Karlsbad

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Stadtwappen von Karlsbad

Karlsbad (tschech. Karlovy Vary) ist eine Stadt in Böhmen an den Flüssen Teplá und Eger. Die Stadt ist einer der bekanntesten und berühmtesten Kurorte der Welt. Das Stadtzentrum liegt im Egertal, die Kuranlagen befinden sich im schmaleren, südlich gelegenen Tal der Teplá. Karlsbad hat 53.708 Einwohner (2008).

Geschichte

Siedlungsspuren sind aus der Urzeit, der späteren Bronzezeit sowie aus den Anfängen der slawischen Besiedlung gefunden worden. Schon im 14. Jahrhundert dürfte die Heilwirkung der Karlsbader Thermalquellen bekannt gewesen sein. 1370 erhob der böhmische König und römisch-deutsche Kaiser Karl IV. den schon vorher bestehenden Ort Vary (Warmbad) zur Königsstadt Karlovy Vary. Die Quellen wurden für Bäder, aber auch für die Trinkkur genutzt. 1522 erschien die erste schriftliche Abhandlung über die Quellen. Hochwasser, Brände und der Dreißigjährige Krieg behinderten immer wieder das Wachstum der Stadt. Einen großen Aufschwung nahm der Badebetrieb in der Mitte des 19. Jahrhunderts.

Karlsbad, Parkstraße um 1900
"Man trinkt des Morgens 3-6 Becher und gebraucht sowohl Mineralwasser- und Dampfbäder als auch mit vielem Erfolg Moorbäder, zu denen die Schlammerde dem Franzensbader Moorlager entnommen wird. Von Wichtigkeit sind auch die Quellenprodukte von Karlsbad und zwar das Sprudelsalz, welches durch Abdampfung der Sprudelquelle […] gewonnen wird. […] Die jährliche Versendung an Karlsbader Mineralwasser betrug über 1 Mill. Flaschen und Krüge, an Sprudelsalz und Sprudelseife über 23.000 kg."[1]

Gebhard Leberecht von Blücher zog sich nach Beendigung seiner aktiven Militärlaufbahn auf sein Anwesen bei Krieblowitz zurück und besuchte von dort regelmäßig Karlsbad.

Nach dem 1. Weltkrieg wurde Karlsbad im Vertrag von Saint Germain der neuen Tschechoslowakischen Republik zugeschlagen, 1938 im Münchner Abkommen an das Deutsche Reich angegliedert. Im 2. Weltkrieg wurde Karlsbad bombardiert und teilweise beschädigt. Das Potsdamer Abkommen brachte eine Rückgliederug Karlsbads in die Tschechoslowakische Republik. Seit der "Wende" 1989 kann Karlsbad wieder sehr internationales Publikum begrüßen.

bei Karl May

im Leben

Im Zuge der Kurreise 1911 besuchten Karl und Klara May am 12. Mai von Schlackenwerth kommend Karlsbad, ebenso am 21. Mai, diesmal über St. Joachimsthal und Gießhübl-Sauerbrunn.

Einer von Karl Mays Lesern, mit dem er und Klara in Briefkontakt standen, war Karl Willomitzer aus Karlsbad. Auch die Familie Tobis stammte aus der Gegend um Karlsbad.

im Werk

In Karl Mays Roman "Weihnacht!" kommt folgende Textpassage über die Winterreise durch das sächsisch-böhmische Grenzgebirge vor:

"Wir haben eigentlich gar keine festgestellte Tour. Wir wandern, um zu wandern, ohne eigentliches Ziel. Das einzige, was wir dabei zu beachten haben, ist, daß bei uns der Unterricht am siebenten Januar wieder beginnt; da müssen wir daheim sein. Ob wir nach Karlsbad oder nach Graslitz gehen, ist gleichgültig."[2]

Weblinks

Anmerkungen

  1. Meyers Konversationslexikon von 1898.
  2. Karl May: "Weihnacht!" Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld, Freiburg 1897, 1. Kap., S. 96.