Gerhart Hauptmann

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Gerhart Johann Robert Hauptmann (* 15. November 1862 in Bad Salzbrunn/Schlesien; † 6. Juni 1946 in Agnetendorf [Agnieszków]/Schlesien) war ein deutscher Dramatiker und Schriftsteller. Er gilt als der bedeutendste deutsche Vertreter des Naturalismus, hat aber auch andere Stilrichtungen in sein Schaffen integriert. 1912 erhielt Hauptmann den Nobelpreis für Literatur.

Gerhart Hauptmann und Karl May[Bearbeiten]

Ludwig Freytag, regelmäßiger Rezensent neu erschienener Bücher Karl Mays, wandte sich am 28. Januar 1897 erstmals mit einem Brief an May. Darin heißt es, dass die Mayschen Werke auch dann noch

praktisch fortleben, d. h. gelesen werden, wenn die Wildenbruch und die Ibsen und die Hauptmann etc etc längst in den Literaturgeschichten wesenlos spuken.[1]

Die früheste bekannte Äußerung Karl Mays über Gerhart Hauptmann geht vermutlich in das Jahr 1898 zurück. In einem undatierten Brief an Marie Hannes schrieb er:

Mein Liebling, ich bitte Dich dringend – hüte dich ja vor Gerhart Hauptmann, Ibsen, Hermann Sudermann, dem zynischen Wüstling Grabbe! Ich bin förmlich darüber erschrocken! – Diese Lektüre beschmutzt und zerstört das weibliche Herz und Gemüth vollständig. Ich bin in sehr großer Sorge um Dich – Warum wendest Du Dich gerade diesen verderblichen Sachen zu. Auch Heine ist nicht zu empfehlen und Shakespeare noch zu schwer. Schönheit der Sprache und Gedankentiefe kannst du auch bei einem ganz verderblichen Buche finden.[2]

In einem Brief an seinen Verleger Friedrich Ernst Fehsenfeld vom 7. November 1898 äußerte sich May über seine Werke und zitierte Freytags oben genannten Brief recht frei:

Wir wissen ja, daß wir nicht nur für den Augenblick arbeiten, sondern für die Zukunft. Ein Recensent sagt: "Wenn die Ibsen, Hauptmann, Sudermann etc. längst vergessen sind, wird May in jeder Generation auch neu erstehen!"[3]

Während ihrer Kurreise, die Karl und Klara May vom 22. Mai bis 3. Juli 1907 nach Bad Salzbrunn führte, besuchten sie vermutlich auch das Wohnhaus Gerhart Hauptmanns.[4] Über Teile des weiteren Reiseverlaufs berichtete Klara May in ihrem Tagebuch unter dem 6. Juli:

Von Hohenelbe per Wagen [...] nach Schreiberhau [...] dann per Wagen nach Agnetendorf; Hauptmanns Villa angesehen.[5]

In einem Brief von Johannes März an Klara May vom 20. März 1910 empfahl er dem Ehepaar May, sich Gerhart Hauptmanns Drama Hanneles Himmelfahrt anzusehen.[6] Sie folgten diesem Rat und besuchten am 30.[7] oder 31. März[8] um acht Uhr abends eine Aufführung dieses Stücks im Schauspielhaus Dresden. In Klara Mays Tagebuch heißt es dazu:

Es hat uns tief bewegt. Wir waren glücklich im Beisammensein. Wir wachsen immer mehr zusammen und fühlen unsere Gedanken ohne sie auszusprechen.[9]

Sonstiges[Bearbeiten]

  • Zu Karl Mays 66. Geburtstag sandte ihm die befreundete Leserin Hetty Heide am 24. Februar 1908 ein Geschenk und schrieb in dem beiliegenden Brief:
Ich besitze ein Bild von Ihnen: "Dr. Karl May in seinem Arbeitszimmer". Man sieht darauf [...] einen Tisch, an dem Sie sitzen und aussehen, wie Gerhard [sic] Hauptmann in jungen Jahren [...][10]
Für 50 Dollar hätten Sie sich in Amerika den Doktortitel gekauft, ich glaubte bisher, derselbe hätte wenigstens 250 gekostet & sei mit bestimmten Kenntnissen verbunden gewesen. Ich für m[eine] Person finde so etwas abstoßend! Sie sollten sich doch nicht mit solchem Titel bekleiden [...] Wie machen's die wahrhaft Großen? Kennen Sie Dr. Byron, Dr. Shakespeare, Dr. Schiller, Dr. Hauptmann, Dr. Sudermann, Dr. Gorki, Dr. Tolstoi? u. s. w. Ich nicht!!![11]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik II, S. 12.
  2. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik II, S. 177 f.
  3. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik II, S. 182.
  4. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 202.
  5. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 214.
  6. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik V, S. 59.
  7. Laut Ekkehard Bartsch: »Die liebenswürdigste aller Musen« – Karl May und das Theater. In: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1985, S. 367–375 (370). (Onlinefassung)
  8. Laut Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik V, S. 69.
  9. Zitiert nach Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik V, S. 69.
  10. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 356.
  11. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik V, S. 314.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]