Theater im Bunker Mödling

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Das Theater im Bunker in Mödling (Niederösterreich) ist die Sommerspielstätte des Stadttheaters Mödling. Gegründet wurde das Theater 1999 von Bruno Max, dem Intendanten des Stadttheaters. Die ab 1941 in den Felsen getriebenen Stollenanlagen eines ehemaligen Luftschutzbunkers aus dem Zweiten Weltkrieg wurden als Stationentheater adaptiert. Das Publikum durchwandert in Kleingruppen die beinahe einen Kilometer langen, verwinkelten und verzweigten Gänge, während an verschiedenen Stationen des Stollenlabyrinths von Schauspielern Szenen gespielt werden und jedes Jahr neue Rauminstallationen zu entdecken sind.

Dadurch, dass im Normalfall an jedem Spielabend bis zu zwölf Besuchergruppen in den Bunker Einlass finden, umfasst das Ensemble bei jeder Produktion im Schnitt etwa 60 Mitwirkende, deren Szenen jeweils meist nicht länger als 5 bis 10 Minuten dauern und dafür zwölfmal am Abend wiederholt werden. Größere bzw. durchgehende Rollen sind aus logistischen Gründen dagegen mit mehreren Darstellern parallel oder nacheinander besetzt.

Üblicherweise gibt es jeden Sommer eine neue Produktion, erfolgreiche Aufführungen werden manchmal auch zwei Jahre hintereinander gezeigt.

Es sind hauptsächlich drei Themenkreise, die hier theatralisch bearbeitet werden. Einerseits Collagen zu bestimmten Grundthemen, oft passend zum Ambiente mit schrägem, unheimlich-mythischem oder auch historischem Background - darunter waren Abende zur Erotik der Jahrhundertwende (Professor Freud erfindet den Sex, 2002), zu Engeln (Angels All Over, 2006), den Sieben Todsünden (Seven Sins, 2007), Aliens (Alles. Außer. Irdisch, 2008) oder Höllenvorstellungen diverser Zeiten und Kulturen (Inferno. Nachrichten aus der Hölle, 2014/15). Andererseits passende Vorlagen aus der Weltliteratur, die sich zur Adaption als Stationentheater eignen - darunter Grimms Märchen (1999), Alice nach Lewis Carroll (2004), Die letzten Tage der Menschheit von Karl Kraus (2005) und Peer Gynt von Henrik Ibsen (2013). Der dritte Themenkreis sind Biografien von Schriftstellern, durchsetzt mit oft visionenhaft auftauchenden Passagen aus ihren Werken - hier wurden bereits gewürdigt Franz Kafka (2000), Johann Nestroy (2001), Ferdinand Raimund (2009), Edgar Allan Poe (2011/12) und E.T.A. Hoffmann (2016/17).

Das Theater im Bunker und Karl May

2018 hatte hier Karl Maybe. Mit Schmetterhand und Silberbüchse Premiere, eine theatralische Reise durch Biographie und Werke von Karl May, zusammengestellt und dramatisiert nach Originalzitaten, Erinnerungen, Briefen, Werkausschnitten und anderen authentischen Quellen.

Im Sommer 2019 wurde die Produktion, mit Umbesetzungen in einigen Rollen, ansonsten jedoch in unveränderter Form, wiederaufgenommen.

Literatur

  • Margareta Mirwald, Karlheinz Pilcz und Leo Tichat: Immer wenn der Kuckuck schrie: Innenansichten eines Krieges. Zur Geschichte des Mödlinger Bunkers. Verlag Novum Publishing, 2005.

Weblinks