Viktory

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Viktory ist in Karl Mays Erzählung Im "wilden Westen" Nordamerika's das Pferd des Detektivs Fred Walker, genannt der Dicke Walker. Es ist auf seinen Herrn fixiert, lässt ihn nie im Stich und wirft jeden anderen Reiter umgehend ab.

Er trat an den Wagen, in welchem sich sein Pferd befand, und ließ sich denselben öffnen. Das Terrain eignete sich nicht im mindesten zum Ausladen eines Pferdes, und es war auch kein Apparat dazu vorhanden; aber es ging ganz anders, als ich dachte.
»Viktory, come on!«
Auf diesen Ruf des Jägers steckte das alte Tier zuerst seinen Kopf heraus, um sich das Terrain anzusehen, legte bedenklich die langen Ohren nach hinten und sprang dann mit einem einzigen, wirklich verwegenen Satze heraus auf den Damm. Sämtliche Anwesende, welche bei diesem Sprunge zugegen waren, klatschten Beifall. Das Tier schien dies zu verstehen; es wedelte mit dem Schwanze und stieß ein lautes Wiehern aus.
Dieses Pferd sah gar nicht so aus, als wenn es seinen Namen Viktory, Sieger, mit nur der allergeringsten Spur von Recht trage. Es war ein dürrer, hochbeiniger Fuchs, der sicherlich bereits zwanzig Jahre zählte. Die Mähne war ihm ganz abhanden gekommen; der Schwanz zeigte nur noch einige ganz dürre Haarsträhnen, und die Ohren sahen aus wie zwei Kaninchenlöffel im Superlativ. Dennoch hatte ich alle Achtung vor dem Tiere, zumal da ich sah, daß es ausschlug und biß, als einer der Männer vertraulich nach ihm langte. Viktory hatte, wie man sieht, große Aehnlichkeit mit der alten Tony meines guten Sans-ear. Er war gesattelt und gezäumt. Fred bestieg ihn und sprengte den steilen Damm hinab, [...][1]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Im "wilden Westen" Nordamerika's. In: Feierstunden im häuslichen Kreise, Verlag Heinrich Theissing, Köln 1882, S. 327 f.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen über Tiere im Werk Karl Mays finden Sie im Karl-May-Tierlexikon (Sonderheft der Karl-May-Gesellschaft Nr. 145/2012) von Anja Tschakert.