Lydia Gorutschko

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Lydia mit ihren Eltern am Tag ihrer Taufe

Lydia Petrowna Langenhaun geborene Gorutschko (* 8. April 1908; † 10. April 2002) war die Tochter von Peter (Aram) und Lilly Gorutschko und somit die Nichte von Sascha Schneider.

Am 3. Mai 1908 wurde Lydia in Weimar russisch-orthodox getauft. Taufpaten waren Exzellenz Jonkowsky, Johannes Mühlberg und Klara May, die allerdings alle drei bei der Taufe nicht zugegen waren.[1]

Nach dem Ersten Weltkrieg lebte Lydia mit ihren Eltern in Russland, von wo Mutter und Tochter nach der Revolution fliehen mussten. Lydia berichtete darüber in einem Brief vom 18. November 1974 an Rut Lieberknecht:

[...] meine Mutter und ich, wir hatten ja nur unser Leben aus dem bolschewistischen Russland gerettet, als wir aus Süd-Russland durch die Engländer nach Istanbul befördert, und mitten im Winter – ohne Geld und Schuhe – in Verlaufe von ca. 4 Monaten 1919/1920 mühsam durch Italien und Österreich heim nach Dresden "pilgerten". Mein geliebter Vater war ja im Sommer 1918 in den Revolutions-Wirren in Süd-Russland ums Leben gekommen, – er war kais[erlich] russ[ischer] Konsularbeamter gewesen.[2]

Wenige Tage vor Lydias 12. Geburtstag schrieb Sascha Schneider am 2. April 1920 in einem Brief an Klara May:

Sie Gute wollen nun wirklich der kleinen Lydia Petrowna eine homely[3] Feier angedeihen lassen. Das sieht Ihnen mal wieder ähnlich. Die Kleine ist aber wirklich eine nettes gutes und gescheites Tierchen, ich habe sie sehr gern bekommen. Die Adresse ist Dresden-A[ltstadt], Elisenstrasse 62, II bei Frl. Rink.[4]

Ihre Mutter Lilly Gorutschko und Lydia erhielten 1927 den Nachlass Sascha Schneiders, der zahlreiche Bilder enthielt.[5]

Lydia beobachtete nach Ende des Zweiten Weltkriegs bei Mühlbergs Villa in Oberloschwitz bei Dresden die Abfahrt mehrerer beladener Möbelwagen durch sowjetische Soldaten. Vermutlich gingen damit auch Schneider-Bilder verloren.[6]

Lydia Langenhaun erstellte später einen Stammbaum der Familien Schneider und Langenhaun, der auch in Annelotte Ranges Dissertation (1996) Verwendung fand.[7]

Anmerkungen

  1. Hatzig: Karl May und Sascha Schneider, S. 97.
  2. Zitiert nach: Steinmetz/Vollmer: Briefwechsel mit Sascha Schneider, S. 370, Anm. 3.
  3. Englisch: schlicht.
  4. Steinmetz/Vollmer: Briefwechsel mit Sascha Schneider, S. 381.
  5. Hatzig: Karl May und Sascha Schneider, S. 209.
  6. Vgl. Range: Zwischen Max Klinger und Karl May, S. 30, Anm. 100.
  7. Vgl. Range: Zwischen Max Klinger und Karl May, S. 6, Anm. 14.

Literatur