Fritz Behn

Aus Karl-May-Wiki
Version vom 5. April 2015, 08:08 Uhr von Tamarin (Diskussion | Beiträge) (→‎Fritz Behn und Karl May)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Fritz Behn (* 16. Juni 1878 in Klein Grabow; † 26. Januar 1970 in München) war ein bekannter Bildhauer und Medailleur.

Behn erhielt nach dem Schulbesuch in Lübeck seine künstlerische Ausbildung von 1898 bis 1900 an der Kunstakademie in München.

1907 bis 1909 folgten prägende Reisen nach Afrika und Südamerika, die sich später wiederholten. Behn nahm dort anatomische Zeichenstudien an Großwild vor und fertigte Gipsabdrücke von erlegtem Wild. Im Winter 1911/12 ging er zu einem längeren Studienaufenthalt nach Paris und besuchte den bekannten französischen Bildhauer Auguste Rodin. 1914 meldete er sich zum Kriegseinsatz an die Westfront. Seit Kriegsbeginn vertrat er ausgesprochen nationalistische und antidemokratische Positionen. Das setzte er nach Begründung der demokratischen Republik mit entsprechenden Publikationen fort. Behns politische Haltung fand auch in seinem künstlerischen Werk Ausdruck, so in zahlreichen Denkmälern militärischer Gedenkpolitik und -kultur ("Kriegerdenkmale") oder im Bremer Kolonial-Ehrenmal.

Spätestens mit Beginn der 1920er Jahre wandte Behn sich dem Rechtsextremismus zu. Er war Mitbegründer des Bayerischen Ordnungsblocks, einem „Zusammenschluß von republikfeindlichen Verbänden“. Der NSDAP schloss er sich bereits in deren Frühzeit an. 1927 wurde er Mitarbeiter für bildende Kunst im Feuilleton des "Völkischen Beobachters". Im weiteren Verlauf war er zeitweise für die Zeitschrift "Kulturdienst der NS-Kulturgemeinde" verantwortlich. Behn stand auf der Gottbegnadeten-Liste der wichtigsten bildenden Künstler des Regimes.

Nach dem Ende des Nationalsozialismus war er freischaffend im Tiroler Ehrwald und ab 1951 wieder in München tätig. Er fertigte nun u. a. Porträts und Medaillons.

Fritz Behn und Karl May[Bearbeiten]

Entwurf des Old-Shatterhand-Denkmals

Die Zeitschrift „Der Gute Kamerad“ hatte in ihrem Jahrgang 1892/93 ein „Preisausschreiben für Weihnachts-Handfertigungsarbeiten“ ausgeschrieben.

Der 14jährige Fritz Behn, der vor seinem Studium in Leipzig lebte, beteiligte sich am Wettbewerb und schickte das Gipsmodell eines Denkmals für Old Shatterhand ein. Die Zeitschrift veröffentlichte in Nr. 21 auf Seite 294 ein Foto des Models und schrieb dazu: Preiskonkurrenz. Die geschickte Hand des Kameraden Fritz Behn in Leipzig hat es unternommen, dem kühnen Westmann und Pfadfinder Old Shatterhand, der sich in den Kreisen der Kameraden durch seine ruhmvollen Thaten großes Ansehen erworben hat, ein wohlverdientes Denkmal zu erbauen. In wie weit das gelungen ist, überlassen wir der Beurteilung unserer lieben Leser; der ‚G. K.‘ seinerseits stellt dem jungen Bildhauer das beste Zeugnis aus.

In seinem Buch "Haizuru – Ein Bildhauer in Afrika", Verlag Georg Müller, München 1924, gibt es auf Seite 15 auch eine Karl-May-Erwähnung:

"Aber es gibt wirklich Gebildete, und die waren mit Cook in Kairo, sogar in Assuan und sind nun ganz genau orientiert. Shepheards Hotel, die Pyramiden, ein paar dreckige Fellachen sind der Inbegriff des dunklen Erdteils. Ein wonniges Gruseln überläuft den Reisenden. Denn dunkle Erinnerungen an Wißmann, Karl May, Stanley, Tippu-Tip, Emin Pascha tauchen an der Table d'hote in der gesättigten Seele auf."[1]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. zitiert nach Bönisch: Plastiken von Selmar Werner und Fritz Behn in Leipzig, S. 10

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]