Rückkehr zum Glauben (Gedicht)

Aus Karl-May-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Rückkehr zum Glauben ist ein Gedicht von Karl May.

Text

          Rückkehr zum Glauben.
Ich grüße dich. Du warst als heller Stern
  An meinem Himmel leuchtend aufgegangen.
Dein Licht, es zeigte mir den Weg zum Herrn,
  An dessen Thron der Engel Chöre klangen.
Ich folgte dir gehorsam, hoch beglückt
  Und ließ mir als dein dankbar staunend Eigen,
Dem Kreis der Erde mehr und mehr entrückt,
  Der Allmacht und der Liebe Wunder zeigen.
Ich grüße dich, wie ich dich einst gegrüßt
  An jedem Tag, den mir der Herr gegeben.
Vielleicht, vielleicht hab ich genug gebüßt
  Und darf nun wieder für und durch dich leben.
Ich konnte, was mich leise dir entzog,
  Mit meinem schwachen Auge nicht erkennen;
Nun aber weiß ich, daß es mich betrog,
  Und lasse mich nicht wieder von dir trennen.
Ich grüße dich. Du bringst die Klarheit mir,
  Und nun darf die Genesung ich erwarten.
Es schlägt mein Puls von Neuem auf zu dir,
  Und ich, ich lach der Zweifel, die mich narrten.
Ich grüße dich so froh, so dankerfüllt;
  Ich konnte irren, doch du mußtest siegen,
Und ob die Brandung hinter mir noch brüllt,
  Du warst der Anker – – ich bin ihr entstiegen.[1]

Textgeschichte

Am 18. Dezember 1900 erschien ein Gedichtband Mays mit dem Titel Himmelsgedanken im Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld.[2] In dieser Ausgabe ist das Gedicht auf den Seiten 164 und 165 enthalten. Der auf der folgenden Seite abgedruckte Aphorismus lautet:

Sonderbar, daß auch der Fehlerhafteste vom Andern verlangt, daß dieser gut sei![3]

Fremdvertonung

Wilhelm Hauser komponierte eine Melodie zu diesem Gedicht. Sie ist mit folgender Aufschrift versehen:

In
tiefster Verehrung
Frau Klara May
gewidmet zum 30.3.

Leider ist weder das Jahr der Komposition noch etwas Biographisches über Wilhelm Hauser bekannt. Der 30. März war sowohl der Hochzeitstag von Karl und Klara May (1903) als auch Karl Mays Todestag (1912). Wahrscheinlich ist die Melodie erst nach Karl Mays Tod entstanden.[4]

aktuelle Ausgaben

Anmerkungen

  1. Karl May: Himmelsgedanken, S. 164 f.
  2. Hainer Plaul/Gerhard Klußmeier: Illustrierte Karl-May-Bibliographie, S. 244.
  3. Karl May: Himmelsgedanken, S. 166.
  4. Kühne: Lieder und Vermischtes, S. 366. Faksimile der Komposition auf S. 367–373.

Literatur

Weblinks