Schutzengel

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Ein Schutzengel ist ein einem einzelnen Menschen als persönlicher Beistand zur Seite gestelltes Geist-Wesen (Engel).

Schutzengel im Christentum[Bearbeiten]

"Schutzengel" als Wandbilddruck

In der Römisch-Katholischen Kirche glaubt man an Schutzengel, wobei sie kein zentraler Glaubensinhalt sind. Theologisch begründet die Bibel-Stelle Matthäus 18,10 ihre Existenz:

Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters.

Daraus wird geschlossen, dass jeder Mensch einen solchen (Schutz-)Engel hat. Vieles im Glauben an Schutzengel geht wohl auch auf die Nordische Mythologie zurück, in der Schutzgeister gang und gäbe waren.

Im populären Wandschmuck waren ab dem ausgehenden 19. Jahrhundert Schutzengelbilder sehr beliebt.

Spiritismus und Schutzengel[Bearbeiten]

Im 18. Jahrhundert machte Emanuel Swedenborg den später auch vom Spiritismus adaptierten Gedanken populär, dass die Verstorbenen im Jenseits nicht nur ihren Charakter völlig beibehielten - jedenfalls in der ersten Zeit nach dem Tode -, sondern auch zur Erde zurückkehrten, um dort den noch Lebenden beizustehen. Der Glaube an Schutzengel ist bis heute weit verbreitet geblieben.

Schutzengel bei Karl May[Bearbeiten]

in den Kolportageromanen[Bearbeiten]

In den Kolportageromanen spielen häufig Gedichte über Schutzengel eine Rolle, wobei hier natürlich nicht klar ist, ob die Protagonisten des Werks an Schutzengel glauben oder sich hier Mays eigene Meinung wiederspiegelt. Es sind aber teilweise Fälle, in denen "Spiegelungen" Mays, also Figuren, von denen die Forschung glaubt, May hätte ihnen autobiografische Züge gegeben, die sich mit dem Schutzengelmotiv beschäftigen.

Der Lehrer Max Walther hat im Roman "Der Weg zum Glück" ein Stück mit dem Titel »Der Schutzgeist, Drama in vier Aufzügen« verfasst, aus dem König Ludwig rezitiert. Auch Robert Bertram und Karl von Zimmermann schrieben oder zitieren Schutzengelgedichte.

im Spätwerk[Bearbeiten]

Im Spätwerk Karl Mays erscheinen die Schutzengel recht häufig, was auch mit Mays damaligem Interesse am Spiritismus zusammenhängen mag. So gibt es in den "Himmelsgedanken" ein Gedicht (Nr. 67), das "Meinem Schutzengel" heißt. (Und das Gedicht Leitung derselben Sammlung wurde - so Karl May [1899?] an seine Frau Emma - von Friedrich Schiller per Geisterkontakt diktiert[1].)

Im ersten Band von "Ardistan und Dschinnistan" (1907) weisen die von den verschiedenen Mirs von Dschinnistan in der Wüste Ardistans errichteten Brunnen Engelsgestalt auf, sind also eine Art Stein gewordener Schutzengel. Des weiteren beschließen Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar, dem Dschirbani als Schutzengel zu dienen. Wie so vieles geht auch dieser Gedankenstrang im zweiten Band völlig verloren.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl-May-Chronik II, S. 243f

Weblinks[Bearbeiten]