Hokapoka duplikata

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Hokapoka duplikata. Eine Phantasie von Frett Barkor ist eine Erzählung von Robert Kraft.

Inhalt[Bearbeiten]

Flucht vor den Ameisen aus dem Hotelzimmer

In Hamburg trifft der Ich-Erzähler einen Bakteriologen, der ihm beim Bier, Löwenbräu, seine Pläne erzählt: Er will erforschen, wie man Tiere und Menschen durch Spaltung fortpflanzen könne und zunächst mit Ameisen starten. Jahre später trifft der Erzähler als Matrose in Funchal auf Madiera Professor Hokuspokus Duplicatus wieder. Dieser hat inzwischen Fortschritte gemacht und es geschafft, Ameisen durch Spaltung fortzupflanzen. Die Formicida hokapoka duplicata können sich sogar allein weiter spalten, allerdings entstehen so nur Männchen. Nachts und unter rotem Licht setzt die Spaltung allerdings aus. Als der Professor dem Erzähler in seinem Labor die neue Ameisenart zeigen will, wird er als Anarchist festgenommen und ins Irrenhaus gesteckt. Dabei werden versehentlich die Ameisen freigelassen, da ihr Gefängnis, eine rote Käseglocke auf einem Porzellanteller, herunterstürzt. Noch am selben Abend entdeckt der Erzähler in seinem Hotelzimmer eine Ameise, die sich durch Spaltung vermehrt. Er beschließt, am nächsten Tag den Professor aufzusuchen und wenn nötig auch zuständige Personen zu informieren. Am Morgen verschläft er und wird schließlich durch Bisse geweckt, die Ameisen haben mit Tagesanbruch die Teilung wieder aufgenommen und sich bereits unheimlich stark vermehrt. Auch aus dem Haus des Professors in der Calle mayor Nummer acht dringen Heerscharen von Ameisen und beginnen, sich auf Menschen und Tiere zu stürzen. Der Professor selbst kennt zwar ein Mittel gegen die Ameisen, will es aber zunächst nicht verraten, aus Rache darüber, dass er im Irrenhaus Wasserduschen bekommen hat. Schließlich willigt er aber ein, dass Mittel gegen die Formicida hokapoka duplicata zu verraten, stirbt jedoch, bevor er dies tun kann. Er gibt nur noch den Hinweis, dass sich ein Gegenmittel in seinem Schreibsekretär befände. Das Vordringen ins Haus des Professors erweist sich aber angesichts der Ameisen als unmöglich, zwei Versuche enden mit dem Tod der Freiwilligen. Nachts, als sich Ameisen zurückgezogen haben, kann der Erzähler das Haus erreichen, dort haben die Ameise den Schreibsekretär aber längst gefressen. Ein kleines Metallkästchen, das als einziges von dem Möbelstück übriggeblieben ist, enthält zwar ein Rezept, aber nicht gegen die Ameisen, sondern die Anleitung zur Duplizierung von Flöhen und Wanzen. Die Menschen müssen Madeira aufgeben, aber die Ameisen haben inzwischen auch Gibraltar erreicht und auch eine kleine Ansiedlung, in die sich die Flüchtlinge aus Madeira retten, wird von den Ameisen zerstört. Der Erzähler ist schließlich der letzte noch lebende Mensch und rettet sich auf den Mount Everest, wird aber auch dort von den Ameisen erreicht. Als er sich in den letzten Kampf gegen diese stürzt – fällt er aus dem Bett und wacht auf. Er hat die Ameiseninvasion nach der Begegnung mit dem Bakteriologen und dem vielen Löwenbräu nur geträumt, Madeira als Ort der Handlung hat er einem Brief seines Bruders zu verdanken, der ihm aus Funchal geschrieben hat und dort gegenwärtig in der Calle mayor Nummer acht lebt.

Editionsgeschichte[Bearbeiten]

Die Erzählung erschien 1911 eingebettet in den Roman Atalanta in den Lieferungen 38 und 39. Sie war in diesen als ein von einem Frett Barkor (eine Anagramm des Namens Robert Kraft) verfasster Text eingebunden und in allen Nachauflagen enthalten. Eine selbstständige Veröffentlichung des Textes konnte nicht nachgewiesen werden.[1]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Thomas Braatz: Robert Kraft. Farbig illustrierte Bibliographie. Leipzig & Wien, 2006, S. 669.