Im Seegerkasten

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Handelnde Personen in
Im Seegerkasten

Lautenschläger
Frau Lautenschläger
Annamarie Meier (nur erwähnt)
Christel Meier (nur erwähnt)
Fritz Meier


Handlungsorte

Deutsches Reich

Im Seegerkasten ist eine Humoreske von Karl May.

Textgeschichte

Die Erzählung wurde September 1875 anonym im Kalender Neuer deutscher Reichsbote veröffentlicht.[1]

1878 wurde sie unter dem Titel Im Seegerkasten. Von Karl May in Der Bote. Volkskalender für alle Stände auf das Jahr 1879 im Verlag von Carl Flemming in Glogau nachgedruckt.[2]

1879 oder 1880 erschien im gleichen Verlag ein Nachdruck unter gleichem Titel in Das Buch der Unterhaltung.[3]

Ein weiteres Mal erschien der Text als Im Seegerkasten. Ein Schwank aus guter alter Zeit von C. May im Juni 1880 in Dietrich's illustrirtem Volkskalender für das Jahr 1881.[4]

1986 wurde der Reprint der Karl-May-Gesellschaft Unter den Werbern veröffentlicht. Darin ist ein reprographischer Nachdruck der Bote-Fassung des Textes enthalten.

Im Juni 1990 wurde in den Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 84 die Dietrich's-Version als Reprint veröffentlicht. Eine zweite Auflage des Hefts erschien 1999.

Im Sammelband Ein wohlgemeintes Wort des Gauke-Verlags (1994) findet sich ein Reprint der Erstfassung aus dem Neuen deutschen Reichsboten.

Im Seegerkasten ist in den Gesammelten Werken seit 2003 in Band 84 Der Bowie-Pater zu finden.

2009 erschien im epubli Verlag der Sammelband Erzählungen Band I. Humoresken & Historische Erzählungen, der den Text im Neusatz beinhaltet.

Seit 2010 ist Im Seegerkasten in der Historisch-Kritschen Karl-May-Ausgabe enthalten und zwar im Band Die Fastnachtsnarren.

Inhalt

Fritz Meier, genannt "Fagottmeier", erzählt beim Cantoreischmaus den aufmerksamen Zuhörern in seiner urwüchsigen Art, wie er zu seiner Frau Christel kam. Vorher aber macht er es sich noch bequem:

[...] vielmehr hatte er aus dem einen Rockschoß das "Geburtstagskäppchen" und aus dem andern den unvermeidlichen "Grünsiegel" hervorgezogen und sich von einem der Chorknaben die "liebe Lange"[5] holen lassen, um, wie er sich auszudrücken pflegte, so recht "cumammino" blasen und plaudern zu können [...][6]

Der Stadtrichter Lautenschläger, bei dem Christel im Dienst stand, wollte sie dem armen Fritz nicht zum Weibe geben, so dass dieser sie nur heimlich im Richterhaus besuchen konnte. Als er dabei wieder einmal vom Stadtrichter überrascht wurde, versteckte er sich im Seegerkasten, dem großen Uhrwerkskasten an der Wand.

"Nun müßt Ihr nämlich wissen, daß in der Stube so een uraltes Erbstück von Schwarzwälder Kukuksuhr hing, und der Gewichtskasten, der unter ihr an der Wand lehnte, schien grad hoch genug und hatte ooch so ziemlich die nothwendige Breite, mich dahinter zu verstecken. Rasch und ohne mich erst lange zu besinnen, zog ich ihn weg, lehnte mich so dicht wie möglich an die alte Tapete und ließ ihn von der Meinigen wieder 'ran schieben. Und kaum war das geschehen, so ging die Stube off und die Herrschaft rauschte in die Stube."[7]

Da der Mops des Ehepaares Fritz dort entdeckte, riss dieser beim Versuch zu entwischen den ganzen Seegerkasten von der Wand. Dahinter aber war ein Loch zu sehen, in dem der seelige Großvater das Geld im Franzosenkrieg versteckt hat. Der schuldengeplagte Stadtrichter verzieh deshalb Fritz nur zu gerne und hatte auch nichts mehr gegen eine Ehe einzuwenden.

Sonstiges

Anmerkungen

  1. Richter/Wehnert, S. 14 f.
  2. Plaul/Klußmeier, S. 42, Nr. 64; Richter/Wehnert, S. 14 f.
  3. Debelius, S. 428.
  4. Plaul/Klußmeier, S. 75, Nr. 129; Richter/Wehnert, S. 14 f.
  5. Geburtstagskäppchen – kleines rundes Käppchen, Grünsiegel – Tabaksorte, die liebe Lange – Hängepfeife mit extra langem Pfeifenrohr.
  6. Anonym (von Karl May): Im Seegerkasten, Neuer Deutscher Reichsbote, Stolpen 1875, S. 67.
  7. Anonym (von Karl May): Im Seegerkasten, S. 68.

Literatur

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.

Weblinks