Kbilli

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Kbilli (arabisch قبلي Qibili), auch Kebili, ist eine Ortschaft am Schott Dscherid in Nordafrika. Heute ist Qibili der Hauptort des gleichnamigen Distriktes von Tunesien.

Kbilli am Schott Dscherid

In den 1880er Jahren war Kbilli eine kleine, überwiegend von Berbern bewohnte Stadt. Sie war von einer Stadtmauer umgeben, in der es fünf Tore gab. Die eigentliche Oase mit über 30.000 Palmen lag wie ein Park östlich vor den Toren der Stadt[1].

Allgemeines

Damm von Tozeur nach Kbilli

Südöstlich des Salzsees befindet sich das Oasengebiet Nefzaoua mit den Hauptorten Kbilli und Douz. Während der französischen Kolonialzeit wurde eine dammartige Piste aufgeschüttet, die Tozeur am Nordufer mit Kbilli verbindet. Diese war später unpassierbar geworden, 1979 wurde jedoch eine ganzjährig passierbare asphaltierte Dammstraße angelegt. Neben der Straße sieht man heute noch die ursprünglich in die Salzkruste gesteckten Palmwedel, an denen sich jahrhundertelang Wanderer und Kameltreiber orientierten.

bei Karl May

Kbilli
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Durch die Wüste

Im ersten Band des Orientzyklus, Durch die Wüste, kommen Kara Ben Nemsi, Hadschi Halef Omar und Omar Ben Sadek bei der Verfolgung des Mörders Hamd el Amasat über den Schott von Kris nach Kbilli.

[Abu el Malah "Vater des Salzes"] ... ging schweigend weiter und führte uns in eine Hütte, wo wir einige Datteln aßen und eine Schale Lagmi tranken. Dann ging es nach Beschni, Negua und Mansurah, wo wir auf unsere Erkundigungen überall in Erfahrung brachten, daß wir dem Gesuchten auf den Fersen seien. Von Mansurah ist es gar nicht weit bis zu der großen Oase Kbilli. Dort gab es damals noch einen türkischen Wekil (** Statthalter.), welcher unter der Aufsicht des Regenten von Tunis den Nifzaua verwaltete. Hierzu waren ihm zehn Soldaten zur Verfügung gestellt worden.[2]

Der Wekil von Kbilli will den Verbrecher schützen, wird jedoch von Kara Ben Nemsi gezwungen, ihn festzunehmen. Trotz des Widerspruchs der Gattin des Wekil, Mersinah, genannt die "Rose von Kbilli", lässt der Wekil Hamd el Amasat jedoch fliehen. Omar Ben Sadek verfolgt ihn, aber erst im letzten Band des Zyklus Der Schut kann er ihn bestrafen.

Anmerkungen

  1. Léopold Baraban: A Travers la Tunisie J. Rothschild, Paris 1887 S. 48-49
  2. Karl May: Durch die Wüste. Gesammelte Reiserzählungen, Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld, Freiburg 1892, S. 44.