Jules Gérard

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Jules Gerard
Jules Gerard, der Löwentöter

Cecile Jules Basile Gérard (* 14. Juni 1817; † September 1864) war ein Franzose, der als unerschrockener Löwentöter in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Nordafrika einen legendären Ruf genoss und insbesondere in den Werken Le Tueur de Lions (Der Löwentöter) und La Chasse au Lion (Die Jagd auf den Löwen) über seine Jagdunternehmungen berichtet hatte.

La Chasse au Lion erschien mit Illustrationen von Gustave Doré.

Leben[Bearbeiten]

1872 berichtete die Encyclopédie Larousse über Jules Gérard:

Gérard (Cécile–Jules–Basile), genannt der LÖWENTÖTER, französischer Offizier, geboren in Pignans (Var) am 14. Juni 1817, gestorben im Sherboro-Land im Juni 1864. Mit 24 Jahren trat er als Freiwilliger in das Spahi-Corps ein. Von kleiner Statur und einer scheinbar zarten Konstitution, ließ nichts in seinem Äußeren, seiner Stimme und seiner anmutigen Figur etwas von der Kaltblütigkeit und der Energie erahnen, die er schon bald unter Beweis stellen sollte. Ausgestattet mit einer unvergleichlichen Kühnheit, gleichzeitig aber auch mit einer stetserprobten Geschicklichkeit, begab er sich auf die Jagd auf die gefürchteten Löwen, die die verschiedenen Bereiche unserer algerischen Kolonie verheerten, und er hatte dabei in einem derartigen Maße Erfolg, daß sein Name rasch geradezu volkstümlich wurde und zwar nicht nur bei uns [den Franzosen], sondern auch bei den arabischen Einwohnern, die ihn den "Schrecklichen Franzosen" nannten. Innerhalb eines Zeitraumes von 11 Jahren erlegte er 25 Löwen.

Jules Gérard und Karl May[Bearbeiten]

Werke mit
Jules Gérard
KBN2.jpg Bild2.jpg OS19.jpg

nur erwähnt in:
Die Gum
Die Liebe des Ulanen
Ibn el 'amm

In Karl Mays Erzählung Die Gum sucht der Ich-Erzähler Gérards Grab auf.

Es war der Wed-el-Kantara, in dessen Fluten Jules Gérard, der kühne Löwenjäger, seinen Tod gefunden hatte. An der Stelle, wo er in den Fluß gegangen war, hatte ihm eine vorüberziehende Abteilung französischer Truppen aus aufgehäuften Steinen ein einfaches Monument errichtet. Ich ließ halten.
"Hast du von Gérard, dem Löwentöter gehört, Josef?" fragte ich den Staffelsteiner.
"Versteht sich, Herr!" antwortete er. "Er war aan Franzos' und is endlich halt in das Wasser gestürzt und drin elend versoff'n."
"Kennst du den Emir-el-Areth, den 'Herrn des Löwen', Hassan?" fragte ich auch den Kubbaschi.
"Er war ein Ungläubiger, aber beinahe so tapfer wie Hassan el Kebihr," antwortete er stolz. "Er hat den 'Herrn mit dem dicken Kopf' (den Löwen) des Nachts und ganz allein aufgesucht, um ihn zu töten; aber der Wangil-el-Uah (König der Oasen) hat ihn doch noch zerrissen und verzehrt, denn er war kein Moslem, sondern ein Mann aus dem Darharb (nicht muselmännisches Land)."
"Du irrst, Hassan. Der Emir-el-Areth wurde nicht von dem Löwen zerrissen, der eher hundert Moslemin als einen Christen erwürgt, sondern er starb hier in den Fluten des Wed-el-Kantara, und seine Brüder haben ihm dieses Denkmal erbaut. Nehmt eure Gewehre, ihr Männer; ihre Stimmen sollen seinem Geiste verkünden, daß der Wanderer den Gebieter des 'Herrn mit dem dicken Kopfe' kennt!"
[...]
Aus vier Läufen – denn auch der Führer fügte sich in meinen Willen – erklang eine dreimalige Salve zu Ehren des Löwenjägers, ein von den Felswänden wiederhallender Totengruß, welchen ein 'Rifleman' dem andern brachte [...][1]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Die Gum. In: Orangen und Datteln. In: Karl Mays Werke, S. 60540–60542 (vgl. KMW-IV.25, S. 38–40).

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

  • Eintrag in der französischen Wikipedia