Untersee-Teufel: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Untersee-Teufel. Phantastischer Roman von Knut Larsen''' ist ein posthum veröffentlichter Roman von [[Robert Kraft]],der [[1918]] im Verlag [[Haupt & Hammon]] erschien.
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'''Untersee-Teufel. Phantastischer Roman von Knut Larsen''' ist ein posthum veröffentlichter Roman von [[Robert Kraft]], der [[1918]] im Verlag [[Haupt & Hammon]] erschien.
  
 
== Inhalt ==
 
== Inhalt ==

Version vom 13. April 2021, 17:23 Uhr

Untersee-Teufel. Phantastischer Roman von Knut Larsen ist ein posthum veröffentlichter Roman von Robert Kraft, der 1918 im Verlag Haupt & Hammon erschien.

Inhalt

Anzeige vom 18. September 1918 im Börsenblatt.

Knut Larsen heuert unter Kapitän Düwel auf der "Angela" als zweiter Steuermann an. Zur Besatzung gehört unter anderem der geheimnisvolle erste Steuermann, Mr. Rugby, Deutscher von Geburt, der offenbar dem Hochadel entstammt, aber amerikanischer Staatsbürger ist. Er hat ein Gelübde abgelegt, nie mehr deutsche Boden zu betreten. Der schwarze Schiffskoch Ahasver besitzt übersinnliche Fähigkeiten und kann über tausende Kilometer hinweg in telepathischen Kontakt mit anderen Menschen treten. Während der Fahrten in südlichen Gewässern bricht der 1. Weltkrieg aus und die "Angela" wird von einem englischen Kriegsschiff aufgebracht und versenkt. Kapitän Düwel und seine Besatzung werden gefangengenommen und dann an einen englischen Frachter, die "Wasserhexe" übergeben. Kapitän Buller lässt die Gefangenen unter unwürdigen Bedingungen in Viehboxen anketten, doch diesen gelingt es mit Hilfe des Schiffskochs der "Wasserhexe", der mit falscher englischer Identität angeheuert hatte, die englische Besatzung mit Drogen zu betäuben und sich dann zu befreien. Da die "Wasserhexe" nicht genügend Kohlen Bord führt, um nach Deutschland zurückzukehren, beschließen Düwel und seine Crew als Piraten am Krieg teilzunehmen. Nur kurze Zeit nach diesem Entschluss gelangen sie zudem in den Besitz eines im Meer treibenden modernen U-Bootes, das die Engländer von einem amerikanischen Erfinder abgekauft hatten, dessen Crew aber bei einem Unfall mit Kohlensäure ums Leben gekommen war. Die Untersee-Teufel richten sich auf einer einsam gelegenen Südseeinsel eine geheime Basis, Düwelsland genannt, ein und ziehen von hier aus in den Kampf gegen England, Frankreich und Japan. Während der "Seedrache" aufbricht, um englischen Schiffen aufzulauern und nach Möglichkeit deutsche Kriegsgefangene zu befreien, hält Knut Larsen mit vier Matrosen auf Düwelsland die Stellung. Während einer stürmischen Nacht wird er mitsamt dem Wachhäuschen aufs Meer hinausgeweht und strandet auf einer einsamen Klippe im Meer. Er wird von Franzosen gerettet und als Kriegsgefangener nach Nuku Hiva gebracht, wo ihm als einzigem Gefangenen der Kolonie eine gute Behandlung widerfährt. Das Regiment in Taiohae führt allerdings weniger der Gouverneur als vielmehr dessen Tochter Lilly. Kapitän Düwel und Mr. Rugby gelingt es, mittels Ahasver telepathischen Kontakt zum gefangenen Larsen herzustellen, wobei Lilly als Medium dienen muss. Nachdem die Teufelscrew auf diese Weise erfahren hat, dass Larsen noch lebt und wo er sich befindet, bricht der "Seedrache" nach Nuku Hiva auf. Nachdem Taiohae beschossen und mehrere englische Schiffe versenkt wurden, wird Larsen von den Franzosen freigegeben. Die deutsche Besatzung von Düwelsland hat sich unterdessen stark vergrößert, da Kapitän Düwel und seine Crew viele Kriegsgefangene befreien und mehrere englische Schiffe kapern konnten, und es herrscht nun der Wunsch vor, das Piratenleben aufzugeben und sich den deutschen Truppen anzuschließen. Larsen begibt sich nach Yokohama, um dort – als Engländer getarnt – zu erfahren, ob und wo sich deutsche Kriegsschiffe in der Nähe befinden. Schließlich kommt die Besatzung von Düwelsland in Kontakt mit einem deutschen Schiff und kann sich der Marine anschließen.

Hintergrund

Ausschnitt aus einer Anzeige aus dem Jahr 1919, die den Verfasser enthüllt.

Robert Kraft plante, unter dem Pseudonym Knut Larsen eine Reihe von Romanen zu schreiben und erst nach deren Erfolg das Pseudonym zu lüften. Er verstarb aber während der Arbeit an dem ersten Werk. Der Roman wurde posthum unter Pseudonym veröffentlicht. Haupt & Hammon gab aber in Anzeigen im Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel aber bald den Namen des Verfassers bekannt.

Ursprünglich sollte das U-Boot am Ende des Romans sinken, aber so, das es für eine spätere Fortsetzung wieder gehoben werden konnte. Kraft hat den Roman mit großer Wahrscheinlichkeit vor seinem Tod nicht mehr beenden können. Es wird gemutmaßt, dass der Schluss von Johannes Jühling verfasst wurde.

Editionsgeschichte

Der Roman erschien 1918 unter dem Pseudonym Knut Larsen im Verlag Haupt & Hammon. Die Ankündigung als Neuheit im Börsenblatt erschien am 10. September. Ein Nachdruck in acht Heften wurde 2004 von Hobby-Nostalgie-Druck herausgegeben..[1] Bei OLMS erschien 2017 ein Reprint mit einem Nachwort von Christoph F. Lorenz.

Anmerkungen

  1. Thomas Braatz: Robert Kraft. Umfassende, reich illustrierte Bibliographie zum 100. Todestag, Leipzig & Wien, 2016, S. 806 ff.