Mahnung (Gedicht)

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Mahnung, auch Kirchlein am Bergeshang, ist ein Gedicht von Karl May.

Text[Bearbeiten]

          Mahnung.
Siehst du an des Berges Hange
  Irgendwo ein Kirchlein stehn,
Warte, warte ja nicht lange;
  Sei so gut, hinein zu gehn!
Liebst du es, mit Gott zu reden,
  Kniee hin, und bete still;
In der Kirche hört er Jeden,
  Der ihm Etwas sagen will.
Bist du Zweifler, nun, so falte
  Wenigstens die Hände stumm,
Daß der Herr dich noch erhalte,
  Wenn du auch nicht weißt, warum.
Und bist du vielleicht gescheidter
  Als die "Einfalt, welche glaubt",
Nun, so thue gar nichts weiter
  Als: entblöß dein stolzes Haupt.
Ja, siehst du am Bergeshange
  Irgendwo ein Kirchlein stehn,
Dieses Opfer währt nicht lange:
  Sei so gut, hinein zu gehn![1]

Textgeschichte[Bearbeiten]

Manuskript[Bearbeiten]

Während seiner Orientreise fuhr Karl May auf der "Palestina" von Massaua nach Aden (25. bis 27. September 1899). An Bord schrieb er in der Nacht zum 26. September drei Gedichte: Meiner guten Oberboden-Großmutter, Flügel und Kirchlein am Bergeshang.[2] Karl May notierte dazu:

Diese Gedichte ja gut aufheben! Ich gebe sie wahrscheinlich schon Weihnacht 1900 heraus, grad weil die Gegner über meine Gedichte die Nase rümpfen. Hat mich Gott den Dichtern zugesellt, so will ich mich nun grad auch öffentlich unter sie stellen, und zwar nicht etwa hintenan![3]

Himmelsgedanken[Bearbeiten]

Am 18. Dezember 1900 erschien ein Gedichtband Mays mit dem Titel Himmelsgedanken im Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld.[4] In dieser Ausgabe ist das Gedicht auf den Seiten 133 und 134 enthalten. Der auf der gegenüberliegenden Seite abgedruckte Aphorismus lautet:

Das Ich besitzt Daseinsberechtigung nur für sich selbst. Für Andere muß es als Einzahl verschwinden, um in der Mehrzahl stark und herrlich aufzuerstehen.[5]

aktuelle Ausgaben[Bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Himmelsgedanken, S. 133 f.
  2. Hans Wollschläger/Ekkehard Bartsch: Karl Mays Orientreise 1899/1900. Dokumentation. In: Jb-KMG 1971, S. 165–215 (S. 183). (Onlinefassung)
  3. Dieter Sudhoff/Hans-Dieter Steinmetz: Karl-May-Chronik II. Sonderband zu den Gesammelten Werken. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul 2005, S. 282. ISBN 978-3-7802-0170-6.
  4. Hainer Plaul/Gerhard Klußmeier: Illustrierte Karl-May-Bibliographie, S. 244.
  5. Karl May: Himmelsgedanken, S. 135.

Weblinks[Bearbeiten]