steinen suchen.[3] Der Fremde trägt einen Plüschranzen[4] und ist ein junge[r] Mann mit schlanken, wohlgeformten Glieder[n] und eine[r] Fülle schwarzer Locken.[5] Darunter sind allerdings einige kleine hellblonde Büschel zu sehen, die wahrscheinlich auf eine Perücke schließen lassen.

Die großen, fast orientalisch geschnittenen und scheinbar schwarzen Augen zeigten bei näherer Betrachtung eine tief dunkle Bläue, welche mit jedem andern Ausdrucke des Blickes auch ihren Ton zu verändern schien und, von einem Paar kühn geschwungener Brauen beschattet, unter der hohen breiten Stirn mit einem Glänze hervorleuchteten, der, jetzt scharf sich zuspitzend, seine Intensität schon im nächsten Augenblicke hinter einem vorsichtigen Schleier zurückzuziehen strebte. Ueber die vollen weichen Lippen legte sich ein zierliches und wohlgepflegtes Bärtchen, unter welchem zuweilen das Elfenbein der Zähne hervorlugte, und so hätte dieser Kopf wohl ein ungewöhnlich schöner genannt werden können, währe [sic!] das Gesicht nicht durch ein großes häßliches Feuermal entstellt worden, welches sich von der einen Wange bis über die Nase heraufzog.
Die elegant geschnittene, graue Reisekleidung hatte von einer vielleicht längeren Fußwanderung Einiges gelitten; die Stiefel, in denen der untere Theil der Hosen stak, waren vom Staube der Straße bedeckt, und so dürfte es einem oberflächlichen Beobachter wohl verziehen werden, wenn er sich nicht den Salon, sondern die Werkstätte als Heimath des hier ausruhenden, armen Handwerksburschen gedacht hätte.[6]

Zunächst begegnet ihm der Grenzaufseher, der ihn andeutungsweise des Paschens verdächtigt. Später trifft er den Köhlerhoppe, der ihn vor dem Zechenmolch warnt. Hoppe fühlt sich durch den Anblick des Fremden an einen ehemaligen Ortsbewohner erinnert.

Dann beobachtet der Fremde Paula und Emma, worauf sie ihm begegnen. Emma entfährt bei seinem Anblick eine unbedachte Beleidigung, woraufhin er eine zukünftige Sühne prophezeit. Zuletzt kommt der Fremde hinzu, als der Zechenmolch Paula demütigt. Er züchtigt den Übeltäter, indem er ihn zu Boden wirft. Dieser hetzt seinen Hund Tiger auf ihn. An dieser Stelle endet das Manuskript.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Der verlorene Sohn. In: Verschwörung in Wien. Karl May's Gesammelte Werke Band 90. Karl-May-Verlag BambergRadebeul 2014, S. 518, 527 und 535. ISBN 978-3-7802-0090-7
  2. May: Der verlorene Sohn, S. 525.
  3. May: Der verlorene Sohn, S. 525.
  4. May: Der verlorene Sohn, S. 520.
  5. May: Der verlorene Sohn, S. 518.
  6. May: Der verlorene Sohn, S. 518 f.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.