Herzle (Winnetou IV): Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 25. Dezember 2019, 20:18 Uhr

Werke mit
Herzle (Winnetou IV)
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Winnetou IV

Herzle ist der Kosename, unter dem Karl May seine Frau Klara May in der Reiseerzählung Winnetou IV agieren lässt. Zu diesem Kosenamen schreibt May:

Er stammt aus dem ersten Bande meiner "Erzgebirgischen Dorfgeschichten". Da kommt ein "Musterbergle", ein "Musterdörfle", ein "Mustergärtle" und ein "Musterhäusle" vor, in dem das "Herzle" mit ihrer Mutter wohnt. Dieses "Herzle" ist der, wenn auch nicht körperliche, aber doch seelische Abglanz meiner Frau, und wenn ich das Porträt, indem ich an ihm arbeitete, so lieb gewann, daß ich es "Herzle" nannte, so versteht es sich wohl ganz von selbst, daß dieser Name so nach und nach auch auf das Original mit überging. Doch nicht für alle Fälle! Nämlich wenn Wolken am Himmel stehen, an denen ich aber immer nur selbst schuld bin, so sage ich "Klara". Sind diese Wolken im Verschwinden, so sage ich "Klärchen". Meine Frau aber sagt zu mir niemals anders als nur "Herzle", weil sie eben niemals Wolken macht.
Sie hat, während die obere Etage meine Zimmer enthält, das ganze Parterre des Hauses inne. Da waltet sie als unermüdlicher, fleißiger Wirtschaftsengel, empfängt die immer zahlreicher werdenden Besuche meiner Leser und beantwortet alle die vielen Briefe, deren eigenhändige Erledigung mir selbst unmöglich ist.

Als der Ich-Erzähler sich zur Reise zum Mount Winnetou entschließt, zu der auch Herzle von Kolma Putschi eingeladen ist, mit der sie in Briefwechsel steht, soll sie ihn begleiten.

[Sie ist] gesund, mutig, geschickt, ausdauernd und frugal genug [...] Sie beherrschte die englische Sprache, und sie hatte durch das fleißige Zusammenstudieren und Zusammenarbeiten mit mir sich so ganz nebenbei auch eine Menge indianischer Worte und Redensarten angeeignet, die ihr zustatten kommen mußten. Auch was das Reiten betrifft, so war ihr unser letzter längerer Aufenthalt im Orient eine gute Lehrzeit gewesen. Sie hatte sich da ganz geschickt benommen und nicht nur Pferde, sondern auch Kamele gut zu behandeln gelernt.

Als Hariman Enters May in Radebeul besucht und vergeblich um die amerikanischen Rechte für den Winnetou-Roman bittet, hat sie Mitleid mit ihm und bittet May, ihm ein erneutes Treffen am Niagara zu gewähren.

Dort lernt das Ehepaar Athabaska und Algonka kennen, denen sie am Grab Sa-go-ye-wat-has Blumen schenkt.

In Trinidad trifft sie Max Pappermann, der sie liebgewinnt und sehr verehrt. Bei der Auseinandersetzung mit Howe und seinen Kumpanen hält sie die Rowdies mit einem Revolver in Schach. Sie setzt sich dafür ein, dass Pappermann die Reise zum Mount Winnetou mitmachen darf.

Da sie das Grab Nscho-tschis sehen will, führt die Reise über den Nugget-tsil: Sie hält das Andenken an die schöne Schwester Winnetous hoch, sehr hoch. An Nscho-tschis Grab betet sie. Sie ist es, die mit Hilfe Old Shatterhands die Nachricht Tatellah-Satahs findet und ihren Mann veranlasst, nochmals nach Winnetous Testament zu graben.

Mit dem Blick ihrer blauen Augen übt sie großen Einfluss auf Sebulon Enters aus, so kann sie den außer sich Geratenen von einem Angriff auf Old Shatterhand zurückhalten.

Am Nugget-tsil begegnet sie auch Aschta und ihrer Tochter, mit denen sie Feundschaft schließt. Sie lernt die als Krieger verkleidete Kakho-oto kennen und wird auf Grund der herzlichen Zuneigung, die sie ihr zeigt, von Pappermann der Untreue gegenüber May verdächtigt.

Tatellah-Satah sieht in ihr Nscho-tschi, und so spricht sie in deren Namen. Sie kann Kolma Putschi überzeugen, dass das Denkmal-Projekt nicht die rechte Art ist, Winnetous zu gedenken. Mit Hilfe eines Ingenieurs projeziert sie Porträts von Winnetou, Tatellah-Satah und von Marah Durimeh (das Bild von Sascha Schneider) auf den Schleierfall.

Als der Nigger versucht, Old Shatterhand und sie zu erschießen, rettet ihr Sebulon Enters, der seit den Ereignissen am Nugget-tsil als Mitglied des Winnetou-Clans ihr heimlicher Beschützer ist, das Leben.

siehe auch[Bearbeiten]

Frauen bei Karl May

Literatur[Bearbeiten]

Informationen über Frauengestalten im Werk Karl Mays finden Sie im Sonderband Nscho-tschi und ihre Schwestern von Katharina Maier.

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.