Samara

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Samara
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Von Bagdad nach Stambul
Im Reiche des silbernen Löwen III

Spiralminarett in Samarra im Jahr 1821.jpg

Samarra (arabisch سامراء) ist eine Großstadt und Verwaltungssitz des gleichnamigen Distrikts in der Provinz Salah ad-Din im Irak. Sie liegt am Ostufer des Tigris, rund 50 Kilometer flussabwärts der Provinzhauptstadt Tikrit und rund 110 Kilometer flussaufwärts der irakischen Hauptstadt Bagdad.

Samarras Geschichte reicht weit in die Antike zurück und in der Frühzeit des Islam hatte es weitreichende Bedeutung als Sitz der Kalifen.

Im neunzehnten Jahrhundert jedoch wird es als zwar mit einer Stadtmauer befestigte, aber "elende Stadt" von kaum 1.000 Einwohnern beschrieben, deren einzige Bedeutung in den Gräbern des zehnten Imams Alī al-Hadi an-Naqi und des elften Imams Hasan al-Askarī lag, sowie in der Legende, dass der zwölfte Imam Muhammad al-Mahdi hier von der Erde verschwand. Dadurch wurden jährlich rund 10.000 schiitische Pilger aus Persien angezogen.[1]

Die Schreibweise des Namens in den Karten und Büchern des neunzehnten Jahrhunderts variiert; das heute übliche Samarra ist eher selten. Am häufigsten ist Samarrah, aber man findet auch Samara, Samarah oder Ssamara.


im Werk Karl Mays

Route von Bagdad über Samara nach Damaskus

Orientyklus

In "Von Bagdad nach Stambul", dem dritten Band des Orientzyklus wird die Stadt zweimal erwähnt; beim ersten Mal als Samarra innerhalb der Beschreibung Bagdads.[2]

Später dann wollen Kara Ben Nemsi und Halef von Bagdad aus zu den Haddedihn und reiten dabei über Samara:

Nachdem wir uns in Bagdad gehörig erholt und mit dem Nötigen versehen hatten, reisten wir ab und ließen nur für etwaige Anfragen die Nachricht zurück, wo wir zu finden seien. Wir ritten über Samara nach Tekrit und bogen dann nach West zum Thathar ab, um den Stämmen zu entgehen, mit denen wir früher im Thale der Stufen feindlich zusammengekommen waren, und trafen eine Tagreise vor den berühmten Ruinen von El Hather zwei Männer, welche uns sagten, daß die Schammar sich von ihren gewöhnlichen Weideplätzen nach Südwest gegen El Deïr am Euphrat gezogen hätten, um den fortgesetzten Feindseligkeiten des Gouverneur von Mossul auszuweichen. Dort langten wir, ohne irgend eine Unterbrechung unserer Reise erlitten zu haben, glücklich an.[3]

Dass May zwei unterschiedliche Schreibweisen verwendet, ist kein Zufall. Bei der allgemeinen Beschreibung von Städten wie Bagdad stützt er sich eher auf von Schweiger-Lerchenfeld, so auch hier.[4] Dabei hat er die Schreibweise "Samarra" übernommen.

Wenn es dagegen um die Beschreibung der Reiseroute geht, greift er regelmäßig auf Reisebeschreibungen zurück. In diesem Fall konnte er bei Rich[5] fündig werden, dessen Werk er ebenfalls besessen hat. Hier wird der Name "Samara" geschrieben.

Im Reiche des silbernen Löwen III

In "Im Reiche des silbernen Löwen III" findet in Samara keine Handlung statt; es wird von Kara Ben Nemsi nur genannt, um die Lage des Ortes Qalat el Aschig[6] am gegenüberliegenden rechten Tigrisufer zu beschreiben.[7]

Anmerkungen

  1. Jones, Felix: Journal of a Steam Trip to the north of Baghdad. In: Journal of the Asiatic Society of Bengal, Vol. XVI Part I J. Thomas, Calcutta 1847,S. 312
  2. Karl May: Von Bagdad nach Stambul Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld, Freiburg 1892, S. 301.
  3. Karl May: Von Bagdad nach Stambul Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld, Freiburg 1892, S. 354.
  4. von Schweiger-Lerchenfeld, Amand: Der Orient A. Hartleben, Wien / Pest / Leipzig 1882, S. 353.
    Inventar-Nr. KM0472 in Karl Mays Bibliothek.
  5. Rich, Claudius James: Reise nach Kurdistan und dem alten Ninive, nebst dem Bericht einer Reise den Tigris entlang nach Bagdad, und eines Besuchs von Schiras und Persepolis. In: Lewald, August (Hrg.): Atlas zur Kunde fremder Welttheile. Fünfter Band. Literatur-Comptoir, Stuttgart 1837, S. 49.
    Inventar-Nr. KM0477 in Karl Mays Bibliothek.
  6. Qaryat al ‘Āshiq am Westufer des Tigris
  7. Karl May: Im Reiche des silbernen Löwen – 3. Band.Karl May’s gesammelte Reiseerzählungen, Band XXVIII. Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld, Freiburg 1892, S. 273.

Weblinks