Nachsicht (Gedicht)

Aus Karl-May-Wiki
Version vom 17. Juni 2018, 15:17 Uhr von Tamarin (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „http://www.karl-may-gesellschaft.de“ durch „https://www.karl-may-gesellschaft.de“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Nachsicht ist ein Gedicht von Karl May.

Text[Bearbeiten]

          Nachsicht.
Denk oft zurück ins eigne Leben;
  Verlang von Andern nicht zu viel!
Du weißt, es führte dich dein Streben
  Auch nur so nach und nach ans Ziel.
Du hast den Schwachen gern zu schonen;
  Du wurdest doch wohl auch geschont.
Die Liebe wird bei ihm sich lohnen,
  Wie sie sich einst bei dir gelohnt.
Und bist du auch nicht ganz zufrieden
  Mit dem, was er für dich gemacht,
Wir Menschen sind ja so verschieden:
  Er hat es anders sich gedacht.
Du solltest dich darüber freuen,
  Daß er dir guten Willen zeigt.
Auch du hast Manches zu bereuen,
  Auch dir fiel wohl nicht Alles leicht.
Drum laß den Zorn nicht überfließen;
  Ueb immer Nachsicht, hab Geduld;
Denn, wenn dich Etwas will verdrießen,
  Bist du vielleicht auch selbst mit schuld.[1]

Textgeschichte[Bearbeiten]

Am 18. Dezember 1900 erschien ein Gedichtband Mays mit dem Titel Himmelsgedanken im Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld.[2] In dieser Ausgabe ist das Gedicht auf den Seiten 305 und 306 enthalten. Der auf der gegenüberliegenden Seite abgedruckte Aphorismus lautet:

Die Weltgeschichte ist zu neun Zehnteilen Kriegs- und Eroberungsgeschichte. Wenn sie einst in demselben Maße Geschichte einer friedlichen Entwickelung geworden ist, dann mag der Mensch beginnen, von Nächstenliebe zu sprechen, eher aber nicht![3]

aktuelle Ausgaben[Bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Himmelsgedanken, S. 305 f.
  2. Hainer Plaul/Gerhard Klußmeier: Illustrierte Karl-May-Bibliographie, S. 244.
  3. Karl May: Himmelsgedanken, S. 307.

Weblinks[Bearbeiten]