Indianische Religion

Aus Karl-May-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Indianische Religion ist ein unscharfer Sammelbegriff der unterschiedlichen, in einigen Mythen aber übereinstimmenden Formen amerikanischer Religionsausübung der Ureinwohner des Kontinentes vor dem Eindringen der Europäer.

Blackfoot-Medizinmann

Allgemeines

Besonders signifikante Mythen über die Götter, speziell ihre Aktivitäten bei der Erschaffung der Erde, beim Tod und in der Natur sind Allgemeingut der amerikanischen Indianerstämme. Im Grunde ist die indianische Weltsicht eine animistische, d.h., jedes Ding hat ein Eigenleben, eine "Seele" oder einen Geist. Die Hilflosigkeit gegenüber den Naturgewalten hat die Ureinwohner dazu gebracht, diese Dinge als mächtige und mysteriöse Kräfte zu begreifen. Deshalb spielen Opfergaben, Riten (Tänze und Gesänge) und Amulette (z.B. Medizinbeutel in Nordamerika bzw. die Mesa, der Medizinbeutel eines Schamanen in Südamerika) eine sehr wichtige Rolle in der indianischen Religion. Die animistische Einstellung beinhaltet den sorgsamen und harmonischen Umgang mit der Natur, um das Gleichgewicht nicht zu stören.

Schamanen

Der wichtigste Mittler zwischen den Indianern und den höheren Wesen war der Schamane. Er war Mystiker, Weiser, Heiler, Beschützer und Traditionsbewahrer seines Volkes. Die Macht dafür erhielt er durch Berufung und Einweihung in die Mythen und Riten. Seine Initiationszeit führte ihn mit der Geisterwelt zusammen, dazu wurden von ihm auch narkotisierende Kräuter und Pilze eingenommen.

Der Medizinmann der nordamerikanischen Stämme besaß nicht alle Macht der Schamanen, erfüllte jedoch ähnliche Funktionen. Ein berühmter Medizinmann der Hunkpapa-Lakota war Sitting Bull.

Nordamerika

Mythen

Die Pueblo-Indianer aus Arizona und New Mexico erzähen folgenden Mythos über die Erschaffung der Welt:

Awonawilona ("der Eine, der alles enthält") war eine Personifikation des ungebändigten Chaos, vergleichbar dem alttestamentarischen Begriff tohu-wa-bohu. Er formte die Sonne, die die Nebel zum Meer gerinnen ließ, dann formte er aus seinem Samen im Ozean Mutter Erde und Vater Himmel. Aus dem Speichel von Mutter Erde entstanden Wolken, aus dem Speichel von Vater Himmel Regentropfen. Die ersten Kinder von Mutter Erde waren Schlangen, Monsterwesen und zwei Riesen, die den Boden umwühlten. Sie bauten eine Strickleiter aus Bäumen und Reben, auf der die ersten Menschen aus dem Untergrund emporklettern konnten. Diese ackerten, säten und brachten die erste Ernte ein.

Der Gedanke, dass die Menschen aus dem Erdinneren kamen, ist in fast allen Schöpfungsmythen der Indianer verbreitet. Die Diné (Navajos) und die mit ihnen verwandten Apachen kennen eine Vierteilung dieses Mythos.

Im ersten Teil steigen die Menschen aus der Unterwelt der Erde herauf ans Licht. Im zweiten Teil herrschen die Tierhelden, es entsteht Ordnung auf der Welt. Der dritte Abschnitt berichtet von den Yei-Göttern, die die Monster besiegen. Im vierten Teil entstehen die Diné und wandern durch ihre Umgebung.

Die Entstehung des festen Landes ist mit den "Erdtaucher"-Legenden verbunden:

Verschiedene Tiere versuchten, vom Meeresgrund Material heraufzutauchen, um das Festland zu formen. Bei den südkalifornischen Stämmen sind dies Adler, Falke, Krähe und Kolibri, erfolgreich ist erst die Ente. Bei anderen Stämmen ist es der Krebs, nachdem Biber und Frosch versagt haben.

Das indianische Jenseits wird als Ort gesehen, in dem Friede herrscht und jagdbares Wild im Überfluss vorhanden ist; bei den Prärie-Indianern ist deshalb die Bezeichnung "Glückliche" oder "Ewige Jagdgründe" gebräuchlich. Da die Indianer keine Hölle im christlichen Sinn kannten, war der Tod für sie kaum schreckhaft.

Der Weg ins Jenseits führt über den Regenbogen, über eine Kette aus magischen Pfeilen oder über einen in den Himmel wachsenden Baum. Manche Stämme beschreiben den Weg als gefährlich und geben dem Toten deshalb Waffen zur Verteidigung mit ins Grab. Verbindungen zwischen himmlischen und irdischen Wesen werden in vielen Mythen beschrieben. In einer Blackfoot-Legende verliebt sich ein Himmelsmann in eine irdische Frau, holt sie zu sich und sie haben so viele Kinder, dass ihre Tipis die Milchstraße bilden.

Höhere Wesen

Alle Stämme kennen ein höchstes Wesen oder einen Geist. Genannt wurde schon Awonawilona; weitere Namen sind Tirawa ("Himmlischer Bogen") bei den Pawnee, Sagalie Tyee bei den Salis (British Columbia), Gitchi Manitou bei den kanadischen Algonkin, die Zwillingsbrüder Tobas und Shinob bei den Paiute oder Wakan Tanka bei den Sioux.

Die alltäglichen Vorkommnisse lässt dieser höchste Gott jedoch andere Götter regeln. Sterne, Donner, Wind und Stürme sind solche übernatürlichen Wesen, personifiziert z.B. im Donnervogel. Alles, was von seinem donnernden und blitzenden Flügelschlag getroffen wird, ist entweder zu meiden oder zu verehren.

Symbole

Totempfähle mit Donnervogel

Der Totempfahl stellt mythische Wesen dar, die dem Stamm oder Clan besonders eng verbunden sind (sehr oft der Donnervogel); er kann auch ein Totengedenkzeichen für Häuptlinge sein. Berühmt waren und sind die Haida der Nordwestküste für ihre kunstvoll geschnitzten Totempfähle. Auch Tanzmasken, Kopfschmuck und besondere Kleidung sind wichtige Symbole bei der Ausübung der Riten.

Als lebende Symbole gelten fast alle Tiere, mit denen die Ureinwohner durch die Jagd eng vertraut waren. Jeder Clan hatte ein Totemtier, das besonders verehrt wurde. Bei den Navajos war der Bär früher ein Schamane, der Fisch ein ertrunkener Mensch. Bär, Wolf und Rabe waren die häufigsten Totemtiere, Haustiere hatten im Unterschied zum Jagdwild bei manchen Stämmen nicht einmal eine eigene Bezeichnung. Ein bekanntes mythisches Tierwesen ist Nanabozho ("das kleine Kaninchen") der Ojibwa-Indianer bei den Großen Seen.

bei Karl May

In den Werken Karl Mays wird immer wieder das höhere Wesen der nordamerikanischen Indianer mit dem Namen Manitou bezeichnet.

"Warum giebt der große Manitou seinen roten Söhnen einen so kleinen Teil der Welt und seinen weißen Kindern alles? [...] Hat Manitou die Roten weniger lieb? [...] Der Manitou der Roten aber giebt den Seinigen nur die wilde Savanne und die öden Berge, die Tiere des Waldes samt einem immerwährenden Morden, und sodann verheißt er ihnen nach dem Tode die finsteren Jagdgründe, in denen der Mord von neuem beginnt."[1]
So spricht Old Shatterhand zu seinem Blutsbruder Winnetou. Hier wird natürlich nicht überzeugend argumentiert. Die Stelle ist jedoch aufschlußreich, weil sie deutlich Mays Verständnis der indianischen Religion in der Zeit der Entstehung der Reiseerzählungen widerspiegelt.[2]

Auch seine Beschreibung eines Medizinmannes in Winnetou I unterscheidet sich sehr von der Idealisierung Tatellah-Satahs in Winnetou IV:

Auf das Pfauchen folgte ein immer wiederkehrendes Geheul, welches mit sanfteren Tönen abwechselte. Das Geheul ertönte in den Augenblicken, wenn der in die Zukunft forschende Medizinmann böse Anzeichen wahrnahm, und die zarteren Laute dann, wenn er Gutes voraussah. Als dies längere Zeit gedauert hatte, kam er plötzlich aus dem Wagen gesprungen und rannte wie ein Wütender und brüllend im Kreise herum. Nach und nach verlangsamten sich seine Schritte; das Brüllen hörte auf; die so gut "gemimte" Angst, welche ihn herumgetrieben hatte, legte sich, und er begann einen langsamen, grotesken Tanz, welcher um so seltsamer war, als er sich das Gesicht mit einer schrecklich aussehenden Maske bedeckt und den Körper mit allerlei wunderlichen, teils auch ungeheuerlichen Gegenständen behangen hatte. Diesen Tanz begleitete er mit einem eintönigen Gesange. Beide, Gesang und Tanz, waren erst bewegter, wurden nach und nach immer ruhiger, bis sie aufhörten und der Medizinmann sich niedersetzte, um, den Kopf zwischen die Knie niederbeugend, eine ganze lange Weile laut- und bewegungslos zu verharren [...][3]

Mittelamerika

Mythen

Die Mythen Mittelamerikas (auch Mesoamerika genannt) dienten der Identifikation der Gesellschaft als Mittelpunkt der spirituellen Welt und der heiligen Legitimation ihrer gesellschaftlichen Hierarchie. Die Herrscher der Mayas, Tolteken und Azteken waren göttlich bestimmt, die Unterschiede zwischen Leben und Tod nicht eindeutig. Alle Ereignisse verliefen in zyklischen Zeiträumen, so dass sich bestimmte Ereignisse nach einem vorgegeben Muster wiederholten.

Quetzalcoatl

Der Schöpfungsmythos der Azteken manifestierte sich in den fünf "Sonnen":

Die erste "Sonne" nannte sich "Vier-Jaguar", der Herrscher war Tezcalipoca. Für 676 Jahre bevölkerten Riesen die Erde. Dann eroberte Quetzalcoatl den Thron, Jaguare verschlangen die Welt und es entstand die zweite "Sonne" mit dem Namen "Vier-Wind". Aber Tezcalipoca gewann die Herrschaft zurück, verwandelte die Menschen in Affen und verwüstete die Erde durch Wirbelstürme. Die dritte Schöpfung nannte sich "Vier-Regen" unter dem Regengott Tlaloc, der von Quetzalcoatl durch Feuer vertrieben wurde. "Vier-Wasser", die vierte "Sonne" stand unter der Regentschaft von Chalchiuhtlicue ("Mit dem Jadekleid"), der Wassergöttin, sie wurde durch Überschwemmungen zerstört, die alle Menschen in Fische verwandelten. Quetzalcoatl holte die Knochen der Toten aus der Unterwelt zurück und aus ihnen und dem Blut der Götter wurden die Menschen wiedererschaffen. Die fünfte "Sonne" war nun die Welt der Azteken in Teotihuacan, der Gott Nanahuatzin verwandelte sich in die neue Sonne, alle anderen Götter gaben ihm ihre Kraft für den Himmelslauf. Diese fünfte Schöpfung wird deshalb "Vier-Bewegung" genannt.

Das Popul Vuh, die Chronik der Mayas, kennt ebenfalls eine mehrstufige Schöpfungsgeschichte:

Die Götter Gugumatz und Huracan formten die Erde und schufen die Tierwelt. Weil diese sie jedoch nicht lobpreisen konnten, schufen sie Menschen aus Schlamm, die aber zerbrachen. Im dritten Versuch schnitzen sie Menschen aus Holz, die sie ebenfalls nicht zufriedenstellten. Erst im vierten Schöpfungsversuch machten sie vier Männer aus Mais, die perfekt waren. Eifersüchtig darauf erfanden die Götter die Frauen, die für die Beschränkung der Männer auf irdische Interessen sorgen sollten. So entstanden die Quiché-Mayas und die Sonne ging zum ersten Male auf.

Höhere Wesen

Quetzalcoatl, die "Gefiederte Schlange", wurde als Gott, König oder auch Priester gesehen. Sein bekanntester Tempel steht in Teotihuacan. Er wird oft mit der Person des historischen Tolteken-Herrschers Ce Acatl Toplitzin Quetzalcoatl verbunden. Die Azteken verehrten ihn als Patron ihrer Könige.

Xipe Totec ("Unser Herr der Geschundene") war der Gott der Vegetation und des Frühlings. Seine Standbilder und auch die Priester seines Kultes trugen getrocknete Menschenhäute, deren Knacken an Maisschoten beim Öffnen erinnern sollten.

Die Erdenmutter Coatlicue ("Mit dem Schlangenrock") gebar Huitzilopochtli, den Ahnherren der Azteken, die dieser aus dem Chicomoztoc, dem "Berg der sieben Höhlen", ans Tageslicht führte.

Tempelpyramiden

Rekonstruktion des "Großen Tempels" in Tenochtitlán

Alle mesoamerikanischen Tempelanlagen waren Teocalli ("Gottes-Häuser") und sollten den großen kosmischen Berg in ihrer Pyamidenform symbolisieren. Sie dienten sowohl für die Verehrung der Götter und für Opfer (Menschen und Tiere) als auch als Schatzhäuser. Die Standorte der Pyramiden wurden von den Priestern, die auch Astronomen/Astrologen waren, nach aufgehenden Sternen oder Planeten des "Heiligen Himmels" ausgerichtet.

Der größte Tempel war Huotecalli, der "Große Tempel" in Tenochtitlán, dem heutigen Mexico City, errichtet zu Ehren von Huitzilopochtli und Tlaloc. Er war eine Doppelpyramide, die von verschiedenen Herrschern immer weiter ausgebaut worden war.

bei Karl May

In Karl Mays Kolportageroman "Waldröschen" liegt nahe der Hazienda von Kapitän Verdoja eine alte mexikanische Pyramide. Verdoja beschreibt ihre Lage:

"Nicht weit von meiner Hazienda giebt es nämlich eine altmexikanische Opferstätte; es ist das eine Pyramide, welche in ihrem Inneren von Gängen und Höhlen durchzogen wird, welche ich nur kenne; es ist das ein Geheimniß, welches sich nur in meiner Familie fortgeerbt hat."[4]

Der Band 52 der Gesammelten Werke im Karl-May-Verlag trägt deshalb den Titel "Die Pyramide des Sonnengottes".

Südamerika

Mythen

Die Mythen der Andenvölker sind sehr naturbezogen, sie beschäftigen sich mit dem Ursprung, den Ahnen und der Fruchtbarkeit des Landes. Die Urahnen tauchten meist aus Höhlen oder Seen auf (Huacas, heilige Plätze). Die Inkas siedelten ihren Ursprung in der Gegend des Titicacsees an.

Manco Capac, Zeichnung (17. Jhd.)
Der Gott Viracocha schuf als erstes eine Welt der Dunkelheit, bewohnt von Stein-Riesen. Wegen ihres Trotzes gegen ihn vernichtete er sie durch eine Flut, die nur ein Mann und eine Frau überlebten. Sie wurden von Tiwanaku gerettet. Dann formt Viracocha Menschen aus Lehm und bemalte sie bunt, erschuf das Licht und die Ordnung auf der Welt, alles von der "Insel der Sonne" im Titicacasee aus. Den Inkaführer Manco Capac machte er zum Herrscher über die Völker, indem er ihm Kopfschmuck und Streitkolben überreichte und sein Volk aus dem Ort der drei Höhlen (Pacariqtambo) ans Tageslicht führte.

Solche Mythen begründeten den Anspruch auf den göttlichen Status des Königs, eine imperiale Ideologie und militärische Expansion.

Ein anderer Mythos erzählt von der Entwicklung der Menschen.

In der Vorzeit lebten die Menschen wie Tiere ohne Ordnung und Religion. Sie aßen Menschenfleisch, Pflanzen und Wurzeln, bis die Sonne ihnen zwei Helfer zum Titicacasee sandte. Dieses Geschwisterpaar wurde zu den ersten Königen und gründete die Stadt Cuzco. So wurden sie das sagenhafte Vorbild für die Geschwisterehe der Inkaherrscher.

Die Cañari aus Ecuadur haben eine anderen Schöpfungslegende:

Zwei Brüder entkamen einer großen Flut und wurden danach von zwei Vögeln mit Frauengesichern ernährt. Sie fingen schließlich die Vögel ein, lebte mit ihnen zusammen und hatten Söhne und Töchter, von denen alle Cañari abstammen.

Im Amazonastiefland kreisen die Mythen um das Feuer, das für die Schöpfung und Kultur steht.

Botoque war ein Jüngling, der von einem Jaguar adoptiert wurde. In seinem Haus lernet er das Feuer kennen, Pfeil und Bogen benutzen und gekochtes Fleisch essen. Weil er alles Wissen zu den Menschen brachte, ist der Jaguar seither aus Zorn deren größter Feind.

Höhere Wesen

In den Anden war der Sonnengott Inti der Himmelsherrscher und Vorfahre aller Inka-Könige, dargestellt durch eine goldene Sonnenscheibe mit Strahlen. Seine Gefährtin war die Mondgöttin Mama Kilya, die Schöpferin des Kalenders. Regen sandte der Donnergott Ilyap'a durch Zerschlagen eines Tonkruges mit Himmelswasser.

Im Amazonas-Tiefland war der wichtigste Gott der "Herr der Tiere", mit dem die Schamanen den Kontakt aufrechthielten und ihn um Fruchtbarkeit baten. Daneben hatte jede Tierart ihren eigenen Herren, der mächtigste unter ihnen war der "Herr der Jaguare". Als Weltenerschafferin wird Romi Kulu, die "Große Schamanin", in Kolumbien verehrt. Auch viele "Helfergeister", meist Ahnen oder mächtige Tiere, unterstützen die Menschen nach Fürbitte durch den Schamanen.

bei Karl May

An den "Herrn der Jaguare" (siehe "Höhere Wesen") erinnern der Vater Jaguar in Karl Mays Südamerikaroman "Das Vermächtnis des Inka" sowie der Bruder Jaguar im Doppelroman "El Sendador".

Der alte Indianer Anciano zieht mit seinem Schützling Haukaropora in die Anden, um ihm dort den Schatz der Inkakönige zu übergeben, der ihn wieder an die Macht bringen soll.

"Wie? Du glaubst nicht, daß du ein Inka, ein Sohn der Sonne bist?" fragte der Alte erstaunt. [...]
"Dieser Bogen und der Humantschuay sind die einzigen Gegenstände, welche von den Söhnen der Sonne auf dich übergegangen sind. Halte sie lieb und wert, o Herr! Du glaubtest vorhin, du seist arm; darum will ich dir etwas sagen, was ich dir bisher verschwiegen habe. Im Heere der Sonnensöhne trug jeder Obere, auch der Inka, außer den andern Waffen auch einen schweren, zackigen Streitkolben, Humantschuay genannt. Die gewöhnlichen Kämpfer hatten Streitäxte aus Bronze; der Streitkolben der Heerführer war aus Silber, derjenige des Inka aber aus purem, reinem Golde. Dieser Humantschuay, der hier an deiner Seite hängt, war die Waffe eines Inka; er besteht aus gediegenem Golde."[5]

Anmerkungen

  1. Karl May: Winnetou III, Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld, Freiburg 1893, S. 424 f.
  2. Eckehard Koch: Karl May und die indianische Religion. In: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft, Nr. 6 (1970), S. 3.
  3. Karl May: Winnetou der Rote Gentleman. 1. Band. Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld, Freiburg 1893, Kap. 5, S. 384 f.
  4. Capitain Ramon Diaz de la Escosura (Pseudonym von Karl May): Waldröschen. Verlag Heinrich Gotthold Münchmeyer, Dresden 1882-84, 5. Kap., S. 1000.
  5. Karl May: Das Vermächtnis des Inka. In: Der Gute Kamerad, Verlag Wilhelm Spemann, Stuttgart 1891/92, 3. Kap., S. 239 f.

Weblinks

Literatur

  • Eckehard Koch: Karl May und die indianische Religion. In: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 6 (1970), S. 3 ff.
  • Eckehard Koch: Zwischen Manitou, Allah und Buddha. Die nichtchristlichen Religionen bei Karl May. In: Dieter Sudhoff (Hrsg.), Zwischen Himmel und Hölle. Karl May und die Religion. Karl-May-Verlag Bamberg - Radebeul 2003, S. 113 ff.
  • James Riordan: Nordamerika. In: Arthur Cotterell (Hrsg.): Mythologie. Götter, Helden, Mythen. Parragon-Verlag, Bath (UK) 2004, ISBN 1-40542-108-8, S. 266 ff.
  • Nichoas J. Saunders: Karibik, Mittel- und Südamerika. In: Arthur Cotterell (Hrsg.): Mythologie. Götter, Helden, Mythen. Parragon-Verlag, Bath (UK) 2004, ISBN 1-40542-108-8, S. 282 ff.