Jochen der Taugenichts oder Matrosenliebe zu Wasser und zu Lande

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Jochen der Taugenichts. Matrosenliebe zu Wasser und zu Lande ist eine Erzählung von Robert Kraft, die 1901 veröffentlicht wurde.

Inhalt

Ein deutscher Reporter, der im Auftrag einer amerikanischen Zeitung über englische Kolonien und englische Verhältnisse im Ausland berichten soll, reist um die Erde. Auf dem Weg nach Gibraltar lernt er den Matrosen Jochen Karsten kennen, der sich an Bord der Jacht "Swallow" gerettet hat, nachdem er von Bord seines Schiffes, des Schnelldampfers „Ashton“, gesprungen war, da er sich nicht mehr mit der Seekrankheit der Passagiere abgeben wollte. Der Reporter engagiert Jochen als Reisebegleiter für seine Reise um die Erde. Diese führt die beiden über Gibraltar, Malta, Alexandrien, Kairo, Zanzibar, Capstadt, Port Pangi, Bombay, Sumbawa nach Sidney. Jochen entpuppt sich als ein richtiges Original. Er arbeitet an Bord der Schiffe, mit denen sie fahren, immer mit und hat in fast jedem Hafen eine Braut. Zudem knüpft er immer wieder neue Liebschaften an, unter anderem in Kairo mit einem Mädchen, namens Pepita, das ihn aber hintergeht und in Wahrheit schon einen Verlobten hat, kurz vor der Hochzeit steht und sich von Jochen fast die ganze Einrichtung bezahlen lässt. Dafür rächt er sich, indem er ihr seinen Tod vorgaukelt und sie mit einem Eimer kalten Wassers übergießt und ihren Verlobte, der Jochen mit ihr gemeinsam ausgenommen hat, verprügelt. An Bord eines Dampfers verliebt sich dann eine spanische Gouvernante in ihn und ist sogar bereit, ihren langjährigen Verlobten für Jochen zu verlassen. Bei einem Schiffbruch, den sie im malaiischen Archipel erleiden, übernimmt Jochen die Leitung der Rettungsarbeiten, in Sumbawa führt er dann wieder einen seiner Streiche aus und entführt gemeinsam mit anderen Matrosen einen Elefanten. Die Wege des Reporters und Jochens trennen sich in Sidney, wo beide von Räubern überfallen werden und Jochen schwer verletzt wird. Als der Reporter weiterreisen muss, lässt er einen sterbenden Jochen im Krankenhaus zurück, die Ärzte geben diesem nur noch wenige Tage. Nach Abschluss seiner Weltreise trifft der Reporter dann in New York wieder überraschend mit Jochen zusammen, dieser hatte sich zum Erstaunen der Ärzte doch wieder erholt und war drei Wochen nach der Trennung aus dem Krankenhaus, in dem er noch sechs weitere Wochen bleiben sollte, geflohen und wieder zur See gefahren.

Editionsgeschichte

Die Erzählung erschien erstmals 1901 in der Zeitschrift Die Familie. Illustrirte Wochenzeitschrift für alle Stände in Wien[1], 1902 als Buch in der Schlesischen Verlagsanstalt S. Schottländer in Breslau. 1990 wurde die Erzählung als Privatdruck von Walter Mayrhofer in Wien vorgelegt, 1993 gaben Thomas Ostwald und Peter Wanjek einen Reprint der Buchausgabe in der Edition Corsar heraus. 2001 erschien ein weiterer Reprint als kartonierte Ausgabe bei Hobby-Nostalgie-Druck. Dieser Band enthält zudem noch einen Reprint von Robert Krafts Selbstbiografie Eine kurze Lebensbeschreibung, von ihm selbst verfaßt. (Nächtliches Ahnen).[2]

Im Dezember 2013 wurde die Erzählung im Rahmen der Edition Braatz & Mayrhofer in Band 11, Schiffs-Novellen Band 2, gemeinsam mit Der Stern des Heils, Wie ich als Schiffskoch fuhr, Drei Monate unter Japanischen Matrosen, Der schwedische Matrose, Japanische Matrosen (1895), Japanische Matrosen (1914), Das Totenschiff, Auf der Kommandobrücke, Schwimmunterricht bei der kaiserlichen Marine, Fünf Wochen in der Heilsarmee, Die Seeschlange, Das Glück von Colonrock oder Der Seehund und die kluge Frau, Das Seegespenst und Ein seltsamer Schuß veröffentlicht.


Anmerkungen

  1. Jochen, der Taugenichts oder Matrosenliebe zu Wasser und zu Lande. Von Robert Kraft. In: Die Familie. Illustrirte Wochenschrift für alle Stände mit den Beiblättern: Der Kinderfreund - Die Küche - Die Mode - Das Möbel. Herausgeber und verantwortlicher Redacteur: Josef Cenobel. Redaction und Administration: Wien IX/2, Eisengasse 11. I. Jahrgang, Nr.1, S.8f., Nr.2, S.18, 20f., Nr.3, S.30, 32f., Nr.4, S.44-46, Nr.5, S.53f., S.56f., Nr.6, S.6?-69. [S.65-68 fehlen im eingesehenen Exemplar.]
  2. Thomas Braatz: Robert Kraft. Farbig illustrierte Bibliographie. Leipzig & Wien, 2006, S. 261 ff.