Luddy Baumann

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Werke mit
Luddy Baumann
KBN2.jpg Bild2.jpg OS19.jpg

Der Sohn des Bärenjägers (nur erwähnt)

Luddy Baumann war die Tochter des Bärenjägers Baumann und seiner Frau sowie die Schwester des um ein Jahr älteren Martin Baumann.

Sie und ihre Mutter wurden von einem Grizzly getötet, als Luddy drei Jahre alt war. Deshalb wurde Baumann zum Bärenjäger. Ihren Tod beschreibt ihr Bruder Martin folgendermaßen:

"[...] Nun müßt Ihr wissen, Mesch'schurs, daß es noch nicht Tag war, aber draußen leuchtete der Schnee, und auf dem großen Herde brannte ein Holzklotz, dessen Flamme die Stube erleuchtete. Was ich beim Scheine derselben erblickte, war allerdings gräßlich. Grad vor der armen Luddy, welche vor Entsetzen keinen Laut hervorbrachte, stand ein riesiger grauer Bär. Sein Fell war mit Eis bezottelt, und sein Atem dampfte. Das sprachlose Schwesterchen hielt ihm bittend die hölzerne Puppy entgegen, als wolle es sagen: 'Da nimm meine Puppe, aber thu nur mir nichts, du böser, lieber Bär!' Aber der Grizzly hatte kein Erbarmen. Mit einem Tatzenschlag warf er Luddy nieder, und dann zermalmte er ihr mit einem einzigen Bisse das kleine, süße, blonde Köpfchen. Ihr müßt nämlich wissen, Mesch'schurs, daß der erste Biß des Bären stets nach dem Kopfe seines Opfers geht, denn das Gehirn ist sein größter Leckerbissen. Noch heute höre ich das Malmen und Krachen – heavens, ich kann es nicht vergessen, nie, nie – – –! [...] Auch ich konnte mich vor Entsetzen nicht bewegen. Ich wollte um Hilfe rufen, brachte aber keinen Laut hervor. Ich sah die Glieder des Schwesterchens im Rachen des Untieres verschwinden, bis nichts mehr übrig war als die hölzerne Puppy, welche zu Boden gefallen war. [...]"[1]

Die Puppe hat Martin als Andenken aufbewahrt und führt sie bei jeder Bärenjagd mit sich.

Sonstiges[Bearbeiten]

Bernhard Kosciuszko sieht im Tod von Martins Schwester die Spiegelung einer Bedrohungssituation aus Karl Mays eigener Kindheit. Er weist darauf hin, dass das Altersverhältnis der literarischen Geschwister in etwa dem zwischen Karl May und seiner Schwester Christiane Wilhelmine entspricht.[2]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Der Sohn des Bärenjägers. In: Karl Mays Werke, S. 35306 f. (vgl. KMW-III.1-184:5, S. 67).
  2. SoKMG Nr. 42, S. 5 f.

Literatur[Bearbeiten]

  • Bernhard Kosciuszko: Helden des Westens. Vorschläge zu einer Interpretation. Sonderheft der Karl-May-Gesellschaft Nr. 42/1983. (Onlinefassung)

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.