Schech el dschemali (Sklavenkarawane)

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Schech el dschemali (Sklavenkarawane)
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Die Sklavenkarawane

Der Schech flucht über Emil Schwarz.

Der Schech el dschemali ist ein Homr-Araber und Befehlshaber einer kleinen Karawane, die den Naturforscher Emil Schwarz durch die Wüste nach Faschodah bringen soll.

Die Karawane war nicht groß. Sie bestand aus nur sechs Personen mit ebenso vielen Reit- und fünf Lastkamelen. Fünf von den Männern waren Homr-Araber, welche als sehr bigotte Muselmänner bekannt sind. Daß dieser Ruf ein wohlverdienter sei, zeigte sich jetzt nach dem Gebete; denn, als die fünf sich erhoben hatten und sich zu ihren Tieren begaben, murmelte der Schech den andern leise zu:
"Allah jenahrl el kelb, el nusrani - Gott verderbe den Hund, den Christen!"
Dabei warf er einen verborgenen, bösen Blick auf den sechsten Mann, welcher hart am Felsen saß und damit beschäftigt war, einen kleinen Vogel auszubalgen.

Tatsächlich plant der Schech, Schwarz zu töten und zu berauben. Da ihm dies bald wegen dessen Wachsamkeit zu gefährlich erscheint, verbündet er sich mit der Raubkarawane von Abu el Mot. Schwarz kann mit Hilfe seiner Begleiter Hadschi Ali und Istvan Uszkar sowohl diesen Anschlag vereiteln als auch einen Löwen töten. Der Schech, der die Haut des Löwen beansprucht, wird von Schwarz abgewiesen, seiner üblen Absichten überführt und als Gefangener zum Mudir von Faschodah, Ali Effendi Abu Hamsah Miah ("Vater der Fünfhundert"), durch ein feindliches Schilluk-Dorf, gebracht. Dieser verurteilt ihn zu den berüchtigten 500 Stockschlägen, die er wegen der Verstocktheit des Schech auf 600 und dann sogar 700 – und damit zur sicheren Todesstrafe – umwandelt.

"Das wage nicht!" schrie der Schech auf. "Sechshundert kann kein Mensch aushalten. Du würdest mich töten. Denke an die Blutrache! Die Krieger meines Stammes würden die Schmach mit deinem Leben sühnen!"
"So mögen sie vorher erfahren, daß ich auch Abu sabah miah, der Vater der Siebenhundert sein kann. Gebt ihm also siebenhundert, und für jedes Wort, welches er noch spricht, soll er einhundert mehr bekommen!"
Das war in einem so bestimmten Ton gesprochen, daß der Schech den Mund nicht wieder zu öffnen wagte. Er wurde von den Kawassen fortgeschafft, und bald hörte man sein Geschrei erschallen.[1]

Seine Homr-Araber werden zu 500 Stockschlägen verurteilt; ob sie alle daran sterben, bleibt offen.

Anmerkungen

  1. Karl May: Die Sklavenkarawane. In: Der Gute Kamerad, Verlag Wilhelm Spemann, Stuttgart 1889/90, 2. Kapitel, S. 145.

siehe auch

Schech el dschemali

Literatur

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.