Totempfahl (Exponat)

Aus Karl-May-Wiki
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Eingang der Villa Bärenfett heute
Foto aus dem Karl-May-Jahrbuch 1932

Auf dem Gelände des Karl-May-Museums in Radebeul befinden sich mehrere Totempfähle.

Hermann Dengler beschreibt sie so:

  • 1. Kat. Nr. 1174. Haida. Modern. Die zum Teil undeutlichen Figuren wiesen auf stark geschwundene Kenntnis der Symbolik. Nicht geglättet, aber bemalt. Von oben nach unten: Bär (?) mit Fisch (Heilbutt?) in den Vorderpranken. Darunter Adler mit Schwertwal zwischen den Flügeln (beide Figuren deutlich symbolisiert!) dann menschengesichtiges Ungeheuer mit froschähnlichen Figuren im Rachen. Unterste Figur: Frosch.Die beigegebene Erklärung eines Tlingit-Indianers ist unrichtig und unbrauchbar; der Mann hat offenbar aus seiner Stammesmythologie bedenkenlos diesen Pfahl zu erklären versucht.Höhe: 3,68m.
  • 2. Kat. Nr. 553. Haida (?). Modern. Oben: Adler, als Zeichen, daß der Indianer, der das Original in Auftrag gab, zur Adlersippe gehörte. Darunter Mann, einen Frosch umklammernd. Dann eine verschwommene Figur, die als Bär (?) gedeutet werden kann. Darunter Kranich oder Rabe. Unterste Figur: Mann, einen Schwertwal umklammernd. Vielleicht nachlässig gearbeitetes Modell eines Spottpfahles. Höhe: 1,40 m.
  • 3. Kat. Nr. 728. Haida. Modell. Alt, mit gut ausgeprägter Symbolik. Oberste und zweite Figur: Falke (Kennzeichen: Stark gebogener, mit der Spitze zwischen die Lippen reichender Schnabel). Untere Figur: Rabe (Kennzeichen: Starker, fast gerader Schnabel.Höhe: 66,7 cm.
  • 4. Kat. Nr. 729. Haida? Modernes Modell, degenerierte Fremdenindustrie. Oben: Bär mit Frosch in den Armen. Mitte: Frosch (?). Unten: Schwertwal (es fehlt das Kennzeichen, die große Rückenflosse, die Figur ist aber durch die Farben bestimmbar). Höhe: 56,3 cm.
  • 5. Kat. Nr. 731.Haida? Kwakiutl? Alt, sorgfältig gearbeitet, aber schon entartet, wie der Mangel an deutlichen Kennzeichen beweist. Oben: Bär. Darunter Rabe. Dann wieder Bär (?) Darunter tiergestaltige Bärenfigur mit Augenpaar auf dem Bauch. Ganz unten: Menschengesicht. Vielleicht später oder von einemUnberufenen gearbeitetes Modell eines Pfahles, bei dessen Errichtung ein Sklave geopfert wurde, wie die unterste Figur andeutet. Höhe: 77 cm.6. Kat. Nr. 1149. Haida? Kwakiutl? Tsimshian? Moderne, sinnlos durcheinander geschobene Figuren zeigende Schnitzerei, mit Vogelköpfen, Fisch, Wolf-Ungeheuer und Menschenfiguren. Mit großer Sorgfalt ausgeführt, aber infolge mangelnder Kennzeichen gänzlich undeutbar. Höhe: 49,5 cm.

Der größte Totempfahl steht neben dem Eingang der Villa Bärenfett.

2017 wurde von dem indigenen Künstler Ed Bryant ein weiterer Totempfahl geschnitzt und anschließend auf dem Museumsgelände aufgestellt, in den auch das Gesicht Karl Mays eingearbeitet wurde.

Literatur