Heiner Rothfuchs
Heiner Rothfuchs (* 18. Juni 1913 in Wünschendorf/Elster in Thüringen; † 27. Juli 2000) war ein deutscher Illustrator und Hochschullehrer.
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Leben[Bearbeiten]
Bis 1929 besuchte er das Gymnasium in Gera. Von 1929 bis 1933 machte er eine Ausbildung als Maler/Anstreicher in Leipzig.
Danach arbeitete er bis 1935 als Maler/Anstreicher in einem Handwerksbetrieb in Leipzig. In der Freizeit studierte er autodidaktisch zeichnerische Tier- und Naturstudien. Ab 1936 war er freischaffender Künstler in Leipzig, wo er erste Illustrationsaufträge für Jugendbücher, Jugendzeitschriften, schöngeistige Literatur bekam. 1938 siedelte er nach Potsdam über.
Von 1940 bis 1945 war er Soldat im Zweiten Weltkrieg. Gegen Kriegsende geriet er in Kriegsgefangenschaft. 1946 wurde er nach Wiesbaden entlassen, da mittlerweile seine Familie dorthin übergesiedelt war. Ab 1947 war er Zeichenlehrer in der Gewerbeschule Wiesbaden, der späteren Werk- und Kunstschule. Heiner Rothfuchs war Leiter der Fachklasse für Illustration und Wissenschaftliche Grafik. Letztere wurde erstmals von ihm als spezialisiertes Arbeits- und Unterrichtsgebiet entwickelt. 1960 bis 1969 unterbrach er seine Lehrtätigkeit, arbeitete als freier Maler, Illustrator und Graphiker und unternahm zahlreiche Studienreisen nach Nordafrika, Persien, Südafrika und Namibia. 1970 nahm er die Lehrtätigkeit an der Fachhochschule Wiesbaden wieder auf und absolvierte eine staatliche Abschlussprüfung als graduierter Designer.
Heiner Rothfuchs interessierte sich zeitlebens für Zoologie, Ethnologie, Archäologie und verwandte Naturwissenschaften sowie besonders für bildende Kunst. Das spiegelt sich sehr deutlich in seinen Arbeiten wider. Schon als Jugendlicher begann er, in seiner Freizeit ständig zu zeichnen. Seine hervorragende Beobachtungsgabe und seine zeichnerische Begabung ermöglichten es ihm, sich fortwährend autodidaktisch weiterzuentwickeln.
Neben seiner Lehrtätigkeit hatte er Aufträge als Illustrator für Verlage wie W. Fischer, Bertelsmann, Ensslin & Laiblin, Rütten & Loening, Voggenreiter, Klett, Herold, Herder, Schroedel, Brockhaus, Matthias Grünewald, Bibliogr. Institut Mannheim, Hoch-Verlag, Franck’sche Verlagsbuchhandlung, Wasmuth, Schaffstein, Schott Music, Müller-Schindler, Südmarkverlag etc. Im Sonnen-Verlag Josef Wiroth erschien im Jahr 1946 das Kinderbuch Das böse Krokodil, in welchem Rothfuchs für Text und Zeichnungen verantwortlich war.
Er illustrierte Jugend- und Schulbücher, Klassiker der Weltliteratur, bibliophile Werke und arbeitete an Enzyklopädien mit. Für Museen wie das Natur- und Jagdmuseum in Brüggen, das Naturkundliche Museum in Wiesbaden u. ä. gestaltete er großflächige Dioramen für Schaukästen und Vitrinen.
Seine Zeichnungen, Aquarelle, Tempera- und Ölbilder, Radierungen, Lithographien und Holzschnitte wurden in Ausstellungen u. a. in Wiesbaden, Johannesburg, Burg Waldeck im Hunsrück, Hünstetten, Biedenkopf, Frankfurt am Main und Windhoek gezeigt.
Heiner Rothfuchs war Mitglied des Nerother Wandervogel und Gründer des "Nerother Werkordens".
Heiner Rothfuchs und Karl May[Bearbeiten]
Alle vom Bertelsmann-Verlag herausgegebenen Karl-May-Bände wurden in den 1980er Jahren von ihm illustriert.
Literatur[Bearbeiten]
- Stefan Schmatz: Traumwelten III. Bilder zum Werk Karl Mays. Sonderband zu den Gesammelten Werken. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul 2010.
Weblinks[Bearbeiten]
- Der vollständige Eintrag in der Wikipedia.