Nubien
Nubien ist das Gebiet im Einzugsbereich des Nil zwischen Assuan in Ägypten (1. Nilkatarakt) und Karima im Sudan (4. Nilkatarakt). Die Herleitung des Namens aus dem ägyptischen Wort nb.w (nab ̆w) bzw. koptisch nub (= Gold) ist umstritten. Gewöhnlich wird es in Unternubien (zwischen Assuan und Wadi Halfa, beim 2. Katarakt) und Obernubien (von Wadi Halfa bis Karima) eingeteilt. Hin und wieder wird das Gebiet zwischen Karima und Khartum als Südnubien bezeichnet. Nubien gilt als Schnittstelle zwischen dem eher dem Mittelmeerraum zuzurechnenden Ägypten und Schwarzafrika.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Jahre 1821 eroberten die Ägypter, mit modernen europäischen Waffen ausgerüstet, Nubien und Teile des südlich daran angrenzenden Weißen Nil.
1882 erhoben sich die sudanesischen Araber unter der Führung Muhammad Ahmads gegen die ägyptische Herrschaft und eroberten Khartum. Muhammad Ahmad betrachtete sich selbst als von Gott gesandter Mahdi, eine Art Messiasgestalt, weshalb diese Erhebung auch als Mahdi-Aufstand bezeichnet wird. Während der Eroberung Khartums kam der Gouverneur des Sudans, der in ägyptischen Diensten stehende britische General Charles George Gordon (Gordon Pascha), ums Leben. Der österreichische Gouverneur von Darfur, Rudolf Slatin Pascha, wurde gefangengenommen und konnte erst Jahre später entfliehen. 1898 eroberten britische Truppen von Ägypten aus Nubien zurück und schlugen die Mahdisten in der Schlacht von Omdurman bei Khartum. Um die Logistik für diesen Feldzug zu bewältigen, wurde die erste Eisenbahnlinie in Nubien entlang des Nil gebaut.
Sudan und damit auch Nubien kam in der Folgezeit nominell unter gemeinsame britisch-ägyptische Herrschaft (Kondominium); da die Briten aber auch in Ägypten selbst entscheidenden Einfluss ausübten, war Sudan de facto britische Kolonie.
bei Karl May
Nubien im Werk Karl Mays | |
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Die Liebe des Ulanen |
im Werk
- In Karl Mays Kolportageroman Die Liebe des Ulanen flieht der Baron Alban de Sainte-Marie nach der Ermordung seiner Gattin Bertha mit seinem Sohn Arthur nach Afrika. Er wandert nach Nubien und Mekka, wo er den Koran studiert.
- In der Erzählung Die Sklavenkarawane wird der deutsche Forscher Emil Schwarz in Nubien von Beduinen überfallen, die ihn im Auftrag von Abu el Mot ermorden wollen. Er kann sie gefangennehmen und bringt sie zum "Vater der Fünfhundert", dem Mudir von Faschodah.
- In der Mahdi-Trilogie ist Nubien, besonders die Nubische Wüste, ein Hauptschauplatz der Jagd des Ich-Erzählers (erst am Ende des 3. Bandes Kara Ben Nemsi genannt) und des Reïs Effendina nach dem Sklavenhändler Ibn Asl.
- In der Erzählung Leïlet besitzt der Ich-Erzähler ein "Buiruldu" des Khedive für seine Reisen durch Ägypten und Nubien.
- Im Illustrationstext Die beiden Kulledschi ist der Krughändler Selim Ben Nuba ein Nubier, der in Kairo wohnt.
im Leben
Das Bischari-Lager, das "sechs Reitstunden von Schellal in Nubien entfernt"[1] (nahe bei Assuan) liegt, wurde von Karl May am 6. Juni 1899 während seiner Orientreise besucht.
Anmerkungen
- ↑ Ekkehard Bartsch/Hans Wollschläger: Karl Mays Orientreise 1899/1900. In: In fernen Zonen, Karl Mays Weltreisen. Karl-May-Verlag, Bamberg/Radebeul 1999, ISBN 3-7802-0082-1, S. 72.
Weblinks
- Eintrag in Wikipedia.