Georg Zimmermann

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Hans Wilhelm Georg Zimmermann (* 2. Januar 1855 in Wermsdorf; † 21. September 1919 in Loschwitz) war ein sächsischer Mundartdichter, Rezitator, Schauspieler und ein Bekannter Karl Mays.

Georg Zimmermann (hinten) bei Karl May

Leben[Bearbeiten]

Georg Zimmermann wurde als Sohn eines "fahrenden Schauspielers" geboren. Obwohl sein Vater eine kaufmännische Ausbildung für ihn anstrebte, debütierte er bereits 1869 in Leisnig und reiste in den folgenden Jahren ebenfalls mit einer Schauspieltruppe durch Deutschland. 1879 ließ er sich in Leipzig nieder und gründete einen Bühnennovitätenverlag.[1] Am Carolatheater war er als Dramaturg und stellvertretender Direktor tätig. 1888 siedelte er nach Berlin über, wo er bis 1903 als Dramaturg und Schriftsteller lebte.

Für seine Verdienste auf dem Gebiete der Heimatpflege erhielt er den Albrechtsorden von König Albert von Sachsen. Auch andere deutsche Fürsten zeichneten ihn durch Ordensverleihung aus, ferner besitzt er Schwedische und Persische Medaillen, das Fürstl. Montenegrin. Ritterkreuz, den Toskan. Zivilverdienstorden usw. Vor etlichen Jahren gründete er das "Sächsische Volkstheater", welches die Grundlage für eine neue sächsische Heimatkunst werden sollte.[2]

Georg Zimmermann und Karl May[Bearbeiten]

Am 20. Mai 1906 entstanden in Mays Obstgarten Gruppenfotos, die Karl May (in Zivil) im Kreise von mehreren kostümierten Verehrern (Reinhold Flammiger, Albin Spillner, Georg Zimmermann und Rudolf Kafka) zeigen. Zimmermann trug dabei das Kostüm Kara Ben Nemsis. Alle Teilnehmer erhielten ein Foto zur Erinnerung an den 20ten Mai 1906.[3]

Am 22. August 1906 trug sich Zimmermann mit dem Gedicht De säch'schen Farwen in Karl Mays Gästebuch ein. Ende August erhielt er von May ein Exemplar des Dramas Babel und Bibel, für das er am 31. August dankt.[4] Er schreibt May dazu:

Ihr Werk "Babel & Bibel" habe ich mit großem Interesse gelesen. Ohne Zweifel muß das Stück auf der Bühne einen großen Erfolg haben.[5]

Am 27. Januar 1908 bat Zimmermann May um Unterstützung für den armen Kollegen Arthur L. Ruprich.[6]

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

  • Von derheeme
  • Allerlee Kleenigkeeten
  • D'r scheene Schorsch, Schauspiel in sächs. Mundart.
  • Wie mer d'rheeme babeln, Gedichte in sächsischer Mundart, 1914.
  • Schneewittchen, Zaubermärchen, 1877.
  • Hermance, Charakterbild, 1883.
  • Prinz Nachtigall, Zaubermärchen, 1885.
  • Zum Sedantag, 1886.
  • Das tägliche Brot, Volksstück, 1887.
  • Hoch, König Albert!, Festspiel, 1887.
  • Lumpenkönig, 1888.
  • Tollpatsch, Lustspiel, 1888.
  • Die schöne Sara, 1888.
  • Leichtgeschürzt, Gesangsposse, 1889.
  • Die Nilbraut, 1889.
  • Puppenfee, Zaubermärchen, 1890.
  • Der Zwergkönig, Zaubermärchen, 1891.
  • Allerhand Märchen, 1892.
  • Der Zauberring, 1893.
  • Der keusche Joseph, Komödie, 1896.
  • Vor und hinter den Kulissen, Erzählungen.
  • Märchentafeln.
  • Die andere Welt, Volksschauspiel.
  • Prinzessin Wunderschön, Zaubermärchen.

Ferner eine Reihe Anthologien, darunter Deutsche Fürsten als Dichter, Fürstliche Schriftsteller des 19. Jahrhunderts u. a.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Zimmermann, Hans Wilhelm Georg, S. 96.
  2. Volger: Zimmermann, Georg.
  3. Karl-May-Chronik IV, S. 36.
  4. Karl-May-Chronik IV, S. 61.
  5. Karl-May-Chronik IV, S. 64.
  6. Karl-May-Chronik IV, S. 345.

Literatur[Bearbeiten]

  • Bruno Volger: Zimmermann, Georg. In: Sachsens Gelehrte, Künstler und Schriftsteller in Wort und Bild. Bruno Volger Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1907/08.
  • Zimmermann, Hans Wilhelm Georg. In: Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten von Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, 6. Auflage, Leipzig 1913, 8. Band, S. 96. (Onlinefassung)
  • Zimmermann (Hans Wilhelm) Georg. In: Deutsches Theater Lexikon, Band 38.
  • Horst Mende/Claus Wappler: Heimatdichter Georg Zimmermann. In: Wermsdorfer Geschichten, 2000.
  • Gerhard Klußmeier/Hainer Plaul: Karl May und seine Zeit. Bilder, Dokumente, Texte. Eine Bildbiografie. Karl-May-Verlag Bamberg-Radebeul 2007, insb. S. 338 und 481.

Informationen über Zeitgenossen Karl Mays finden Sie im Namensverzeichnis Karl May – Personen in seinem Leben von Volker Griese unter Mitwirkung von Wolfgang Sämmer.

Weblinks[Bearbeiten]

KMChronik winz frontal.jpg Die fünfbändige Karl-May-Chronik ist ein Standardwerk der Karl-May-Forschung. KMChronik winz.jpg

Dieter Sudhoff/Hans-Dieter Steinmetz: Karl-May-Chronik I bis V. Sonderbände zu den Gesammelten Werken.
Karl-May-Verlag BambergRadebeul 2005/2006. ISBN 978-3-7802-0170-6
Sie ist erhältlich beim Karl-May-Verlag.