Pfeilgift

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Als Pfeilgift werden Gifte bezeichnet, die zur Jagd auf Pfeilspitzen aufgetragen werden. Viele Gifte sind Lähmungsgifte, die in der Regel ohne gesundheitliche Auswirkungen mit der zubereiteten Nahrung aufgenommen werden können. Einige führen zu Herzstillstand oder inneren Blutungen.

Pflanzlich gewonnene Pfeilgifte sind beispielsweise die Curare-Arten aus Rinden und Blättern verschiedener südamerikanischer Lianen, das Antiarin aus dem Upasbaum, Strophanthin aus Strophanthusgewächsen, Protoveratrin und Germerin aus Veratrum sowie das Aconitin aus dem Eisenhut. Tierisch gewonnen Pfeilgifte stammen aus den Hautabsonderungen der Pfeilgiftfrösche, von Schlangen oder verschiedenen Pfeilgiftkäferlarven.

Für die Verwendung bei Karl May siehe Pfeilgift (Karl May).

Quellen zu Mays Zeiten

Meyers Konversationslexikon (4. Aufl.) schreibt:

Die noch jetzt in Asien und Amerika gebräuchlichen Pfeilgifte wurden zuerst durch Raleigh 1595 und Försch 1775 bekannt. Das Upas-Antiar (Pohon-Upas), welches auf den ostindischen Inseln aus dem Milchsaft des Antiar- oder Upasbaums (Antiaris toxicaria Lech.) bereitet wird, bildet eine schwarzbraun Latwerge, schmeckt äußerst bitter und scharf, bringt ein Gefühl von Erstarrung auf der Zunge und im Schlund, Konvulsionen, Diarrhöe und Erbrechen hervor und tötet nicht sehr schnell. Es enthält Antiarin, von welchem 1 mg einen Hund in 10-15 Minuten unter den gewaltsamsten Konvulsionen tötet. Das Upas-Tjoeté (Tieuté), Upas-Radja oder Tschettikgift ist das wässerige Extrakt der Wurzelrinde des aus Java und Borneo heimischen Strauchs Strychnos Tieuté Lech., schmeckt sehr bitter und enthält Strychnin, woraus sich die Symptome von Tetanus bei den durch dieses Gift Vergifteten erklären. Die vergifteten Pfeile werden aus Blasrohren geschossen.

Literatur

Ältere Literatur

Neuere Literatur

  • Louis Lewin: Die Pfeilgifte. Gerstenberg, Hildesheim 1984 (Reprint der Ausgabe von 1923). ISBN 3806720215
  • Hans Dieter Neuwinger: Afrikanische Arzneipflanzen und Jagdgifte. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbh, Stuttgart 1994. ISBN 3-8047-1314-9
  • Gerd Frank: Das Pfeilgift (Pohon) Upas bei Karl May und in der Literatur. In: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft 165/2010, S. 33 f.

Weblinks