Friedrich Eduard Bilz

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Friedrich Eduard Bilz
Bilz und seine Frau in Mays Leseralbum

Friedrich Eduard Bilz (* 12. Juni 1842 in Arnsdorf; † 30. Januar 1922 in Radebeul) war ein deutscher Naturheilkundler. Er wird auch als "Vater der volkstümlichen Naturheilkunde" bezeichnet. Seine Bücher erzielten eine Auflage von ca. 3,5 Millionen Exemplaren und wurden in 12 Sprachen übersetzt.

Biographie[Bearbeiten]

Bilz machte zunächst eine Lehre als Weber, führte diesen Beruf aus gesundheitlichen Gründen aber nicht weiter aus. Autodidaktisch eignete er sich die Naturwissenschaften an und erlangte nach und nach eine naturorientierte Weltanschauung.

In der sächsischen Kleinstadt Meerane eröffnete er einen Kolonialwarenladen, in dem er bereits damals ökologische Produkte anbot. Durch die Einnahmen des Ladengeschäftes finanziell abgesichert, entdeckte Bilz seine Liebe zur Schriftstellerei.

Bis zu seinem 40. Lebensjahr sammelte Bilz alle verständlichen Anleitungen zur Krankenbehandlung und zur gesunden Lebensweise und beriet sich mit Naturheilkundigen. Im Frühjahr 1888 erschien das erste Standardwerk volkstümlicher Heilkunde in Europa: Bilz. Das neue Heilverfahren. Ein Nachschlagebuch für Jedermann in gesunden und kranken Tagen. Es wurde über Sachsen hinaus schnell bekannt. Das Erfolgsgeheimnis lag in der einfachen Erklärung komplizierter medizinischer Sachverhalte und in den verständlichen und in jedem Haushalt zu praktizierenden Heilempfehlungen. Auf Grund des Erfolges entstand ein eigener Verlag. Das Haus in Meerane wurde schnell zu klein und er zog nach Radebeul bei Dresden. Bilz gründete ab 1892 eigene Sanatorien in Radebeul.

Friedrich Eduard Bilz und Karl May[Bearbeiten]

Karl May auf der Hochzeit einer Bilz-Tochter, 1907

Emma May kurierte sich im September 1896 im Bilz-Sanatorium "Schloß Lößnitz" von einer Influenza.[1] Im Sanatorium lernte Emma May Julie Vitali kennen, die später häufig in Radebeul zu Besuch war.

Karl May war mit Eduard Bilz freundschaftlich verbunden. So ist belegt, dass er zusammen mit seiner zweiten Frau Klara an den Rosen- und Winzerfesten teilnahm, die Bilz alljährlich für die Kurgäste gab. Auch für die schriftstellerische Tätigkeit des Bilz zeigte Karl May Interesse. Laut Klaus Hoffmann soll das Buch Goldene Lebensregeln von Bilz in Karl Mays Bibliothek stehen. Nach seinem Tod wurde Friedrich Eduard Bilz in unmittelbarer Nachbarschaft zum Karl-May-Mausoleum beigesetzt.

Bilz ist wohl das Vorbild für die Figur des Hermann Rost in Karl Mays "Weihnacht!"

Sonstiges[Bearbeiten]

Neben seinen Büchern wurde F. E. Bilz auch durch ein alkoholfreies Erfrischungsgetränk, die Bilz-Brause, weit über Europas Grenzen bekannt. Dabei hatte sich der lippische Kaufmann und Getränkefachmann Franz Hartmann im Jahre 1900 mit der Idee einer Getränkerezeptur an Bilz gewandt, da man für die Verbreitung von Getränken eine Art "Gesundheitssiegel" beibringen musste, das Bilz bereitwillig ausstellte, da seiner Meinung nach die im Obst enthaltenen Mineralsalze und Fruchtsäuren gesundheitsfördernd seien und der Fruchtzucker seine Energie direkt an das Blut weitergäbe. Bilz und Hartmann entwickelten aus Südfrüchten und einheimischen Obstarten ein natürliches Fruchtgetränk, die Bilz-Limetta, die ab Mai 1902 als Bilz-Brause bezeichnet wurde.

1902 wurde vom Firmensitz Detmold aus eine große Werbekampagne gestartet, mit dem Erfolg, dass sich die erste internationale, alkoholfreie Getränkemarke europäischen Ursprungs etablierte.

Um 1905 kam es zu geschäftlichen Unstimmigkeiten zwischen beiden Partnern und Franz Hartmann entschloss sich, einen neuen Namen für die Bilz-Brause zu suchen. Ein Wettbewerb brachte den Namen Sinalco hervor (lat. sine alcohole – ohne Alkohol). Unter dem Namen ist die Limonade noch heute auf dem Markt.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik I, S. 535.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen über Zeitgenossen Karl Mays finden Sie im Namensverzeichnis Karl May – Personen in seinem Leben von Volker Griese unter Mitwirkung von Wolfgang Sämmer.

Weblinks[Bearbeiten]