Havel

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Die Havel ist ein Fluss in Deutschland. Sie entspringt in Mecklenburg-Vorpommern, durchfließtBrandenburg und Berlin und mündet in Sachsen-Anhalt in die Elbe.

Alte Havel bei Oranienburg

Name

Karte des Verlaufes der Havel

Der Name der Havel (sorbisch: Hobola) soll noch aus der vorslawischen, germanischen Besiedlungsphase stammen und somit der ältesten Schicht von Territorialbezeichnungen auf dem Gebiet der damaligen Mark Brandenburg zugehören, abgeleitet vom germanischen Habula. Er ist mit Hafen und Haff etymologisch verwandt. Der Wortstamm Haf bezeichnet eine Bucht, Ausbuchtung. Auch irdene, bauchige Keramik wurde im deutschen Sprachraum zu früheren Zeiten oft als "Hafen" bezeichnet (in der Wiener Mundart heute noch "Häfen" und "Häferl"). Dieser Interpretation zufolge deckt sich die Namensgebung mit der Gestalt der Havel als buchtenreichem Fluss.

Geographie

Sie fließt zunächst durch zahlreiche kleine Seen in südlicher, dann in westlicher und schließlich in nordwestlicher Richtung. Dabei überwindet sie lediglich 40 m Höhenunterschied. Die direkte Entfernung von der Quelle bis zur Mündung beträgt nur 69 km. 285 der insgesamt 325 Flusskilometer verlaufen in Brandenburg. Der größte Teil des Flusslaufs ist schiffbar. Fast im gesamten Verlauf regulieren Wehre und Schleusen die Wassertiefe und Wasserführung. Trotz des Ausbaus zur Wasserstraße hat die Havel dank der zahlreichen natürlichen Seen, durch die sie fließt, ein beachtliches Speichervermögen und hält ihren Wasserstand auch bei längeren Trockenperioden. Gefährlich hohe Wasserstände sind selten und werden meist im Havelunterlauf von Elbhochwässern ausgelöst. Etliche Seitenkanäle verkürzen den Wasserweg für die Binnenschifffahrt.

Größter Nebenfluss der Havel ist die Spree, die an ihrer Mündung mehr als doppelt soviel Wasser wie die Havel selbst führt (38 m³/s gegenüber 15 m³/s) und diese zudem auch in der Länge übertrifft (380 km).

bei Karl May

Havel
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Der beiden Quitzows letzte Fahrten

In Karl Mays Ritterroman "Der beden Quitzows letzte Fahrten werden die Havel und die an ihr liegenden Orte (z. B. Schloss Bützow, Schloss Neumühl, Grabsdorf, die Wendenburg) oft als Handlungsort genannt.

So war weit über eine Stunde vergangen, als sich nach und nach wieder niedriges Buschwerk einstellte, ein Zeichen, daß eine Blöße oder sonst irgend eine Unterbrechung des Hochwaldes zu erwarten sei. Sodann löste das Buschwerk seine feste, dichte Masse und gab hartem, scharfkantigem Schilfe Platz, welches unter der schweren Kruste von Schnee und Eis zusammengebrochen war, und endlich öffnete sich dem Blicke eine weite, glatte Fläche, deren ebener Spiegel in den Strahlen des zuweilen durch das Gewölk brechenden Mondes hell erglänzte. Es war die seeartige Erweiterung der Havel, welche in der Nähe von Ketzin beginnt und einen Flächeninhalt von mehreren Quadratstunden in Anspruch nimmt.[1]

Anmerkungen

  1. Karl May: Der beiden Quitzows letzte Fahrten. In: Feierstunden am häuslichen Heerde, Verlag Heinrich Gotthold Münchmeyer, Dresden 1876/77, 7. Kapitel, S. 247.

Weblinks