Schlesien

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Schlesien (schlesisch Schläsing, schlonsakisch Ślůnsk, polnisch Śląsk, tschechisch Slezsko, lat. und engl. Silesia) ist eine Region im östlichen Teil Mitteleuropas beiderseits des Ober- und Mittellaufs der Oder, die hier die ausgedehnte Schlesische Tiefebene durchströmt. Im Süden erstreckt sich Schlesien entlang der Sudeten, dem Hauptgebirge Schlesiens, und der Beskiden und grenzt an Böhmen und Mähren, im Westen und Nordwesten an Ober- und Niederlausitz sowie das Land Lebus, schließlich im Norden und Osten an Groß- und Kleinpolen.

Im Riesengebirge liegt die Schneekoppe, mit 1.602 m über dem Meeresspiegel die höchste Erhebung Schlesiens. Die Großstadt Breslau ist als bedeutendste schlesische Stadt traditionelle Metropole der Region.

19. Jahrhundert[Bearbeiten]

Seit 1742 (Erster Schlesischer Krieg) gehörte das Herzogtum Schlesien und seit 1815 als Provinz Schlesien zu Preußen und war ab der Gründung des Deutschen Reiches 1871 der südöstlichste Landesteil desselben.

Die historische Grafschaft Glatz in den Sudeten an der Grenze zu Böhmen gelangte erst mit dem Hubertusburger Frieden 1763 (Dritter Schlesischer Krieg) an Schlesien und ist mit ihrer Hauptstadt Kłodzko (Glatz) heute ein Teil der Woiwodschaft Niederschlesien.

Ein kleinerer Teil Schlesiens blieb als Österreichisch-Schlesien bis 1918 Bestandteil der Österreichisch-Ungarischen Monarchie.

Nach dem Wiener Kongress von 1815 entstand der konföderativ organisierte Deutsche Bund als Nachfolger des 1806 aufgelösten Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, dem sowohl Österreich als auch Preußen angehörten. Nach der Auflösung des Deutschen Bundes 1866 und Bildung des Norddeutschen Bundes 1867 sowie des Deutschen Reiches 1871 wurde nur Preußisch Schlesien Bestandteil des deutschen Nationalstaates.

In der Zeit des Kaiserreichs waren in Schlesien die deutsche und die polnische bzw. die schlesische Sprache verbreitet, in Niederschlesien wurde in der Regel deutsch gesprochen, in Oberschlesien war die Bevölkerung zweisprachig (Deutsch und Schlesisch).

Bei den Reichstagswahlen Ende des 19. Jahrhunderts wählten die Oberschlesier mehrheitlich das katholische Zentrum. Die Niederschlesier wählten zunächst überwiegend die Partei der "Deutsch Freisinnigen", später zunehmend die SPD. Mit der beginnenden Industrialisierung wurde Oberschlesien mit seinen Steinkohlebergwerken neben dem Ruhrgebiet zu einer der wirtschaftlich wichtigsten Regionen des Deutschen Reiches.

Karl May und Schlesien[Bearbeiten]

Im Frühjahr und Sommer 1907 unternimmt Karl May in Begleitung seiner Frau Klara May eine Kur- und Erholungsreise nach Schlesien und ins Riesengebirge. Man besucht auch das Geburtshaus von Gerhart Hauptmann. Eindrücke dieser Reise sind in Karl Mays 1908 erschienener symbolischer Reiseerzählung Abdahn Effendi gespiegelt.[1]

Sir John Retcliffe, Edmund Lesser, Johann von Dallwitz, Paul Keller, Marie Sauer und Max Czopka wurden in Schlesien geboren; die Familie von Leo Hofrichter stammte aus der Gegend. Auch die Schauspieler Helmuth Kionka, Fred Raupach und Georg Thomalla waren Schlesier. Blücher starb hier.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Vgl. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 340.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

  • Der vollständige Eintrag in der großen Wikipedia.