Madunga

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Madunga
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Die Sklavenkarawane

Hadschi Ali und Istvan Uszkar in Madunga

Madunga ist in Karl Mays Jugendroman Die Sklavenkarawane der Name der Seribah des Sklavenjägers Hasab Murat. Er ist der Konkurrent und Gegner von Abu el Mot und Abd el Mot. Bei Abwesenheit von Hasab Murat führen sein Leutnant und der älteste Asaker der Seribah, El Schachar[1] (arabisch: Der Schnarcher) das Kommando.

Diese Seribah liegt im Südsudan auf einem Landrücken (arabisch Thaharah) am rechten Ufer des Bahr el Ghazal (Gazellenfluss), der ein Zubringer des Weißen Nils (Bahr al-Abyad) ist. Das Ufer bildet ein schütterer Wald, durch den eine breite Mischrah[2] zum Eingangstor führt. Madunga liegt stromab von der Seribah Omm et Timsah, die Abu el Mot gehört.

Es hatte früher hier Wald gegeben, doch war er so gelichtet worden, daß er diesen Namen nicht mehr verdiente. Das Ufer war ziemlich steil und sehr hoch, doch verursachte der Aufstieg keine Beschwerde, denn der Weg war von täglich nach dem Flusse zur Tränke geführten Herden breit ausgetreten. Als Pfotenhauer oben ankam, sah er die Seribah vor sich liegen. Sie war von größerem Umfange als diejenige Abu el Mots und besaß etwas, was hier eine große Seltenheit genannt werden mußte, nämlich ein aus Stämmen und Brettern errichtetes Türmchen, um welches eine schmale Galerie führte. Das war das Minaret der Seribah.
Vor dem Thore, welches durch die starke Umzäunung führte, stand ein Wachtposten, welcher die Ankömmlinge eintreten ließ, ohne eine Frage auszusprechen. Jetzt konnte man die zahlreichen Tokuls sehen, aus denen diese Niederlassung bestand. Zwischen den Hütten herrschte ein reges, kriegerisches Leben. Es sah aus, als ob man sich hier zu einem Kriegszuge rüste. Rechts und links von dem Minaret stand je ein größerer Tokul, nach welchem der Sohn des Geheimnisses seine Schritte lenkte, ohne auf die neugierigen Blicke zu achten, mit denen er von den Bewohnern der Seribah angeschaut wurde.[3]

Die beiden ungleichen Freunde Hadschi Ali und Istvan Uszkar führen zur Erheiterung der Seribah-Besatzung eines ihrer vielen Streitgespräche, die stets mit Versöhnung enden.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Fälschlich wird er auch El Schacher genannt.
  2. Mischrah wird im Sudan ein Pfad genannt, der rechtwinklig vom Ufer ins Land hineinführt; ein parallel zum Fluss verlaufender Weg heißt Darb tachtani, der "untere Weg".
  3. Karl May: Die Sklavenkarawane. In: Der Gute Kamerad, Verlag Wilhelm Spemann, Stuttgart 1889/90, 2. Kapitel, S. 380.