Von Bagdad nach Stambul (Schneider)

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Deckelbild Von Bagdad nach Stambul

Von Bagdad nach Stambul ist das Deckelbild Sascha Schneiders für Karl Mays gleichnamige Reiseerzählung.

Entstehung[Bearbeiten]

Die Zeichnung für das Titelbild wurde 1904 im ungefähren Format von 65,5 x 38,8 cm angefertigt.

Am 11. April 1904 informierte Sascha Schneider Karl May brieflich darüber, dass er sich näher mit dem Orientzyklus beschäftigt habe:

Habe nun die hochinteressante Wanderung durch die Wüste, Kurdistan, Bagdad Stambul, Skipetaren, Schut & Balkanschluchten gelesen und mich, trotzdem mein Kopf mit meinem Kram überfüllt war, doch fabelhaft an den Werken erfreut.
Zu "illustrieren" sind gerade diese Sachen schwieriger, weil durch alle 6 Bände ein Gedanke durchgesponnen wird, doch wird es mir schon gelingen. Es sind Gesänge von der rächenden Gerechtigkeit.[1]

Dies ist die einzige Erwähnung des Werkes innerhalb des bisher bekannten Briefwechsels zwischen Sascha Schneider und Karl May.

Die zehnte Auflage von Karl Mays Band 3 Von Bagdad nach Stambul erschien mit Schneiders Titelbild wie geplant im Jahre 1904 in der Sascha-Schneider-Ausgabe.[2]

Kritiken[Bearbeiten]

In der Einleitung zur Sascha-Schneider-Mappe ordnet Johannes Werner die Bilder zum Orientzyklus der ersten Gruppe zu. Zu Von Bagdad nach Stambul (Blatt 3) heißt es da:

Blatt 3 knüpft an die Erzählung May's an, in welcher der Held samt seinem Diener von der Pest betroffen wird, und charakterisiert hierdurch die Zwischenfälle im Fortgang des Kampfes. Wie die Pest auf ihren schwarzen Fittigen unerwartet herangeflogen kommt und in der Einsamkeit der Bergeswelt die wehrlosen Menschen überfällt, von denen der eine hilflos zusammenbricht und sein Haupt verhüllt, der andere, aufrecht sich haltend, Blick und Gebet nach Oben richtet, so wird der Mensch, der im Bewußtsein seiner besonderen Aufgabe seinen einsamen Weg geht, in seinem hohen Kampfe von den tückischen und erbärmlichen Nöten des gemeinen Lebens überrascht und niedergedrückt, in denen ihm nur die Hoffnung auf Hilfe von Oben Trost und Halt gewährt.[3]

Annelotte Range schreibt in ihrer Dissertation über Sascha Schneider zu diesem Titelbild:

Bedrohlich kreist es über den beiden [nämlich Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar], die einsam in freier Natur, von allen Gefährten verlassen, mit dem Tode ringen. [...] Der Standplatz beider Jünglinge ist erhöht. Beide sind nackt, schräg vom Rücken beziehungsweise von der Seite gesehen und agieren von rechts nach links. Ihre Blicke und Arme wenden sie mit unterschiedlicher Gestik den über ihre Köpfe dahinziehenden Vögeln zu.

Die Autorin vergleicht Schneiders Bild mit Hans Thomas Gemälde Sehnsucht (1900) und Max Klingers Blatt Pest/Vom Tode II (1904).[4]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Steinmetz/Vollmer: Briefwechsel mit Sascha Schneider, S. 70.
  2. Hainer Plaul: Illustrierte Karl-May-Bibliographie. Unter Mitwirkung von Gerhard Klußmeier. Lizenzausgabe bei K. G. Saur München 1989, S. 155, Nr. 230.10. ISBN 3-5980-7258-9.
  3. Zitiert nach: Steinmetz/Vollmer: Briefwechsel mit Sascha Schneider, S. 498.
  4. Range: Zwischen Max Klinger und Karl May, S. 71.

Literatur[Bearbeiten]