Otto Denk

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Otto Denk

Dr. Viktor Martin Otto Denk (* 23. Juni 1853; † 9. Januar 1918) war von 1898 bis 1911 Redakteur beim Deutschen Hausschatz als Nachfolger von Heinrich Keiter.

Leben

Er arbeitete nach dem Abschluss des Schullehrerseminars in Straubing Volksschullehrer in Vilshofen, wo er während des Kulturkampfes entlassen wurde. Dort begann auch seine schriftstellerische Beschäftigung. 1872 wurde er Schriftleiter der „Katholischen Lehrerzeitung“ in Regensburg.

Ab 1873 war er in Rom als Lehrer am österreichischen Hospiz Collegio Teutonico di Santa Maria dell'Anima. Dann studierte er an den Universitäten Breslau und München (Philologie und Geschichte) und wurde zum Dr. phil. promoviert. Als Redakteur eines politischen Blattes erhielt er eine zweimonatige Gefängnisstrafe wegen Bismarck-Beleidigung und ging anschließend als Lehrer nach England, Frankreich und Italien.

Nach längeren Reisen war er seit 1888 Lehrer für neuere am Cassianeum in Donauwörth (bei Ludwig Auer) und nebenher Schriftleiter der Tageszeitung „Regensburger Anzeiger“, der Jugendzeitschrift „Efeuranken“ und von 1898 bis 1911 der Familienzeitschrift „Deutscher Hausschatz“. 1910 gründete er die katholische Monatsschrift „Der Aar“ und leitete sie bis 1913. Denk wurde zum königlichen bayerischen Rat ernannt.

Er war selbst schriftstellerisch tätig und veröffentlichte unter dem Pseudonym Otto von Schaching zahlreiche Erzählungen und Gedichte, u.a. "Der Teufel als Schulmeister" (1872), Oberammergau (1900), "Friedrich Pustet – Vater und Sohn" (1904) und posthum "Simba, der Suahili" (1919). Er betätigte sich auch als Übersetzer und veröffentlichte literatur- und sprachwissenschaftliche Studien. 1890 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der königlichen Akademie der Wissenschaften in Barcelona ernannt.

Otto Denk und Karl May

Am 19. September 1907 traf sich Karl May im Münchner Hotel Leinfelder mit Otto Denk. Dabei kam es – nach dem Kontaktabbruch 1898 – wieder zur Annäherung und May begann Ende 1907 mit der Veröffentlichung seines Der 'Mir von Dschinnistan.

Nachdem Carl Muth May und den Hausschatz gleichermaßen kritisiert hatte, begann beim Hausschatz eine vorsichtige Distanzierung zum Hausautoren. Otto Denk und die Leser des Hausschatzes übten zudem scharfe Kritik an der Arbeit Mays, der mit seinem Der 'Mir von Dschinnistan völlig neue literarische Wege beschritten hatte, die besonders den Redakteur Otto Denk völlig suspekt erschienen. May merkte es sofort und es kam zum Bruch, zumal auch die ständigen Eingriffe Denks in sein Manuskript mit entscheidend waren. Die Zusammenarbeit wurde 1909 beendet.

Es gibt zudem viele Hinweise, das Otto Denk Karl May zu keiner Zeit sehr gewogen war und die erneute Zusammenarbeit mit dem Hausschatz ab September 1907 wohl mehr der Initiative des Verlegers Karl Pustet zu verdanken war.

Otto Denk stand dem Gralsbund nahe (Gründer: Richard von Kralik). "Daraus mag sich auch seine Entscheidung erklären, acht Jahre nach Abbruch der Geschäftsbeziehungen zu May und gerade zu einem Zeitpunkt, zu dem auch im katholischen Lager über diesen Autor heftig gestritten wurde, erneut eine Arbeit von ihm im "Hausschatz" zu veröffentlichen."[1]

Anmerkungen

  1. Gerhard Klußmeier/Hainer Plaul. Karl May. Biographie in Dokumenten und Bildern. Hildesheim: Olms, 1992. S. 238.

Literatur

Informationen über Zeitgenossen Karl Mays finden Sie im Namensverzeichnis Karl May – Personen in seinem Leben von Volker Griese unter Mitwirkung von Wolfgang Sämmer.


Weblinks