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<p><b>Neue Seite</b></p><div>[[Karl May]]s '''Marienkalendergeschichten''' sind eine Reihe kürzerer Reiseerzählungen, die sich durch eine stärkere religiöse Färbung von seinen anderen Werken dieser Gattung abgrenzen. Diese parabelartigen Erzählungen erschienen als Kalendergeschichten in Maria (Mutter Jesu) verehrenden [[Kalender|Volkskalendern]]. Der Großteil wurde später in [[Karl May's gesammelte Reiseerzählungen|''Karl May's Gesammelte Reiseromane'' bzw. ''-erzählungen'']] aufgenommen und erschien vor allem in den Sammelbänden ''[[Orangen und Datteln]]'' und ''[[Auf fremden Pfaden]]''. Zwei der Geschichten gehören zum [[Spätwerk]].<br />
<br />
== Entstehung ==<br />
Die ersten nachweisbaren Veröffentlichungen von May-Texten ([[1872]]) und auch viele weitere [[Zur Entstehungsgeschichte May'scher Werke#Frühwerk|Frühwerke]] finden sich in Volkskalendern.<ref>[[Dieter Sudhoff]]/[[Hans-Dieter Steinmetz]] (Hrsg.): ''[[Karl-May-Chronik]] I.'' Karl-May-Verlag [[Bamberg]]–[[Radebeul]] [[2005]], S. 182. ISBN 3-7802-0170-4</ref><ref>[[Hainer Plaul]]: ''[[Illustrierte Karl-May-Bibliographie]]. Unter Mitwirkung von [[Gerhard Klußmeier]].'' Saur [[München]]–[[London]]–[[New York]]–[[Paris]] [[1989]]. ISBN 3-598-07258-9</ref> Solche waren populär, wurden billig in hohen Auflagen produziert und weit verbreitet. Dies war einer der Gründe für den hohen Bekanntheitsgrad Mays auch in den geringverdienenden Bevölkerungsschichten.<ref>[[Michael Petzel]]/[[Jürgen Wehnert]]: ''Das neue Lexikon rund um Karl May''. Lexikon Imprint Verlag [[Berlin]] [[2002]], S. 213. ISBN 3-89602-509-0</ref> Die Marienkalender, die May später bediente, sind ein spezieller Zweig solcher Volkskalender. Sie sind der Verehrung der Mutter Jesu gewidmet und waren gegen Ende des 19. Jahrhunderts nicht nur im Süden und Westen des deutschsprachigen Raumes, sondern auch bei den [[Deutschland|deutschen]] [[Emigration|Auswanderern]] in den [[USA]] sehr beliebt.<ref>Meier: ''Vorwort'', S. 11.</ref><br />
<br />
Den Großteil seiner Reiseerzählungen hatte May im [[Verlag Friedrich Pustet]] veröffentlicht, dessen Zeitschrift ''[[Deutscher Hausschatz|Deutscher Hauschatz in Wort und Bild]]'' seit [[1879]] zu Mays Hauptpublikationsorganen gehörte. Um [[1890]] forderte der Verlag seinen zugkräftigen Autor auf, auch für seinen ''[[Regensburger Marien-Kalender]]'' zu schreiben, um diesen zu beleben. May, zu jener Zeit finanziell angeschlagen, willigte ein.<ref>Meier: ''Vorwort'', S. 17.</ref> Daraufhin erschien im Kalender für [[1891]] die Erzählung ''Christus oder Muhammed''. Die Verlagsstrategie ging auf: Mays Beiträge für diesen Kalender waren so erfolgreich, dass May auch anderen Marienkalender-Verlagen Reiseerzählungen anbot bzw. von diesen um solche gebeten wurde.<ref>Meier: ''Vorwort'', S. 23.</ref> Darum sind viele der Geschichten als Auftragsarbeiten zu betrachten, die einen Nebenverdienst darstellten. Dies erklärt auch, warum May häufig dieselben Grundmotive in zwei Geschichten verarbeitete.<ref>Lorenz: ''Vom Haß zur Liebe'', S. 112 f.</ref> May schnitt seine Schriften auf die jeweilige Leserschaft zu (vgl. z.&nbsp;B. herkömmliche Reiseerzählungen, Jugenderzählungen und [[Kolportage]][[roman]]e). Somit ist die starke religiöse Färbung, die May diesen Erzählungen gab, auf das Gesamtniveau und die Intention der Marienkalender zurückzuführen.<ref>Lorenz: ''Vom Haß zur Liebe'', S. 98 f.</ref> Obwohl May Protestant war, findet sich bei ihm die eher der römisch-katholischen Kirche zugerechnete Marienverehrung. Sie ist bei ihm Ausdruck seiner Sehnsucht nach der mütterlichen Liebe, die ihm fehlte,<ref>[[Walter Schönthal]]: ''Christliche Religion und Weltreligionen in Karl Mays Leben und Werk.'' ''[[Sonderhefte der Karl-May-Gesellschaft|Sonderheft der Karl-May-Gesellschaft Nr. 5]]''/[[1976]], S. 14–16. ([https://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/seklit/sokmg/005/sokmg5.htm Onlinefassung])</ref> und nicht auf eine Geschäftstaktik zurückzuführen.<ref>Seybold: ''Wie katholisch ist May in seinen Marienkalendergeschichten?'', M-KMG Nr. 45/1980, S. 40.</ref><br />
<br />
Obwohl ''Christi Blut und Gerechtigkeit'' nicht als Kalendergeschichte veröffentlicht worden war, wies sie als erste Reiseerzählung die Anlage und Thematik der Marienkalendergeschichten auf und kann darum ebenfalls zu diesen gerechnet werden.<ref>Meier: ''Vorwort'', S. 23.</ref> Wie auch in den herkömmlichen Reiseerzählungen zeigt sich in den späteren Geschichten die Tendenz zum Pazifismus des Spätwerks.<ref>Lorenz: ''Vom Haß zur Liebe'', S. 121 f.</ref> Zum eigentlichen Spätwerk selbst gehören schließlich zwei Erzählungen. Davon war ''Bei den Aussätzigen'' ursprünglich nicht als Kalendergeschichte erschienen, sondern der Verlag des ''[[Eichsfelder Marien-Kalender]]s'' hatte May solange um Text gedrängt, bis er ihm diese Erzählung zum Nachdruck überließ.<ref>Meier: ''Vorwort'', S. 20 f.</ref> Die letzte Geschichte, ''Merhameh'', ist zugleich die letzte Erzählung, die May bis zu seinem Tode [[1912]] vollendete.<ref>[[Ekkehard Bartsch]]: ''Merhameh''. In: Ueding: ''Handbuch'', S. 431 f.</ref> Somit hatte May von Beginn bis Ende seines literarischen Schaffens in Volkskalendern publiziert.<br />
<br />
== Inhalt ==<br />
[[Datei:Orangen und Datteln 1904.jpg|thumb|165px|[[Deckelbild]] zum Sammelband ''Orangen und Datteln'' von [[Sascha Schneider]] ([[1904]])]]<br />
Von den 19 Geschichten spielen drei im [[Wilder Westen|Wilden Westen]] (''Old Cursing-Dry'', ''Ein amerikanisches Doppelduell'' und ''Mutterliebe''), eine in [[Südamerika]] (''Christ ist erstanden!'') und eine im fiktiven Land [[Ardistan]] (''Merhameh''); May nutzte vornehmlich den [[orient]]alischen Schauplatz. Der [[Ich-Erzähler]] bleibt entweder anonym oder wird als [[Kara Ben Nemsi]] bzw. [[Old Shatterhand]] vorgestellt. Während [[Hadschi Halef Omar]] in den meisten der orientalischen Geschichten mitspielt, taucht [[Winnetou]] in allen drei Wildwest-Geschichten auf. In einigen Erzählungen lässt May auch bekannte Nebenfiguren auftreten: [[Dick Hammerdull]] und [[Pitt Holbers]], [[Frick Turnerstick]], [[Kara Ben Halef]], [[Merhameh]] und [[Omar Ben Sadek]].<br />
<br />
Die Geschichten sollen die Wahrheit und Überlegenheit des [[Christentum]]s (gemäß zeitgenössischer Ansicht) zum Ausdruck bringen.<ref>Petzel/Wehnert: ''Das neue Lexikon rund um Karl May'', S. 213.</ref> Dazu bediente sich May Gegensätzen: Liebe und Hass, Glaube und Unglaube, vorbildlicher Nicht-Christ und Namenschrist.<ref>Lorenz: ''Vom Haß zur Liebe'', S. 116 f.</ref> Auch der [[Islam]] wird in einigen Erzählungen zum Gegensatz erklärt, indem May ihn als Symbol für Andersgläubige oder negative Aspekte wie (Blut)rache und Fundamentalismus verwendete, dem gegenüber er das Christentum – vor allem unter dem Aspekt als "Religion der Liebe" – positiv hervorheben wollte. Je nach Grundmotiv der Geschichte bzw. Funktion der Figuren sind Moslems aber auch positiv oder neutral dargestellt.<br />
<br />
May will demonstrieren, dass es keinen Zufall gibt, sondern stets göttliche Vorsehung herrscht. Oft werden aus einer Notsituation heraus die Bösewichte bekehrt oder bestraft.<ref>Eckehard Koch: ''Auf fremden Pfaden''. In: Ueding, ''Handbuch'', S. 222–227.</ref> Einige von ihnen fluchen (z.&nbsp;B. ''Ich will erblinden und zerschmettert werden'')<ref>Karl May: ''Gott läßt sich nicht spotten.'' In: ''[[Auf fremden Pfaden (GR23)|Auf fremden Pfaden.]]'' [[Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld|Verlag von Friedrich E. Fehsenfeld]] [[Freiburg i. Br.]] 1897. S. 564. ([https://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/primlit/reise/gr/gr23/gr23.pdf Onlinefassung])</ref> und in der Folge tritt die Strafe Gottes in Form des ausgesprochenen Fluches ein. In den späteren Erzählungen löst May Konflikte gemäß seiner Tendenz zum Pazifismus eher durch Versöhnung.<ref>Lorenz: ''Vom Haß zur Liebe'', S. 116–122.</ref> Im Zentrum der Geschichten steht häufig eine Familie, in der ein Glaubenszwist herrscht bzw. in der ein Kind in Not gerät. Die Errettung des Kindes führt dann zur Bekehrung. Hierbei tritt der Ich-Erzähler als [[Missionar]] und Vollstrecker des göttlichen Willens auf. Erwartungsgemäß enthalten die Geschichten eine Portion Marienverehrung.<ref>Petzel/Wehnert: ''Das neue Lexikon rund um Karl May'', S. 213.</ref> Hierbei bleibt May "dogmatisch korrekt-nüchtern" und ruft Maria lediglich als Fürsprecherin bei Gott an.<ref>Seybold: ''Wie katholisch ist May in seinen Marienkalendergeschichten?'', M-KMG Nr. 45/1980, S. 40.</ref><br />
<br />
Obwohl May sich wiederkehrend der oben genannten Elemente bediente, sind die Geschichten nach Form und Gehalt doch sehr unterschiedlich.<ref>Hermann Wohlgschaft: ''[[Karl May - Leben und Werk (KMW IX.1.1-3)|Karl May – Leben und Werk.]]'' Drei Bände. Bücherhaus Bargfeld 2005, S. 888–898. ISBN 3-930713-93-4.</ref> Einigen Geschichten fehlt eine vorherrschende religiöse Thematik<ref>Lorenz: ''Vom Haß zur Liebe'', S. 115.</ref> oder das Religiöse wird unaufdringlich behandelt. Sogar verschlüsselte Kritik an aufgesetztem Christentum lässt sich erkennen.<ref>Eckehard Koch: ''Auf fremden Pfaden''. In: Ueding: ''Handbuch'', S. 222–227.</ref><br />
<br />
== Kritik ==<br />
[[Datei:Auf fremden Pfaden 1904.jpg|thumb|165px|Deckelbild zum Sammelband ''Auf fremden Pfaden'' von Sascha Schneider (1904)]]<br />
Lange Zeit wurden Mays Marienkalendergeschichten von den jeweiligen Interpreten verdammt.<ref>Claus Roxin: ''"Dr. Karl May, genannt Old Shatterhand". Zum Bild Karl Mays in der Epoche seiner späten Reiseerzählungen.'' In: ''[[Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1974]]'', S. 15–73 (S. 60). ([https://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/seklit/JbKMG/1974/15.htm Onlinefassung])</ref><ref>Meier: ''Vorwort'', S. 7.</ref> Dabei wurde die berechtigte Kritik an einigen Geschichten für alle verallgemeinert, ohne auf die Verschiedenheit (z.&nbsp;B. Fehlen einer vorherrschenden religiösen Thematik oder Zugehörigkeit zum Spätwerk) einzugehen. [[Claus Roxin]] zitiert zum Beispiel Aussagen von [[Adolf Droop]], [[Hans Wollschläger]] oder Volker Klotz, die die Straf[[gericht]]sszenen nennen, obwohl die meisten solcher Szenen (laut Roxin Widerspiegelung von Mays Angstzuständen auf der Höhe seines Erfolges) eigentlich in Mays herkömmlichen Reiseerzählungen jener Zeit erschienen.<ref>Roxin: ''"Dr. Karl May"'', S. 60.</ref> Vorwürfe, May katholisiere in seinen Marienkalendergeschichten, wurden u.a. von [[Ernst Seybold]] entkräftet bzw. widerlegt.<ref>Seybold: ''Wie katholisch ist May in seinen Marienkalendergeschichten?'', M-KMG Nr. 44/1980, S. 26-30, M-KMG Nr. 45/1980, S. 38-42 und M-KMG Nr. 46/1980, S. 40-46.</ref> Es finden sich sogar Stellen, die protestantisches Gedankengut aufweisen.<ref>Seybold: ''Wie katholisch ist May in seinen Marienkalendergeschichten?'', M-KMG Nr. 46/1980, S. 41.</ref><br />
<br />
Kritisiert wird die ''drastische Schwarz-Weiß-Malerei'' und die Empfindung ''aufgepfropfte[r] Moral'' einiger Erzählungen.<ref>Meier: ''Vorwort'', S. 7.</ref> Tatsächlich sind May nach Meinung [[Hermann Wohlgschaft]]s seine gut gemeinten moralischen Ausführungen mehrfach ''zu plump'', ''sehr grob und schulmeisterlich-penetrant'' geraten.<ref>Wohlgschaft: ''Karl May'', S. 888–898.</ref> Aus heutiger Sicht fällt besonders negativ auf, dass der Islam in einigen der Geschichten abgewertet wird, um das Christentum hervorzuheben. Grundsätzlich steht May dem Islam aber nicht ablehnend gegenüber, sondern hebt die Gemeinsamkeiten hervor (z.&nbsp;B. Allah ist Gott), und informiert – wie [[Eckehard Koch]] befindet – über den Islam ''überwiegend getragen von Respekt, Humanität und Toleranz''.<ref>Eckehard Koch: ''Zwischen Manitou, Allah und Buddha. Die nichtchristlichen Religionen bei Karl May.'' In: Dieter Sudhoff (Hrsg.): ''[[Zwischen Himmel und Hölle|Zwischen Himmel und Hölle. Karl May und die Religion.]]'' Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul [[2003]], S. 179–188.</ref> Wohl aber kritisiert er einige Aspekte: u.&nbsp;a. Blutrache, Heiliger Krieg, Fehlen der Botschaft von der Liebe Gottes, Fehlen des Gebotes der Feindesliebe. Daher ist für May ''die christliche Religion die richtige'' [...]'', da sie über den Islam "Sieger nach Punkten" ist''.<ref>Schönthal: ''Christliche Religion'', S. 29–33.</ref><br />
<br />
Die Erzählungen sind ''teilweise interessant und insgesamt spannend, auch humorvoll geschrieben''.<ref>Koch: ''Auf fremden Pfaden'', S. 222–227.</ref> Zudem wird von [[Martin Lowsky]] bei manchen Texten die Erzähltechnik oder das Bemühen um korrekte historische Hintergrunddarstellung hervorgehoben.<ref>Martin Lowsky: ''Orangen und Datteln''. In: Ueding: ''Handbuch'', S. 183–187.</ref><ref>Bartsch: ''Merhameh'', S. 431 f.</ref><ref>Koch: ''Auf fremden Pfaden'', S. 222–227.</ref> Obwohl einige der Erzählungen eher negativ auffallen, hat May – wie Claus Roxin bekundet – ''teilweise vortreffliche [Marien-]Kalendergeschichten'' verfasst.<ref>Roxin: ''"Dr. Karl May"'', S. 60.</ref><br />
<br />
== Bibliografie ==<br />
Fast alle Geschichten erschienen – meist illustriert – zunächst im ''Regensburger Marien-Kalender'' (ab 1890, parallel dazu im ''[[Tiroler Marien-Kalender]]''), in ''[[Benziger's Marien-Kalender]]'' (parallel dazu im ''[[Kevelaerer Marien-Kalender]]'') und im ''Eichsfelder Marien-Kalender'' (jeweils ab [[1892]]) sowie im ''[[Einsiedler Marien-Kalender]]'' (ab [[1896]]). Folgende Jahreszahlen beziehen sich auf das Erscheinungsjahr, welches dem Kalenderjahrgang vorausging. Zudem ist die spätere Buchausgabe der ''Gesammelten Reiseromane'' bzw. ''-erzählungen'' (GR) angegeben.<br />
[[Datei:Benzigers Marienkalender 1894.jpg|thumb|165px|''Benziger's Marien-Kalender'']]<br />
[[Datei:Einsiedler Marienkalender 1897.jpg|thumb|165px|''Einsiedler Marien-Kalender'']]<br />
<br />
=== Regensburger Marien-Kalender ===<br />
* ''[[Christus oder Muhammed]]'' (1890, [[Orangen und Datteln (GR10)|GR 10]],2)<br />
* ''[[Mater dolorosa]]'' (1891, GR 10,7)<br />
* ''[[Der Verfluchte]]'' (1892, GR 10,8)<br />
* ''[[Blutrache (1894)|Blutrache]]'' ([[1894]], [[Auf fremden Pfaden (GR23)|GR 23]],4)<br />
* ''[[Er Raml el Helahk]]'' ([[1895]], GR 23,3)<br />
* ''[[Old Cursing-Dry (Erzählung)|Old Cursing-Dry]]'' (1896, GR 23,8 = ''Gott läßt sich nicht spotten'')<br />
* ''[[Scheba et Thar]]'' ([[1897]], [[Im Reiche des silbernen Löwen I (GR26)|GR 26]], Kapitel 3 = ''Der "Löwe der Blutrache"'')<br />
* ''[[Die "Umm ed Dschamahl"]]'' ([[1898]], stark umgearbeitet in [[Im Reiche des silbernen Löwen II (GR27)|GR 27]], Kapitel 6 = ''Ein Rätsel'')<br />
<br />
=== Benziger's Marien-Kalender ===<br />
* ''[[Nûr es Semâ – Himmelslicht]]'' (1892, GR 10,5)<br />
* ''[[Christ ist erstanden!]]'' ([[1893]])<br />
* ''[[Der Kutb]]'' (1894, GR 23,5)<br />
* ''[[Der Kys-Kaptschiji]]'' (1895/96, zweiteilig, GR 23,6)<br />
<br />
=== Eichsfelder Marien-Kalender ===<br />
* ''[[Eine Ghasuah]]'' (1892, GR 10,4)<br />
* ''[[Maria oder Fatima]]'' (1893, GR 27,3)<br />
* ''[[Bei den Aussätzigen]]'' ([[1908]], Nachdruck aus dem ''[[Grazer Volksblatt]]'' von 1907)<br />
* ''[[Merhameh (1909)|Merhameh]]'' ([[1909]], der Titel ''Marhameh'' ist ein [[Merhameh#in Merhameh|auf den Illustrator zurückgehender Fehler]])<br />
<br />
=== Einsiedler Marien-Kalender ===<br />
* ''[[Ein amerikanisches Doppelduell]]'' (1896, GR 23,9 = ''Ein Blizzard'')<br />
* ''[[Mutterliebe]]'' (1897/98, zweiteilig)<br />
<br />
=== Nicht als Kalendergeschichte erschienen ===<br />
* ''[[Christi Blut und Gerechtigkeit]]'' ([[1882]], GR 10,6)<br />
<br />
=== Buchausgaben ===<br />
Im Band ''Orangen und Datteln'' (1893) versammelte May die ersten Geschichten zusammen mit den beiden herkömmlichen Reiseerzählungen ''[[Unter Würgern]]'' (1879, GR 10,1 = ''[[Die Gum (GR)|Die Gum]]'') und ''[[Der Krumir]]'' (1882, GR 10,3). Diesem folgte 1897 mit ''Auf fremden Pfaden'' ein weiterer Sammelband, der auch die beiden Erzählungen ''[[Saiwa tjalem]]'' (1883, GR 23,1) und ''[[Der Boer van het Roer (GR)|Der Boer van het Roer]]'' (1879, GR 23,2) enthält. Obwohl die Marienkalendergeschichten den Großteil in den beiden [[Anthologie]]n ausmachen, ist es jeweils eine der herkömmlichen Reiseerzählungen, die als bedeutendste der jeweiligen Sammlung gilt (''Der Krumir'' bzw. ''Der Boer van het Roer'').<ref>Lowsky: ''Orangen und Datteln'', S. 183–187.</ref><ref>Koch: ''Auf fremden Pfaden'', S. 222–227.</ref> Um den ''Hausschatz''-Text der herkömmlichen Reiseerzählung ''[[Im Reiche des silbernen Löwen]] I–II'' für die Buchausgabe auf die notwendige Seitenzahl zu bringen, integrierte May zwei seiner Geschichten. Diese werden oft als Fremdkörper empfunden, die dem Gesamtkonzept schaden.<ref>Wohlgschaft: ''Karl May'', S. 1070 f.</ref> <br />
<br />
''Christ ist erstanden!'', ''Mutterliebe'', die Kalender-Version von ''Die "Umm ed Dschamahl"'' und die beiden Spätwerksgeschichten wurden erst nach Mays Tod in Buchform veröffentlicht. In der Leseausgabe des [[Karl-May-Verlag]]es sind die Erzählungen auf die Bände ''[[Sand des Verderbens (GW10)|Sand des Verderbens]]'', ''[[Auf fremden Pfaden (GW23)|Auf fremden Pfaden]]'', ''[[Das Zauberwasser (GW48)|Das Zauberwasser]]'' und ''[[Abdahn Effendi (GW81)|Abdahn Effendi]]'' verteilt. Eine Gesamtausgabe gab die [[Karl-May-Gesellschaft]] als [[Reprint]] unter dem Titel ''[[Christus oder Muhammed. Marienkalender-Geschichten aus den Jahren 1891 - 1910 (Reprint)|Christus oder Muhammed. Marienkalender-Geschichten von Karl May]]'' heraus. Erste [[Hörbuch]]- bzw. [[Hörspiel]]-Adaptionen einiger der Geschichten liegen vor.<br />
<br />
== Anmerkungen ==<br />
<references/><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Christoph F. Lorenz]]: ''Vom Haß zur Liebe. Karl Mays "Marienkalender-Geschichten" als Dokumente der inneren Entwicklung ihres Verfassers.'' In: ''[[Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1980]]'', S. 97–124. ([https://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/seklit/JbKMG/1980/97.htm Onlinefassung])<br />
* [[Herbert Meier]]: ''Vorwort''. In: ''Christus oder Muhammed. Marienkalender-Geschichten von Karl May.'' Reprint der Karl-May-Gesellschaft. [[Hamburg]] [[1979]], S. 7–24. ([https://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/primlit/erzaehl/reise/marienk/index.htm Onlinefassung])<br />
* Ernst Seybold: ''Wie katholisch ist May in seinen Marienkalendergeschichten?'' In: ''[[Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft]]'' [[Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 44|Nr. 44]]/[[1980]], S. 26–30 ([https://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/seklit/m-kmg/044/index.htm Onlinefassung]), [[Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 45|Nr. 45]]/1980, S. 38–42 ([https://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/seklit/m-kmg/045/index.htm Onlinefassung]) und [[Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 46|Nr. 46]]/1980, S. 40–46 ([https://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/seklit/m-kmg/046/index.htm Onlinefassung]))<br />
* [[Gert Ueding]] (Hrsg.): ''[[Karl-May-Handbuch]]''. Verlag Königshausen & Neumann Würzburg ²[[2001]]. ISBN 3-8260-1813-3<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* Eintrag in der [http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Mays_Marienkalendergeschichten Wikipedia].<br />
* Eintrag in der [http://www.damaschke.de/kmg/seklit.php?id=B.07.01 Sekundärliteraturbibliografie der Karl-May-Gesellschaft].<br />
<br />
* Eintrag [http://de.wikipedia.org/wiki/Maria_(Mutter_Jesu) Maria] in der Wikipedia.<br />
* Eintrag [http://de.wikipedia.org/wiki/Marienverehrung Marienverehrung] in der Wikipedia.<br />
* Eintrag [http://de.wikipedia.org/wiki/Kalendarium#Volkskalender Volkskalender] in der Wikipedia.<br />
* Eintrag [http://de.wikipedia.org/wiki/Kalendergeschichte Kalendergeschichte] in der Wikipedia.<br />
<br />
{{Gelungen}}<br />
<br />
[[Kategorie:gelungene Artikel]]<br />
[[Kategorie:Christentum]]<br />
[[Kategorie:Marienkalendergeschichten| ]]<br />
[[Kategorie:Reiseerzählungen]]<br />
[[Kategorie:Orient]]</div>Tamarin