Takaleh

Aus Karl-May-Wiki
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Takaleh
Elbsandsteingebirge.jpg

Im Lande des Mahdi II

Die Takaleh sind ein am Weißen Nil im Sudan lebender Stamm. Der Takaleh-Krieger Schedid ist in Karl Mays Roman "Im Lande des Mahdi" mit einer Sklavenkarawane unterwegs. Sogar seine Frau und zwei seiner Töchter will er verkaufen. Der Ich-Erzähler und sein Gefährte Ben Nil treffen auf die Karawane beim Nid en Nil, einer stets wasserführenden Senke in der Wüste.

"Und eine Sklavenkarawane am weißen Nile, welche von Nord nach Süd zieht, das wäre jedenfalls höchst sonderbar. Die entgegengesetzte Richtung ist die gewöhnliche: die Sklavenjäger holen ihre Ware aus dem Süden und schaffen sie nordwärts."
"Was für ein Land liegt denn in der Gegend, aus welcher diese Leute zu kommen scheinen?"
"Das Land der Takaleh. Doch warte! Bei der Nennung dieses Namens fällt mir ein, daß die Takaleh, trotzdem sie Muhammedaner sind, die verwerfliche Gewohnheit haben, ihre Kinder zu verkaufen."
"Allah! Welch eine Sünde und welch eine Schande! Wer wird seinen Sohn oder seine Tochter um Geld verschachern! Diese Takaleh sind gewiß Neger!"
"Sie sind nicht ganz schwarz, und man darf sie nicht etwa für tiefstehende und unbefähigte Menschen halten. Als Aegypten den Sudan eroberte, haben die Takaleh am längsten widerstanden. Sie sind tapfere Krieger und durch den Kampf mit den Aegyptern sehr berühmt geworden. Das Land Takaleh zeichnet sich aus durch seine reichen Kupferminen und durch die Gastfreundschaft, welche seine Bewohner gegen jeden Fremden, welcher bei ihnen einkehrt, üben. Dies letztere darf aber nicht dazu verleiten, ihnen außerhalb der Gastverhältnisse eine allzu große Freundlichkeit zuzutrauen. Sie stehen unter einem Mek (* Von arab. Melek - König.), welcher das Recht hat, diejenigen Unterthanen, welche ihm nicht gehorchen oder ihm sonst aus irgend einem Grunde mißliebig geworden sind, als Sklaven zu verkaufen. Kriegsgefangene können auch, wenn sie nicht, wie der alte Gebrauch vorschreibt, alle niedergemetzelt werden, verkauft werden."[1]

Es gelingt den beiden Gefährten, den Mahdi-Boten Amr el Makschef zu fangen, den Kaufmann Hafid Sichar zu befreien und Schedid und seine Helfer, die auch ein Gruppe von Händlern ermordet haben, gefangenzunehmen. Die Takaleh werden dem Mudir von Faschodah, dem "Vater der Fünfhundert", übergeben und zur Bastonade verurteilt.

Anmerkungen

  1. Karl May: Im Lande des Mahdi II. In: Deutscher Hausschatz 1892/93, 4. Kap., S. 360.