Sam Barth

Aus Karl-May-Wiki
Version vom 18. Juni 2013, 12:26 Uhr von Tamarin (Diskussion | Beiträge) (→‎Sonstiges: Theoriefindung)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Werke mit
Sam Barth
KBN2.jpg Bild2.jpg OS19.jpg

Deutsche Herzen - Deutsche Helden

Sam Barth (r.) und die Gebrüder Snaker

Samuel Barth ist ein berühmter Westmann.

Er ist ein ehemaliger Knopfmachergeselle aus Herlasgrün im Vogtland und Oberst der Vereinigte-Staaten-Miliz.

Allgemeines[Bearbeiten]

Sam war ein kleiner aber außerordentlich dicker Kerl. Sein ganzer Anzug bestand aus einem einzigen Felle des grauen Bären, welches er sich selbst zurecht geschnitten und nach Indianersitte mit Hirschsehnen zusammen genäht hatte. Hose, Weste und Aermel hingen zusammen. Die Aermel bestanden ganz einfach aus dem Felle der Vorderpranken des Bären. Der Pelz ging nach Außen. Nur bei den Stiefeln, die er sich auch selbst gefertigt hatte, waren die Haare nach Innen gerichtet. Seine Kopfbedeckung bestand aus einer Mütze, welche er sich aus der Kopfhaut des Bären bereitet hatte. Um den dicken Bauch hatte er als Gürtel ein langes, fünffach geflochtenes Lasso geschlungen. In diesem steckte der Tomahawk und das Bowiemesser und daran hingen auch noch allerhand andere Sachen. Sein Gesicht beschreibt er selbst als dick, voll und roth, wie zwei geräucherte Schweineschinken, zwischen denen sich mein Näschen ausnimmt, wie das Schwanzstümpfchen eines coupierten Affenpintschers.

Sam ist wegen der unglücklichen Liebe zu Auguste Rothe, der er dadurch gedenkt, dass er sein Gewehr nach der Geliebten "Auguste" nennt, nach Amerika ausgewandert.

In Amerika[Bearbeiten]

Über Cincinnati und St. Louis kam er nach Santa Fé, wo er zunächst als Fuhrmann arbeitete. Dann wurde er Westläufer.

Er ist ein listiger, schlauer Kerl, der berühmt ist für seine Art, sich auszudrücken. Mitten im Urwald lernt er Jim und Tim Snaker kennen. Die drei sind alsbald unzertrennliche Gefährten, wobei Sam den Lehrmeister der beiden anderen abgibt. Sie erlauschen die Absicht des Roten Burkers, die Pflanzung von Wilkins zu überfallen, und können diese Tat vereiteln helfen.

Vier Jahre später trifft Sam Barth in der Wildnis seine Jugendliebe Auguste Rothe wieder, die inzwischen Witwe ist und mit ihrem Schwager und dessen Familie nach Amerika auswanderte. Die Auswanderer wurden vom Roten Burkers überfallen und ausgeraubt. Sam verhilft ihnen wieder zu ihrem Eigentum. Die alte Liebe zwischen Sam und Auguste flammt erneut auf, beide verloben sich miteinander. Am Silbersee trifft Sam Barth auf Oskar Steinbach. Er erkennt ihn zunächst nicht als Fürsten der Bleichgesichter, sondern behandelt ihn als Greenhorn. Mit ihm zusammen hilft Sam Barth, einen Angriff von Maricopas auf die Mission abzuwehren und mit ihnen Frieden zu schließen. Bis ins "Thal des Todes" verfolgt er dann (jetzt ebenso mit Vollbart wie Steinbach) als Steinbachs Begleiter Robin Walker und dessen Komplizen, an deren Gefangennahme er beteiligt ist.

In Sibirien[Bearbeiten]

Gebrochen russisch sprechend und mit einem Pass ausgerüstet, der eigenhändig vom Zaaren unterzeichnet (ist), ebenso von dem Großfürsten-Thronfolger, erscheint Sam mit Jim und Tim Snaker auf der Suche nach Banda und Georg von Adlerhorst als "Vorhut" Steinbachs im sibirischen Platowa. Er findet Georg schnell und befreit ihn aus dem Gefängnis. Dabei setzen sich die drei Westläufer mit zum Teil sehr rüden Mitteln (Teeren und Federn, Knutenhiebe) gegen die kriminellen örtlichen Machthaber, den Kreishauptmann Wassilai Rapnin (Saltikoff) und dessen Sohn, durch, die sie auch als Verbrecher entlarven können. Semawa befreit er aus ihrer Gefangenschaft bei Saltikoffs.

Am Mückenfluss dann hat Sam wesentlichen Anteil daran, dass die zweihundert, zunächst von Alexius Boroda geführten Verbannten, als Kosaken verkleidet ihre Flucht erfolgreich weiterführen können, da Sam in Platowa die Waffenkammer des Kreishauptmannes ausgeräumt und am Baikalsee den regulären Kosaken Uniformen und Pferde entwendet hat. Unter den Verbannten findet Sam seinen vor langen Jahren nach Russland ausgewanderten Bruder samt Familie wieder.

Als durch die Pelztierjagd und Goldsuche reich gewordener "Erbonkel" von Alexius Boroda stiftet er dessen Verlobung mit Mila Dobronitsch.

In Bad Wiesenstein[Bearbeiten]

Auch in Bad Wiesenstein taucht er als Beauftragter Steinbachs einige Zeit vor diesem auf - dieses Mal in feine weiße Wäsche gekleidet. Er leitet, allerdings jetzt stärker im Hintergrund bleibend, die Vereitelung der finsteren Pläne Ibrahim Paschas, Florins und Albin Schuberts und bereitet deren Gefangennahme vor: Er inszeniert die Flucht Florins und Bewachung durch Geheimpolizei sowie "Entführung" Tschitas und Zykymas samt "Mord" am Rest der "ganzen Bande" (Steinbach und Freunde), um Ibrahim und Florin auf deutschem Gebiet begangener Verbrechen zu überführen.

Sonstiges[Bearbeiten]

Wird Sam in Amerika von Oskar erst unangemessen grob behandelt, so erledigt er in Sibirien bereits als Vorkommando den Hauptteil der Arbeit und ist schließlich in Bad Wiesental der Hauptakteur.

In der bearbeiteten Ausgabe des Kolportageromans innerhalb der Gesammelten Werke, Band 62 und 63, wurde Sam Barth zu Sam Hawkens.

Herlasgrün ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Pöhl im Vogtland, ebenso wie der ehemals auch selbstständige Ort Barthmühle. Ob Karl May deshalb den Namen "Sam Barth" gewählt hat, ist nicht belegt, aber möglich.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.