Seelenverkäufer

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Seelenverkäufer (Zettelverkäufer), in Holland Personen, welche Matrosen oder Soldaten zum Dienst für die Kolonien anwarben, sie bis zur Abfahrt der Schiffe unterhielten und dann einen Schuldbrief (Transportzettel) auf 150 Gulden bekamen, welche, wenn der Verkaufte am Leben blieb, diesem vom Lohn abgezogen und dem S. ausgezahlt wurden. Diese Transportzettel pflegten die Seelenverkäufer an Kapitalisten für einen niedrigern Preis abzusetzen, wogegen diese das Risiko des möglichen Verlustes übernahmen. Allgemein nennt man so jemand, der einen Menschen für Geld in die Gewalt eines andern gibt, auch einen Sklavenhändler; ferner bezeichnet man damit ein sehr kleines, schlecht gebautes Schiff.[1]

Ein Seelenverkäufer ist auch ein nicht mehr voll seetüchtiges Wasserfahrzeug, das in naher Zukunft dem Untergang geweiht zu sein scheint, und das die „Seelen“ der Passagiere und Besatzungsmitglieder „verkauft“.

Sonstiges[Bearbeiten]

Karl Mays Erzählung Unter den Werbern erschien 1880 unter dem Titel Die Seelenverkäufer. Als der Text 1921 in Band 42 der Gesammelten Werke aufgenommen wurde, nannte man ihn wieder Seelenverkäufer.

Anmerkung[Bearbeiten]

  1. Meyers Konversationslexikon. Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892, Band 14.